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Tinnitus (Ohrgeräusche): Behandlung, Ursachen, Symptome


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Phantomgeräusche
Wie Tinnitus entsteht und welche Behandlung hilft


Aktualisiert am 20.09.2024Lesedauer: 9 Min.
Ein Mann berührt sein linkes Ohr mit der Hand.Vergrößern des Bildes
Tinnitus kann einseitig oder beidseitig auftreten. (Quelle: Daria Kulkova)
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Pfeift, rauscht oder brummt es plötzlich im Ohr, kann das beunruhigen. Zwar ist Tinnitus nicht gefährlich, dennoch ist der Leidensdruck oft groß. Was hilft?

Von einem vorübergehenden oder lang anhaltenden Tinnitus sind in Deutschland Millionen von Menschen betroffen. Schätzungen zufolge entwickeln allein 5 bis 15 von 100 Erwachsenen im Laufe ihres Lebens einmal eine längere Tinnitus-Phase, meist ab einem Alter von über 50 Jahren. Generell können Ohrgeräusche jedoch in jedem Alter auftreten, selbst bei Kindern.

Wie sehr Tinnitus belastet, kann dabei recht unterschiedlich sein – eine Behandlung ist deshalb nicht immer nötig. Eine Therapie ist dann zu empfehlen, wenn die anhaltenden Ohrgeräusche sich auf den Alltag auswirken und die Lebensqualität stark darunter leidet: Das ist bei etwa 10 bis 20 von 100 Menschen mit Tinnitus der Fall.

Definition: Was ist Tinnitus?

Tinnitus ist eine Art Phantomgeräusch: Wer von Tinnitus spricht, meint in der Regel Geräusche oder Töne, für die es keine Schallquelle außerhalb des Körpers gibt und die nur von den Betroffenen selbst und nicht von anderen gehört werden können. Dieser subjektive Höreindruck kann gelegentlich, ständig oder wiederkehrend auftreten.

Besteht der Tinnitus erst bis zu drei Monate, sprechen Fachleute von akutem Tinnitus. Halten die Ohrgeräusche bereits länger als drei Monate an, handelt es sich um einen chronischen Tinnitus.

Andere Ausdrücke für Tinnitus sind Ohrgeräusche, Ohrenrauschen oder Ohrensausen. Der Fachausdruck Tinnitus aurium stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Ohrenklingeln".

Tinnitus: Mögliche Symptome

Menschen mit Tinnitus nehmen einseitig oder beidseitig verschiedenartigste Ohrgeräusche wahr, obwohl es keine äußere Schallquelle dafür gibt. Während manche eine Art hochfrequentes Piepen oder ein Pfeifen im Ohr haben, hören andere ein Rauschen, Summen, Brummen, Sägen, Zischen, Zirpen, Klicken oder Klopfen – oder auch mehrere Geräusche gleichzeitig.

Der Eindruck, woher das Störgeräusch kommt, also von außerhalb des Körpers oder aus dem Inneren des Kopfes, kann im Einzelfall verschieden sein.

Die Wahrnehmung des Tinnitus kann sich verändern und zeitweilig lauter oder leiser werden. Bei manchen Menschen treten die Ohrgeräusche fortwährend auf, bei anderen verschwinden sie vorübergehend. Stress kann unter Umständen dazu führen, dass der Tinnitus einem lauter erscheint.

Die eigentliche Hörfähigkeit beeinträchtigt Tinnitus in der Regel nicht. Die Ohrgeräusche können jedoch begleitende Symptome eines Hörsturzes oder einer Schwerhörigkeit sein.

Auch wenn ein Tinnitus im Grunde nicht gefährlich ist, ängstigt und besorgt er viele Betroffene – und erzeugt dadurch oft einen hohen Leidensdruck. Dadurch können im Verlauf weitere Symptome auftreten, wie etwa Schlaf- und Konzentrationsprobleme oder depressive Verstimmungen. Manchmal entwickelt sich außerdem eine Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis).

Tinnitus: Wann zum Arzt?

