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Dengue-Fieber: RKI meldet drastischen Anstieg in Deutschland


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RKI warnt
Immer mehr Fälle von Dengue-Fieber in Deutschland


23.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Asiatische Tigermücke: Ihr Stick kann Krankheiten wie Dengue- oder das West-Nil-Fieber übertragen.Vergrößern des Bildes
Eine Asiatische Tigermücke: Ihr Stich kann Krankheiten wie Dengue- oder das West-Nil-Fieber übertragen. (Quelle: IMAGO/H. Schmidbauer)

Das Dengue-Fieber breitet sich weltweit aus. Auch in Deutschland steigt die Zahl der Krankheitsfälle dramatisch.

Das Dengue-Fieber galt lange als eine Tropenkrankheit, die vor allem in Regionen Asiens, Südamerikas und Afrikas auftrat. Doch längst beschränkt sich das Infektionsrisiko nicht mehr nur auf die Tropen. Auch in Südeuropa breitet sich das Virus aus. Nun warnen Experten vor mehreren Ausbrüchen der Infektionskrankheit weltweit. Und auch das Robert Koch-Institut (RKI) hat aktuelle Zahlen aus Deutschland veröffentlicht.

Im "Epidemiologischen Bulletin" heißt es: "In den ersten 17 Wochen des Jahres 2024 wurden bislang 737 Denguefieber-Fälle (...) übermittelt. Dies sind 324 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr (174 Fälle)." Zudem wird ein Todesfall gemeldet.

Dies sei jedoch nicht durch erhöhte Reiseaktivität zu erklären, sondern durch erhöhte Fallzahlen in vielen Endemiegebieten, wo sich auch deutsche Reisende infizieren.

Was bedeutet endemisch?

Endemisch ist eine Infektionskrankheit dann, wenn sie dauerhaft gehäuft in einer bestimmten Region und/oder zu einer bestimmten Zeit auftritt. Das Dengue-Fieber gilt in den Regionen der Tropen und Subtropen als endemisch.

Tatsächlich gibt es derzeit einen weltweiten Ausbruch der Erkrankung. Zuletzt meldete Brasilien über fünf Millionen Fälle allein in diesem Jahr mit fast 2.900 Toten. Weltweit gibt es jährlich etwa 390 Millionen Infektionen, von denen geschätzt etwa 25.000 tödlich verlaufen. Allein im Jahr 2019 wurden in 129 Ländern Infektionen dokumentiert.

Massiver Ausbruch in Südamerika

Was Experten besondere Sorgen bereitet: Die sogenannten autochthonen Fälle nehmen zu. Unter anderem auch in Südeuropa kommt es immer häufiger zu Infektionen in Regionen, in denen das Virus eigentlich nicht vorkommt, es aber nicht durch Reisende eingeschleppt wurde. Laut der WHO sind solche Fälle in Europa unter anderem in Kroatien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien dokumentiert.

Was ist autochthon?

Der Begriff autochthone Infektion wird verwendet, um hervorzuheben, dass der Erreger dieser Infektion normalerweise nicht in dieser Region vorkommt.

Spitzenreiter in Europa bleibt Italien. 2023 wurden in drei europäischen Ländern autochthone Ausbrüche gemeldet: in Italien 82, in Frankreich 43 und in Spanien 3 Fälle.

Grund für die Ausbrüche in Europa ist die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, die eigentlich in den Tropen zu Hause ist, sich jedoch aufgrund des Klimawandels auch in Europa ausbreiten kann (lesen Sie hier mehr dazu).

Diese Symptome zeigen sich bei einer Infektion

Dengue-Fieber wird durch Flaviviren ausgelöst und zeigt verschiedene Krankheitssymptome, die in der Regel folgenlos wieder abklingen. Nur etwa jeder vierte Infizierte zeigt dabei überhaupt Symptome, die meisten Menschen erkranken symptomlos. Bei etwa ein bis fünf Prozent der Fälle kann es zu schweren Verläufen und sogar Todesfällen kommen.

Typische Krankheitsanzeichen sind Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel-, Glieder- oder Knochenschmerzen. Letzteres führte zu der traditionellen Bezeichnung "Knochenbrecherfieber". Hinzu kommt ein fleckiger Hautausschlag. Komplikationen können zu inneren Blutungen und Schock führen. Kommt es zu einem schweren Blutdruckabfall, kann dieser tödlich enden. Schwere Verläufe treten jedoch oft erst nach einer wiederholten Ansteckung mit dem Virus auf.

Wie kann man sich schützen?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher Personen (ab vier Jahren), die schon einmal am Virus erkrankt waren, eine Reiseimpfung mit dem Impfstoff Qdenga, wenn sie in Länder mit aktuellem Ausbruchsgeschehen oder in Regionen reisen, in denen das Virus endemisch ist (Tropen, Subtropen).

Präventiv bleibt es dabei, für einen ausreichenden Schutz vor Mückenstichen zu sorgen. Tragen Sie langärmelige Kleidung und verwenden Sie Mückenschutzmittel. In den Risikogebieten empfiehlt es sich, nachts unter einem Moskitonetz zu schlafen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • RKI: Epidemiologisches Bulletin: "Anstieg der Denguefieber-Fälle in Deutschland in den ersten Monaten 2024" (16.05.2024)
  • Paul-Ehrlich-Institut: "Zulassung für neuen Impfstoff gegen Denguefieber empfohlen" (5.12.2022)
  • who.int: "Dengue - Global situation" (21.12.2023, englisch)
  • RKI: "Denguefieber" (Stand 1.06. 2023) MSD Manual: "Dengue" (Stand August 2021)
  • Österreichisches Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege: "Dengue-Fieber" (Stand 6.06.2023)
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