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Cresomycin gegen resistente Keime? Forscher entwickeln "Super-Antibiotikum"


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Medizinischer Durchbruch?
Forscher entwickeln neues "Super-Antibiotikum"


Aktualisiert am 21.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Unwirksame Antibiotika: In Europa sterben Zehntausende Menschen an Erkrankungen, die durch resistenten Bakterien ausgelöst werden. (Quelle: Halfpoint/getty-images-bilder)

Eine unsichtbare Bedrohung wird immer größer: Bakterien, die gegen die stärksten Medikamente resistent sind. Doch nun wurde ein neuer, langersehnter Wirkstoff gefunden.

Viele Erkrankte bekommen Antibiotika verschrieben, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen. Doch viele Mittel verlieren langfristig ihre Wirkung, weil sich zunehmend multiresistente Keime ausbreiten. Das Dramatische: In Europa sterben Schätzungen zufolge jährlich etwa 33.000 Menschen an Erkrankungen, die durch solche resistenten Bakterien ausgelöst werden.

Neue Wirkstoffe dagegen zu entwickeln, erfordert viel Zeit. Nun aber gibt es eine ermutigende Nachricht aus der Forschung.

Cresomycin – ein potenzielles "Super-Antibiotikum"?

Wissenschaftler der renommierten Harvard University in Cambridge, Massachusetts, haben ein synthetisches Molekül namens Cresomycin entwickelt, das bemerkenswert gut als Antibiotikum wirken soll – zumindest bei Mäusen. Wie es in der kürzlich im Fachblatt "Science" veröffentlichten Studie heißt, tötet das neue Antibiotikum sogar verschiedenste Bakterienformen ab, die multiple Resistenzen gegen die bisher zugelassenen Antibiotika entwickelt haben.

Was ist das Besondere an Cresomycin?

Die meisten gängigen Antibiotika, wie zum Beispiel Clindamycin aus der Gruppe der Lincosamide, zielen auf das bakterielle Ribosom ab – die Maschinerie, mit der die Bakterien ihre Proteine herstellen. Allerdings haben viele Bakterien ihre Ribosomen so verändert, dass die dort ansetzenden Antibiotika heute nicht mehr so effektiv wirken. Hier setzt Cresomycin an.

Cresomycin ähnelt strukturell den herkömmlichen Antibiotika. Aber seine steifere Form ermöglicht es ihm, sich effektiver an die Ribosomen verschiedener Bakterienarten zu binden. So könne es laut den US-Forschern verschiedene Bakterien bekämpfen, darunter auch multiresistente Krankenhauskeime wie Staphylococcus aureus, Escherichia coli (E. coli) und Pseudomonas aeruginosa.

Staphylococcus aureus: Die kugelförmigen Bakterien gehören zu den häufigsten Erregern einer im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündung.
Staphylococcus aureus: Die kugelförmigen Bakterien gehören zu den häufigsten Erregern einer im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündung. (Quelle: getty-images-bilder)

Der gefährliche Erreger Staphylococcus aureus

Dieser Keim besiedelt viele Menschen, ohne dass diese etwas davon merken. Er ist häufig in der Nase zu finden. Im Falle eines geschwächten Immunsystems kann das Bakterium allerdings Wundinfektionen bis hin zur Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen.

Klinische Erprobung geplant

Die Forscher schreiben in ihrem Fazit: Zwar sei noch nicht klar, wie Cresomycin und ähnliche Medikamente auf den Menschen wirken. Doch ihre Ergebnisse zeigten im Vergleich zu bereits zugelassenen Medikamenten "eine deutlich verbesserte Hemmwirkung gegen die lange Liste pathogener Bakterienstämme, die jedes Jahr mehr als eine Million Menschen töten." In klinischen Studien solle Cresomycin nun weiter untersucht und verbessert werden.

Bis das Mittel als potenzielles Medikament erhältlich sein und tatsächlich Leben retten wird, ist es aber noch ein langer Weg. Die Entdeckung des neuen Antibiotika-Moleküls ist dennoch als ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime zu sehen. Gleichzeitig betonen aber auch die Forscher selbst, dass wahrscheinlich weitere, noch effektivere Wirkstoffe existieren könnten – sie müssten nur noch entdeckt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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