Ein akuter Tinnitus verschwindet häufig nach kurzer Zeit von selbst wieder. Treten plötzlich Ohrgeräusche neu auf, gilt es deshalb erst einmal, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Ein Tinnitus ist kein medizinischer Notfall, sondern ein sogenannter Eilfall. Sofern keine weiteren Symptome bestehen, genügt es vollkommen, zunächst eine Nacht darüber zu schlafen. Sind die Geräusche am nächsten Tag noch da, ist ein zeitnaher Termin bei einer HNO-ärztlichen Praxis ratsam.

Hat sich jedoch außer dem plötzlichen Tinnitus auch eine akute Hörverschlechterung eingestellt, könnte es sich um einen Hörsturz handeln. Dann sollten Betroffene nicht lange warten, sondern möglichst sofort zu einem HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin gehen.

Tinnitus: Mögliche Ursachen

Tinnitus kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist er eine Folge von starkem Lärm, denn dieser kann die fürs Hören zuständigen Sinneszellen im Innenohr schädigen. Das gilt insbesondere, wenn der Lärm regelmäßig auftritt, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz (etwa bei Arbeiten auf einer Baustelle, in einer Druckerei oder Schlosserei), ist aber oft auch ein Nebeneffekt von lauten Konzerten oder lautem Musikhören mit In-Ear-Kopfhörern.

Ebenso kann kurzfristiger starker Lärm einen Tinnitus hervorrufen, beispielsweise nach einem sogenannten Knalltrauma. Dieses kann zum Beispiel als Folge eines Schusses oder einer Explosion auftreten, durch einen unweit des Ohrs gezündeten Knallkörper oder einen Schlag aufs Ohr.

Daneben gibt es weitere Erkrankungen und Faktoren, die mit einem Tinnitus einhergehen können, wie zum Beispiel:

  • Schwerhörigkeit
  • Hörsturz
  • Ohrenschmalzpfropf im Gehörgang
  • Menière-Krankheit (eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr)
  • chronische Mittelohrentzündung
  • Tubenfunktionsstörung im Ohr
  • funktionelle Störungen der Halswirbelsäule
  • Probleme mit den Kiefergelenken (wie eine craniomandibuläre Dysfunktion oder eine Kieferfehlstellung)
  • Zähneknirschen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Bluthochdruck oder zu niedriger Blutdruck)
  • Einnahme bestimmter Medikamente, etwa hochdosierte Acetylsalicylsäure (ASS)
  • psychische Belastungen und Stress

Relativ häufig lässt sich für den Tinnitus jedoch keine eindeutige Ursache finden. Dann sprechen Fachleute von einem idiopathischen Tinnitus.

Was genau die Phantomgeräusche letztlich auslöst, ist noch nicht sicher geklärt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist Tinnitus genau genommen ein sogenanntes psychoakustisches Phänomen und keine Ohrenerkrankung. Die wahrgenommenen Phantomgeräusche entstehen vielmehr im Gehirn, wenn dort akustische Signale fehlerhaft verarbeitet werden.

Dazu kann es laut einer Theorie kommen, wenn Sinneszellen im Innenohr Schaden genommen haben (etwa durch Lärm). In manchen Fällen scheint das bei den Hörsinneszellen zu Fehlfunktionen zu führen und eine Übererregung auszulösen. Als Folge schütten die Sinneszellen vermehrt Botenstoffe aus, die das Gehirn vermeintlich als Geräusch auslegt – und dann von manchen Betroffenen als Geräusch empfunden werden.

In vielen Fällen verschwindet Tinnitus nach kurzer Zeit von selbst. Besteht er jedoch länger als drei Monate, gilt er als chronisch. Zu einem chronischen Tinnitus kommt es offenbar, wenn Ohrgeräusche eine gewisse Zeit auf das Hörzentrum im Gehirn einwirken und dort als Muster abgespeichert werden. Dann können sie als eigenständiges Signal bestehen bleiben – auch wenn der ursprüngliche Auslöser längst nicht mehr vorhanden ist.

Ein chronischer Tinnitus geht deshalb nicht im eigentlichen Sinne wieder weg. Es ist jedoch möglich, den eigenen Umgang damit so zu verändern, dass er kaum noch oder gar nicht wahrgenommen wird und dadurch gewissermaßen doch verschwindet.

Subjektiver und objektiver Tinnitus

Wer von Tinnitus spricht, meint in der Regel Ohrgeräusche, die nur von Betroffenen selbst wahrgenommen werden können. Fachleute bezeichnen das als subjektiven Tinnitus; dieser liegt in den meisten Fällen vor, wenn Betroffene von Ohrgeräuschen berichten.

In sehr seltenen Fällen kann es sich jedoch auch um einen objektiven Tinnitus handeln. Dabei nehmen Betroffene Ohrgeräusche wahr, für die es ebenfalls keine äußere Schallquelle gibt – aber eine innere, körpereigene, die nahe am Innenohr liegt. Mit geeigneten Geräten (etwa einem Stethoskop) lassen sich diese oft von Ärzten und Ärztinnen wahrnehmen.

Ein objektiver Tinnitus kann unterschiedliche Ursachen haben und unterschiedliche Ohrgeräusche auslösen:

  • Pulssynchrone Ohrgeräusche treten häufig bei verengten Gefäßen in Nähe des Innenohrs auf.
  • Klickende oder knackende Ohrgeräusche können entstehen, wenn sich Muskeln in Nähe des Innenohrs verkrampfen, wie etwa Gaumenmuskeln oder Binnenmuskeln im Mittelohr.
  • Atemabhängige, fauchende Ohrgeräusche können wahrgenommen werden, wenn die Ohrtrompete nicht richtig schließt und beim Atmen Luft ins Mittelohr einlässt.
  • Knirschende, mahlende Ohrgeräusche können durch Probleme mit den Kiefergelenken hervorgerufen werden und sind dann meist beim Öffnen und Schließen des Mundes oder beim Kauen hörbar.

Tinnitus: Diagnose beim Arzt

Um mehr über den Tinnitus und dessen mögliche Ursachen herauszufinden, erkundigt sich der Arzt oder die Ärztin zunächst genauer nach den wahrgenommenen Ohrgeräuschen. Von Interesse ist etwa,

  • seit wann diese bestehen,
  • wie sich diese genau anhören,
  • ob sie gleichbleibend oder wechselhaft sind,
  • ob sie einseitig oder beidseitig auftreten,
  • ob sie sich in bestimmten Situationen verändern,
  • wie stark sie im Alltag belasten und
  • ob außer den Ohrgeräuschen weitere Beschwerden auftreten.

Schweregrade bei Tinnitus

Tinnitus lässt sich in vier Schweregrade einteilen, abhängig davon, wie stark die Ohrgeräusche im Alltag belasten. Grad 1 und 2 gelten als "kompensierter Tinnitus", weil die Ohrgeräusche die Lebensqualität der Betroffenen kaum beeinträchtigen. Bei Grad 3 und 4 liegt ein sogenannter "dekompensierter Tinnitus" vor, der einen höheren Leidensdruck verursacht.

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  • Grad 1: Die Ohrgeräusche werden zwar wahrgenommen, verursachen aber keinen Leidensdruck.
  • Grad 2: Der Tinnitus macht sich vor allem bei Stille bemerkbar und scheint bei Stress oder psychischer Belastung zuzunehmen.
  • Grad 3: Die Ohrgeräusche belasten im privaten und beruflichen Alltag spürbar und rufen zusätzliche Beeinträchtigungen hervor, wie Konzentrationsprobleme, Schlafprobleme oder verspannte Muskeln. Manche Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück.
  • Grad 4: Die Ohrgeräusche sind permanent hörbar und beeinträchtigen den privaten und beruflichen Alltag massiv, unter Umständen bis hin zur Berufsunfähigkeit.

Mögliche Untersuchungen bei Tinnitus

Um eine Diagnose stellen zu können, folgen im Anschluss an das Gespräch meist verschiedene Untersuchungen, wie beispielsweise eine Untersuchung des Gehörgangs und des Nasenrachenraums sowie verschiedene Hörtests. In manchen Fällen prüft der Arzt oder die Ärztin zudem den Gleichgewichtssinn oder nimmt eine Hirnstammaudiometrie (BERA) vor.

