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Apps auf Rezept: Das können die Digitalen Gesundheitsanwendunge


Auf Rezept
Diese Apps können bei Krankheiten helfen

Von dpa
08.05.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 141000149Vergrößern des Bildes
Insulin-Sensor, der mithilfe einer App den Blutzuckerspiegel anzeigt: Digitale Gesundheitsanwendungen können den Alltag mit Krankheiten erleichtern. (Quelle: via www.imago-images.de)

"Digitale Gesundheitsanwendung" oder App auf Rezept: Was bringen die Online-Helfer und wie kommt man an sie heran?

Schrittzähler, Meditation und Kalorientracking: Gesundheits-Apps sind viele auf dem Markt. Daneben gibt es außerdem medizinische Apps, die sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA). Das sind Online-Programme, die Patientinnen und Patienten mit bestimmten Diagnosen unterstützen können. Zum Beispiel um besser mit einem Tinnitus, einer Essstörung oder Angstzuständen umzugehen.

Falls der Arzt oder die Ärztin eine App als sinnvolle Unterstützung zur Behandlung des Patienten sieht, verordnet er oder sie die DiGA auf einem gängigen roten Kassenrezept. Alternativ können Patientinnen und Patienten aktiv bei ihrem Arzt nachfragen, wenn sie eine DiGA für sich als nützlich erachten.

Die Verordnung des Arztes reicht der Patient bei der Krankenkasse ein. Die schickt dann einen Code für den kostenlosen Download. Doch auch ohne ärztliche Verordnung können Sie eine DiGA bei der Kasse beantragen. Dann brauchen Sie aber eine medizinische Indikation.

Wie können DiGA bei Krankheiten und Beschwerden helfen?

Die Apps sind bei der Diagnosestellung und Behandlung nützlich. Sie können bei der Linderung gesundheitlicher Probleme oder der Kompensation von Verletzungen und Einschränkungen behilflich sein. Auch erleichtern sie es den Patienten, den Verlauf ihrer Erkrankung im Blick zu behalten oder einen Erfolg der Therapie sicherzustellen.

"Entscheidend ist aber, dass DiGA den Arztbesuch nicht ersetzen, sondern nur ergänzen können", sagt Jochen Sunken von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Welche Apps gibt es?

Wichtig: Krankenkassen übernehmen die Kosten für DiGA nur, wenn das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sie geprüft und in das Verzeichnis erstattungsfähiger digitaler Gesundheitsanwendungen aufgenommen hat.

Derzeit (Stand: 08.05.2023) hat das BfArM 51 unterschiedliche Apps dauerhaft oder vorläufig aufgenommen. Die Palette der Anwendungsgebiete ist breit. Sie reichen von Diabetologie, Kardiologie, Logopädie bis Psychotherapie.

"So lassen sich beispielsweise Blutzuckerwerte bei Diabetes speichern und überwachen", erklärt Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin.

Daneben gibt es einige Programme, die interaktive, onlinebasierte Selbsthilfe zur Therapieunterstützung von Menschen mit Depressionen anbieten. Andere erinnern daran, Medikamente regelmäßig einzunehmen. Und es gibt auch solche, die dazu beitragen sollen, Rückenschmerzen zu lindern.

Welche Anforderungen muss eine DiGA erfüllen, um zugelassen zu werden?

Eine DiGA sollte Sicherheit und Datenschutz, eine gute Funktionalität, medizinische Qualität und einen wissenschaftlichen Nachweis zum positiven Versorgungseffekt sicherstellen. "Wird eine DiGA zugelassen, kann diese Zulassung vorläufig oder dauerhaft sein", so Suhr.

Vorläufig zugelassen heißt in der Regel für ein Jahr. "Dies ist letztlich eine Art Erprobungsphase, in der der Hersteller Zeit hat, auf empirischer Grundlage positive Versorgungseffekte zu belegen", sagt Sunken.

Weil DiGA zu den Medizinprodukten der Risikoklasse I (geringes Risiko) oder II (mittleres Risiko) zählen, brauchen die Apps zudem ein gültiges CE-Kennzeichen. Dieses Zeichen besagt, dass sie gewisse EU-weite Anforderungen erfüllen.

Wie häufig werden DiGA genutzt?

Laut Suhr haben Befragungen gezeigt, dass die Ärzteschaft den neuen medizinischen Apps mehrheitlich positiv gegenübersteht. Auch der Bekanntheitsgrad der DiGA ist Suhr zufolge unter medizinischen Fachkräften gestiegen. Daher nehme die Zahl von Ärztinnen und Psychotherapeuten, die ihren Patienten gelistete Digitale Gesundheitsanwendungen verschreiben, zu.

Ralf Suhr von der Stiftung Gesundheitswissen rät, sich in Zeiten digitaler Informationstechnologien generell digitale Kompetenzen im Bereich Gesundheit anzueignen.

Zum einen lassen sich digitale Helfer so besser für die eigene Gesundheit einsetzen. Zum anderen bewegen sich Nutzerinnen und Nutzer auch sicherer in der digitalen (Gesundheits-)Welt. Die Stiftung Gesundheitswissen etwa bietet unter gesundheitsweiser.de kostenlos Kurse zum Umgang mit Gesundheits-Apps an.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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