EU-Binnenmarkt Deutsche Firmen merken Brexit-Auswirkungen
Eine neue Umfrage unter deutschen Unternehmen zeigt: Der Brexit hatte zum Teil schwere negative Folgen für die Firmen.
Fast ein Jahr ist Großbritannien nicht mehr Teil des europäischen Binnenmarktes – ein Jahr spüren das auch viele deutsche Firmen. Wie aus einer Sonderauswertung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervorgeht, aus dem die Funke Mediengruppe zitiert, sind die negativen Folgen der deutschen Unternehmen in Großbritannien groß.
43 Prozent der rund 3.200 befragten deutschen Unternehmen in Großbritannien berichten laut der AHK World Business Outlook Studie von Handelsbarrieren oder einer Bevorzugung einheimischer Mitbewerber. Vor allem der Fachkräftemangel setze deutschen Unternehmen zusätzlich zu:
55 Prozent der in Großbritannien tätigen deutschen Firmen klagten über fehlendes Personal. Die Corona-Krise habe zudem Probleme in der Lieferkette verursacht, berichteten 85 Prozent der in Großbritannien tätigen deutschen Unternehmen.
Corona-Krise erschwerte den Warenaustausch
Zum Vergleich: Weltweit waren mit 54 Prozent deutlich weniger Unternehmen von Lieferkettenproblemen betroffen. Auch bei fehlenden Waren (37 Prozent) und einer erhöhten Rechtsunsicherheit (25 Prozent) verzeichneten deutsche Firmen in Großbritannien überdurchschnittlich oft Auswirkungen auf ihr Geschäft.
Vor knapp einem Jahr hatte zusätzlich auch die Corona-Krise den Warenaustausch zwischen Großbritannien und Ländern auf dem europäischen Festland erschwert. Grund waren unter anderem die verschärften Testkontrollen für ankommende und ausreisende Lkw-Fahrer.
Vor den Toren der Hafenstadt Dover bildeten sich damals lange Staus. Viele Fahrer mussten Weihnachten 2020 sogar auf der Insel verbringen, weil sie es nicht mehr rechtzeitig in ihre Heimat geschafft hatten.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa