"Unrechtmäßige und unfaire Maßnahmen" Konkurrent erhebt Klage gegen Elon Musk
OpenAI erhebt schwere Vorwürfe gegen Elon Musk und reicht Klage ein. Der Tech-Milliardär soll unfaire Taktiken genutzt haben, um OpenAI zu schaden.
OpenAI klagt gegen Elon Musk. Das KI-Unternehmen wirft dem Tech-Milliardär vor, gezielt versucht zu haben, OpenAI zu schaden und Einfluss auf dessen Ausrichtung zu gewinnen. Hintergrund ist ein seit Monaten öffentlich geführter Streit über die strategische Ausrichtung des ChatGPT-Entwicklers, den Musk mitbegründet, aber bereits 2018 wieder verlassen hatte.
In der beim Bundesgericht in Kalifornien eingereichten Klage heißt es, Musk habe ab 2017 wiederholt versucht, die Kontrolle über OpenAI zu übernehmen oder das Unternehmen in seine Firma Tesla zu integrieren. Als sich die damaligen Mitgründer diesen Forderungen widersetzten, habe Musk sich zurückgezogen und prophezeit, OpenAI werde ohne ihn scheitern. Die spätere weltweite Aufmerksamkeit für ChatGPT habe er laut OpenAI jedoch nicht verkraftet – stattdessen habe er eine gezielte Kampagne gegen das Unternehmen gestartet.
Die Klage beschreibt ein ganzes Bündel angeblicher Maßnahmen, mit denen Musk versucht haben soll, OpenAI zu diskreditieren und zu behindern: darunter Medienkampagnen, öffentliche Angriffe über X, die Einforderung interner Dokumente unter falschem Vorwand, rechtliche Beschwerden und ein laut OpenAI "Scheinangebot" zur Übernahme des Unternehmens im Umfang von rund 97 Milliarden Dollar. Dieses Angebot hatte OpenAI Anfang 2025 abgelehnt.
OpenAI spricht in der Klage von "unrechtmäßigen und unfairen Maßnahmen" und fordert das Gericht auf, Musk künftig daran zu hindern, das Unternehmen weiter zu attackieren. Außerdem solle er "für den bereits angerichteten Schaden zur Verantwortung gezogen" werden. Man wolle verhindern, dass das Unternehmen "dasselbe Schicksal wie Twitter erleidet", das nach der Übernahme durch Musk stark an Wert verloren und massiv Personal abgebaut habe.
Musk wiederum hatte OpenAI im Dezember 2024 verklagt. Er wirft der Organisation vor, sich von ihrer ursprünglichen Mission entfernt zu haben, künstliche Intelligenz ausschließlich zum Wohl der Menschheit zu entwickeln. Stattdessen verfolge OpenAI zunehmend kommerzielle Interessen. Ein Antrag Musks auf eine einstweilige Verfügung gegen OpenAI wurde zwar abgelehnt, ein Hauptverfahren ist jedoch für das Frühjahr 2026 angesetzt.
- foxbusiness.com: "OpenAI countersues Elon Musk, claiming he has ‘tried every tool available’ to harm company" (Englisch)
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