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Oettinger-Brauerei schließt ostdeutschen Standort


220 Jobs bedroht
Oettinger-Brauerei schließt ostdeutschen Standort

Von t-online, mak

08.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Kiste Oettinger-Bier: Zum Jahresende 2022 schließt die Oettinger-Brauerei ihren Standort in Gotha.Vergrößern des Bildes
Eine Kiste Oettinger-Bier: Zum Jahresende 2022 schließt die Oettinger-Brauerei ihren Standort in Gotha. (Quelle: picture alliance/dpa)

Schlechte Nachrichten für Oettinger-Mitarbeiter in Gotha: Der einzige ostdeutsche Standort des Brauereiunternehmens soll zum Jahresende schließen. Thüringens Regierungschef Ramelow ist entsetzt.

Die Oettinger-Brauerei macht zum Jahresende 2022 ihren Standort in Gotha dicht. Teile der Produktionsanlagen würden auf die drei anderen Brauerei-Standorte der Unternehmensgruppe in Deutschland verlagert, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die mehr als 200 Stellen in Produktion und Logistik in Gotha sollen demnach abgebaut werden. Das Brauunternehmen reagiere damit auf die "negative Entwicklung des Absatzvolumens im Biermarkt in den vergangenen Jahren und stellt sich für die Zukunft neu auf", heißt es weiter.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nannte das Vorhaben auf dem Kurznachrichtendienst Twitter einen "unglaublichen Skandal". Der Betrieb in Gotha sei "eine gut geführte Firma" mit rund 220 tariflich bezahlten guten Arbeitsplätzen. Auf Basis von Mehrwegangeboten arbeite die Brauerei in Gotha wirtschaftlich solide. "Nun will man mit Einweg mehr Rendite erwirtschaften. Den Betrieb und auch die Umwelt zerstören", so Ramelow weiter.

Oettinger haftet "Billigbier"-Label an

Oettinger hatte die frühere VEB-Brauerei in Gotha im Jahr 1991 übernommen. Zum 30. Jahrestag der Übernahme vergangenes Jahr teilte das Unternehmen mit, es seien mehr als 100 Millionen Euro in den Standort, die Technik und die Logistik investiert worden. Damit sei die modernste und größte Braustätte Thüringens mit einem jährlichen Ausstoß von rund 1,4 Millionen Hektolitern entstanden.

Die Oettinger-Brauerei ist dafür bekannt, keine Werbung zu schalten. Auch verkauft sie ihr Bier oftmals deutlich unter Preisen der Konkurrenz. Der Marke haftet daher das Label "Billigbier" an, gegen das sich die Brauerei stets wehrt.

Zuletzt hatte der Vertriebschef der Erdinger-Brauerei, Josef Westermeier, höhere Preise für Bier gefordert. "Ein Kasten Bier müsste eigentlich schon lange 30 Euro kosten, wenn sich die Preise wie in anderen Branchen entwickelt hätten", sagte er im Interview mit t-online.

"Nur dann hätte die Branche eine solide Zukunft, dann könnte sie investieren und sich fortentwickeln." Sollte das nicht geschehen, müssten viele Brauereien dichtmachen – besonders kleinere dürfte es treffen, so Westermeier.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Twitter-Account von Bodo Ramelow
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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