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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Schwarzer Tod" USA melden Pest-Infizierten
Sie gilt als Seuche des Mittelalters, doch sie tritt auch heutzutage immer wieder auf. Nun melden auch die USA einen Fall von Beulenpest.
Der US-Bundesstaat Colorado meldet einen Fall einer Pesterkrankung. Die auch als "Schwarzer Tod" bekannte Erkrankung kostete im Mittelalter geschätzt 50 Millionen Menschen das Leben. Wie sich die Person infiziert hat, bleibt unklar. Vermutet wird, dass sie sich durch Bisse infizierter Flöhe angesteckt hat.
Die mögliche Infektionsquelle werde jedoch zunächst untersucht, wie "CNN" meldet. Vermutet wird aber eine Übertragung durch Nagetiere. Die Gesundheitsbehörde im Bezirk Pueblo County in Colorado veröffentlichte unter anderem folgende Warnhinweise und Verhaltensregeln:
- Beseitigen Sie Orte rund um Ihr Haus, Ihre Garage, Ihren Schuppen oder Ihren Erholungsbereich, an denen sich Nagetiere verstecken und vermehren können.
- Entfernen Sie Gestrüpp, Steinhaufen, Müll und Holzstapel.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit toten Tieren. Wenn Sie mit kranken oder toten Tieren umgehen müssen, befolgen Sie diese Richtlinien.
- Tragen Sie ein Insektenschutzmittel auf, um sich vor Flöhen zu schützen.
- Verwenden Sie Insektenschutzmittel, um Flohbissen vorzubeugen.
- Lassen Sie keine Haustiere mit Ihnen im Bett schlafen.
- Behandeln Sie Hunde und Katzen regelmäßig gegen Flöhe. Flohhalsbänder haben sich als nicht wirksam erwiesen.
Das Pestbakterium (Yersinia pestis) wird durch Flöhe übertragen und verbreitet sich auf natürliche Weise unter wilden Nagetieren, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Auch Haustiere können sich infizieren.
Über Flöhe übertragen
Das Robert Koch-Institut erklärt dazu: "Der häufigste Übertragungsweg entsteht, wenn Menschen von einem mit Pest befallenen Floh gebissen werden. Eine Übertragung kann auch durch Kontakt mit infiziertem tierischem Gewebe eines an Pest erkrankten oder verstorbenen Tieres erfolgen."
Die Beulenpest gilt als eine der tödlichsten bakteriellen Infektionen der Menschheitsgeschichte. Typische Symptome sind geschwollene Lymphknoten (Beulen) vor allem in der Leistengegend. Auch die Achselhöhlen und der Nacken können betroffen sein. Zudem treten Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Leber- und Milzvergrößerungen auf, heißt es beim RKI. Die Krankheit kann aber inzwischen erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings ist wichtig, die Mittel möglichst zeitnah zur Infektion einzusetzen, sonst kann die Infektion schwere Komplikationen und sogar den Tod nach sich ziehen.
Ausbrüche der Seuche gibt es immer wieder, zuletzt wurden sie im Kongo, auf Madagaskar und in Peru gemeldet.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- CNN: "Officials confirm human case of plague in Colorado" (9.07.2024, englisch)
- Pueblo County: "Public Health Officials Confirm First Human Plague Case in Pueblo County" (abgerufen am 10.07.2024, englisch)
- RKI: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Pest" (10.03.2023)