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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Scholz' Unfall Experte: So fühlt man sich mit Augenklappe
Der Bundeskanzler zeigt sich derzeit im Piratenlook. Ein Experte erklärt, welche Beeinträchtigungen das mit sich bringt.
Seit einem Jogging-Unfall trägt Olaf Scholz eine Augenklappe. Welche Beeinträchtigung bringt das mit sich und welche Verletzung verbirgt sich wohl dahinter? t-online fragte Prof. Dr. Marc Schargus, Chefarzt der Augenklinik der Asklepios Klinik Nord – Heidberg.
t-online: Herr Schargus, wie stark beeinträchtigt eine Augenklappe ihren Träger?
Marc Schargus: Sie schränkt natürlich das räumliche Sehen ein. Sie können Ihre Umgebung nicht mehr dreidimensional erfassen und auch die Entfernung zum Beispiel von Gegenständen nicht mehr selbstverständlich einschätzen. Das wird beim Treppensteigen zum Problem und natürlich auch beim Autofahren. Aber der Kanzler hat ja einen Fahrer.
Also ist es schon eine Umgewöhnung?
Ja, das sicher. Es kann zu Koordinationsschwierigkeiten kommen, man bewegt sich einfach nicht mehr so sicher.
Marc Schargus ist Chefarzt der Augenklinik der Asklepios Klinik Nord – Heidberg.
Was vermuten Sie, ist unter der Augenklappe?
Ich habe mir die Fotos angesehen, und auf denen erkennt man sehr gut Schürfwunden im Gesicht. Ich denke, es handelt sich hier nicht um eine ernsthafte Verletzung des Auges. Ich vermute eher, dass die Augenlider und die Haut um die Augenhöhle in Mitleidenschaft gezogen wurden, das sind die anfälligsten Punkte. Das Augenlid schwillt bei Verletzungen sehr schnell an. Es sieht kosmetisch nicht gut aus, wenn das Lid geschwollen ist, ist aber harmlos und heilt gut wieder ab.
Wie lange, glauben Sie, muss Scholz die Augenklappe noch tragen?
Ich würde schätzen, dass es nach einem solchen Unfall etwa ein bis zwei Wochen braucht. Dann wird sie nicht mehr nötig sein.
Und bleibende Schäden sind nicht zu befürchten?
Davon ist nicht auszugehen.
Herr Schargus, wir danken Ihnen für das Gespräch!
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Interview mit Marc Schargus
