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WHO: Menschen in Deutschland bewegen sich zu wenig – das können Sie tun


WHO empfiehlt mehr Freizeitsport
Menschen weltweit bewegen sich zu wenig – Deutschland überrascht

Von dpa, lz

26.06.2024Lesedauer: 3 Min.
FußballVergrößern des Bildes
Fußball in der Freizeit: Wöchentlich 75 Minuten Fußball zu spielen, erfüllt die Empfehlung der WHO. (Quelle: Uwe Anspach/dpa/dpa-bilder)

Viel Bewegung ist für die Gesundheit förderlich. Daran hapert es laut der WHO fast weltweit. Wie Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag bringen können.

Weltweit bewegen sich die Menschen nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) viel zu wenig. Das habe erhebliche Folgen für die Gesundheit und koste das Gesundheitswesen enorm viel Geld, berichtet die WHO in der Fachzeitschrift "The Lancet Global Health Journal".

Aus Deutschland gibt es positive Nachrichten: Die Zahl derjenigen, die sich zu wenig bewegen, liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Deutschland gehört demnach zu den 22 Ländern, die auf dem richtigen Weg sind, mehr Menschen in Schwung zu bringen. Aber: Die WHO befasste sich für diesen Report nur mit Erwachsenen.

Das Problem ist, dass sich auch Kinder und Jugendliche in Deutschland zu wenig bewegen. Das hatte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) Anfang des Jahres in einer Studie festgestellt.

Wie viel Bewegung die WHO empfiehlt

Die WHO empfiehlt Erwachsenen 150 Minuten Ausdaueraktivität pro Woche bei moderater Intensität. Das ist mehr als nur Spazierengehen, aber noch kein Joggen - eher schnelles Gehen. Das Ziel ist es, den Puls hochzubringen. Welche Faktoren neben dem Puls noch wichtig beim Ausdauertraining sind, erfahren Sie hier.

Alternativ wird zu 75 Minuten Aktivität mit hoher Intensität geraten, bei der man aus der Puste kommt: Fußball spielen etwa. Angesichts der laufenden Fußball-Europameisterschaft warnte Rüdiger Krech, Direktor Gesundheitsförderung bei der WHO: "Sport anschauen reicht nicht. Sitzt nicht da, werdet aktiv. Jeder Schritt zählt."

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Lage in Deutschland weitaus besser als weltweit

In Deutschland ist die Lage weitaus besser als im weltweiten Durchschnitt. "Deutschland schneidet im globalen Vergleich und in der Gruppe der einkommensstarken westlichen Länder sehr gut ab", sagte Krech der dpa. Nur zwölf Prozent der Menschen seien nicht genügend aktiv. Das WHO-Ziel, den Anteil von 2010 bis 2030 um 15 Prozent zu reduzieren, werde damit voraussichtlich erreicht, wie in nur 22 Ländern insgesamt.

Im weltweiten Durchschnitt sind es 31 Prozent der Erwachsenen nicht genügend aktiv, wie die WHO berichtet, insgesamt 1,8 Milliarden Menschen. Eigentlich sollte der Anteil nach einem Aktionsplan von 26,4 Prozent im Jahr 2010 auf 22,4 Prozent bis 2030 sinken. Doch der Trend geht in die andere Richtung. Wenn nicht mehr getan werde, dürften es nach WHO-Angaben 2030 schon 35 Prozent sein.

Bewegung ganz einfach in den Alltag einbauen

Wenn Sie noch mehr dafür tun wollen, dass Sie sich ausreichend bewegen, können Ihnen diese Tipps helfen.

  • Parken Sie das Auto etwas weiter weg als normalerweise oder steigen eine Station früher aus der Bahn aus
  • Wer am Schreibtisch sitzend arbeitet, sollte sich zwischendurch unbedingt bewegen. Laufen Sie zu Kollegen, statt ihnen zu schreiben oder gehen Sie zum Drucker oder Wasser holen.
  • Nehmen Sie die Treppe nach oben, wo immer es möglich ist.

Am Wochenende können Sie zudem nach Belieben eine leichte Radtour oder entspannte Wanderung durch die Natur machen. Mehr sportliche Alltagstipps finden Sie hier.

Bei Bewegungsmangel drohen schwere Krankheiten

Wer sich nicht bewegt, trägt ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Demenz und Krebserkrankungen wie Brust- und Dickdarmkrebs, so die WHO. Viel Computerarbeit und Freizeitaktivitäten an Bildschirmen sorgten für den Bewegungsmangel.

Frauen seien noch weniger aktiv als Männer. Das liege etwa daran, dass sie oft zahlreiche Aufgaben im Haushalt und mit Kindern zu bewältigen hätten, neben der bezahlten Arbeit. Sie seien oft zu müde, sagte Fiona Bull, die die Abteilung Bewegung bei der WHO leitet. Ebenso lasse die Aktivität bei über 60-Jährigen zu stark nach.

Regierungen müssten dafür sorgen, dass es überall und für alle gute Möglichkeiten für Bewegung gebe. Dazu gehören Rad- und Wanderwege, Parks und Freizeitangebote, die sich jeder leisten kann und eine gute und sichere Umwelt. Dazu gehörten Fitnesswochen und andere Initiativen, um die Menschen von ihren Stühlen zu holen.

Die WHO hat Erhebungen aus den einzelnen Ländern ausgewertet und sie so aufbereitet, dass sie aussagekräftig und vergleichbar sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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