Abhängig von der angenommenen Ursache veranlasst der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls zusätzlich weitere Untersuchungen, wie etwa:

  • Blutuntersuchungen
  • bildgebende Untersuchungen wie eine Kernspintomografie (MRT) oder Computertomografie (CT)
  • orthopädische Untersuchung der Halswirbelsäule
  • zahnärztliche Untersuchung der Kiefergelenke und Kaumuskeln

Tinnitus-Behandlung: Was hilft?

Sofern möglich, richtet sich die Tinnitus-Behandlung nach der Ursache. Ruft beispielsweise ein Ohrenschmalzpfropf die Ohrgeräusche hervor, bessern sich diese in der Regel, sobald der Arzt oder die Ärztin den Gehörgang davon befreit hat. Löst ein Bluthochdruck den Tinnitus aus, hilft es meist, wenn der Blutdruck wieder in normale Bereiche gebracht wird. Tragen Probleme mit den Kiefergelenken zum Tinnitus bei, vermag möglicherweise eine Schienentherapie die Ohrgeräusche zu lindern.

Geht ein akuter Tinnitus mit einem Hörsturz einher, also einer (meist vorübergehenden) Hörminderung, behandeln HNO-Ärzte und -Ärztinnen diesen in der Regel wie einen ebensolchen: Betroffene erhalten zur Behandlung eine Zeit lang Kortison, entweder als Infusion über eine Vene oder in Tablettenform.

Chronischen Tinnitus behandeln

Häufig bleiben die Tinnitus-Ursachen jedoch unbekannt, was eine gezielte Behandlung erschwert. Besteht der Tinnitus bereits länger als drei Monate und belastet er die Betroffenen stark im Alltag, geht es vor allem darum, ihnen zu zeigen, wie sie ihre Aufmerksamkeit von den störenden Ohrgeräuschen weglenken und lernen können, diese zu überhören. Auf diese Weise kann chronischer Tinnitus oft noch verschwinden.

Der Fokus liegt bei der Behandlung dann vor allem darauf, die Belastung zu mindern und einen positiveren Umgang mit den Ohrgeräuschen zu erlernen. Dabei spielt auch eine Rolle, die Betroffenen darüber aufzuklären, was Tinnitus eigentlich ist und dass im Grunde keine Gefahr von ihm ausgeht. So lassen sich möglicherweise bestehende Ängste abbauen.

Liegt neben dem Tinnitus außerdem ein Hörverlust vor, kann ein Hörgerät hilfreich sein. Wieder besser zu hören, erleichtert es vielen Betroffenen, sich an die Ohrgeräusche zu "gewöhnen", und mindert die Belastung durch diese im Alltag.

Medikamente gegen Tinnitus

Leider gibt es bislang keine Medikamente, um einen Tinnitus gezielt zu behandeln. Wissenschaftliche Studien kommen zu dem Schluss, dass weder Ginkgo biloba noch Betahistin oder Kortison dabei helfen können, einen chronischen Tinnitus loszuwerden oder zu lindern.

Liegen jedoch neben einem Tinnitus gleichzeitig Depressionen oder eine Angsterkrankung vor und werden diese mit Medikamenten behandelt, bessern sich indirekt oft auch die Ohrgeräusche beziehungsweise die Belastung durch diese.

Gut zu wissen: Was bei Tinnitus wahrscheinlich nicht hilft

Wer nach Möglichkeiten sucht, seinen Tinnitus loszuwerden, stößt in der Regel auf allerlei Therapieangebote. Viele dieser Methoden sind jedoch hinsichtlich ihrer Wirksamkeit gegen Ohrgeräusche wissenschaftlich nicht gut untersucht.
Keine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte bislang unter anderem für:
- Akupunktur
- elektromagnetische Stimulation, wie etwa die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)
- Mittel gegen Epilepsie wie der Wirkstoff Gabapentin
- Ginkgo biloba
- hyperbare Sauerstofftherapie (Sauerstoffbehandlung in eine Überdruckkammer)
- Hypnose
- Nahrungsergänzungsmittel wie Zink oder bestimmte Vitamine
- sogenannte Tinnitus-Masker oder Tinnitus-Noiser, eine spezielle Form von Geräuscherzeugern, die wie eine Art Hörgerät getragen werden
- sogenannte frequenzgefilterte Musik, die mithilfe spezieller Smartphone-Apps erzeugt wird und dabei die eigene Tinnitus-Frequenz wegfiltert

Kognitive Verhaltenstherapie bei Tinnitus

Nachweislich kann hingegen eine kognitive Verhaltenstherapie dazu beitragen, mit einem Tinnitus im Alltag besser zurechtzukommen, und dadurch die Lebensqualität wieder verbessern. Vielen Betroffenen gelingt es im Laufe der Therapie, die Ohrgeräusche immer weniger wahrzunehmen. Die Behandlungsform wirkt sich zudem positiv auf möglicherweise bestehende depressive Beschwerden aus.

Tinnitus-Bewältigungstherapie

Ebenso kann eine Tinnitus-Bewältigungstherapie (TBT) langfristig dabei helfen, mit den Ohrgeräuschen besser zurechtzukommen und diese immer stärker auszublenden.
Ein wichtiger Teil dieser Form der Tinnitus-Behandlung ist das sogenannte Counseling, in welchem Betroffene eingehend über ihren Tinnitus und mögliche Zusammenhänge (wie Lärm, Stress oder Hörminderungen) aufgeklärt werden. Ein besseres Verständnis soll dazu beitragen, möglicherweise bestehende Ängste zu lindern und Fehlinformationen zu korrigieren.

Von Bedeutung ist außerdem, dass die Teilnehmenden das genaue Therapieziel erfahren: Dieses besteht nicht darin, den chronischen Tinnitus zu beseitigen. Stattdessen sollen Betroffene sich an diesen gewöhnen und sein Vorhandensein akzeptieren. Ziel der Behandlung ist zudem, die Ohrgeräusche bestmöglich aus dem Bewusstsein zu verdrängen und sie gewissermaßen zu vergessen – und dadurch loszuwerden.

Im Verlauf der Tinnitus-Bewältigungstherapie lernen Betroffene, den Fokus nicht länger auf die störenden Ohrgeräusche zu richten, sondern das Bewusstsein davon abzulenken. Sie erfahren auch, dass es wichtig ist, auf sich selbst und das eigene Wohlbefinden zu achten. Dazu werden in der Regel Entspannungstechniken vermittelt, die dazu beitragen können, das (meist erhöhte) Stressniveau zu normalisieren.

Um den Tinnitus nicht wahrzunehmen, sollten Betroffene zudem Stille vermeiden und zum Beispiel für (angenehme) Hintergrundgeräusche sorgen, wie etwa eine leise Musik, das Plätschern eines Zimmerbrunnens oder Naturgeräusche wie Meeresrauschen.

Entspannungstechniken gegen Tinnitus

Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga helfen zwar nicht direkt gegen den Tinnitus. Regelmäßig praktiziert können sie jedoch dazu beitragen, die akute Stressbelastung zu senken – und dadurch möglicherweise auch die durch die Ohrgeräusche empfundene Belastung.

Tinnitus-Selbsthilfegruppen

Hilfreich kann es zudem sein, an einer Tinnitus-Selbsthilfegruppe teilzunehmen. Dort finden Betroffene Rat und Unterstützung bei Menschen, die aus eigener Erfahrung wissen, wie chronische Ohrgeräusche den Lebensalltag erschweren können.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen der Deutschen Tinnitus-Liga: (Abrufdatum: 13.6.2024)
  • Tinnitus. Online-Informationen der Deutsche Stiftung Tinnitus und Hören Charité: www.stiftung-tinnitus-und-hoeren-charite.org (Abrufdatum: 13.6.2024)
  • Online-Informationen des Tinnituszentrums der Charité Berlin: tinnituszentrum.charite.de (Abrufdatum: 13.6.2024)
  • "Ohrgeräusche (Tinnitus)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 30.11.2022)
  • "Was hilft bei chronischem Tinnitus – und was nicht?" Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 30.11.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: "Chronischer Tinnitus" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 017/064 (Stand: September 2021)
  • Patientenleitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: "Chronischer Tinnitus" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 017/064 (Stand: August 2021)
  • "Ohrgeräusche (Tinnitus)" Online-Informationen des Bundesgesundheitsministeriums: gesund.bund.de (Stand: 28.8.2020)
  • Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 11.12.2019)
  • "Tinnitus". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2018)
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