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Strenge Bankregeln: Diese Banken fordern schon ab 5.000 Euro Strafzinsen


Strenge Bankregeln
Diese Banken nehmen Strafzinsen ab 5.000 Euro

Von dpa, t-online, neb

Aktualisiert am 02.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Volksbank-Filiale (Symbolbild): Kunden von zwei Volksbanken müssen schon ab einer Summe von 5.000 Euro Strafzinsen zahlen.Vergrößern des Bildes
Volksbank-Filiale (Symbolbild): Kunden von zwei Volksbanken müssen schon ab einer Summe von 5.000 Euro Strafzinsen zahlen. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Die Grenze für Strafzinsen sinkt immer weiter: Nicht nur verlangen immer mehr Banken Gebühren für große Vermögen, die Kunden einlagern. Einige Geldhäuser wollen bereits bei Guthaben ab 5.000 Euro zuschlagen. t-online gibt die Übersicht.

Geringere Freibeträge und höhere Strafzinsen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto: Kreditinstitute verschärfen nach Angaben des Vergleichsportals Verivox zunehmend bestehende Negativzinskonditionen für Privatkunden. Zugleich steigt die Zahl der Banken und Sparkassen, die das sogenannte Verwahrentgelt erheben.

392 Institute erheben inzwischen prozentuale Gebühren, zählte Verivox Ende September. Seit Jahresbeginn kamen demnach 214 Geldhäuser hinzu. Das Verbraucherportal "biallo.de" kam zuletzt sogar auf rund 490 Institute, die Ende August Negativzinsen auf private Guthaben verlangen.

"Wir sehen nach wie vor eine große Dynamik bei Negativzinsen, doch während im ersten Halbjahr nahezu täglich neue Banken Verwahrentgelte einführten, hat sich diese Entwicklung momentan etwas verlangsamt", erläuterte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Ein Ende des Negativzins-Trends sei aber nicht in Sicht. Im Gegenteil: Allein im dritten Quartal hätten 30 Kreditinstitute bestehende Regelungen verschärft – 68 seit Jahresbeginn.

Bei diesen Banken wird es bald teurer

Fünf Banken gehen nun besonders weit: Bei ihnen müssen Kunden schon ab einem Betrag von 5.000 Euro auf dem Konto Strafzinsen zahlen. Bei folgenden Banken sind Kunden mit einem Minuszins von 0,5 Prozent betroffen:

  • Degussa Bank
  • Raiffeisenbank Augsburger Land West
  • Volksbank Bochum-Witten
  • Volksbank Bühl

Eine Bank treibt die Strafzinspolitik dabei noch weiter: Kunden der Ebase (European Bank for Financial Services) müssen bereits ab 1.000 Euro Guthaben 0,5 Prozent Strafzinsen zahlen.

Lange Zeit wurde vor allem bei großen Summen ab 100.000 Euro ein Verwahrentgelt fällig. Inzwischen erheben der Auswertung zufolge mindestens 135 Institute Negativzinsen ab einem Gesamtguthaben von 50.000 Euro oder weniger pro Kundin und Kunde.

Strafzinsen treffen vor allem Neukunden

Die meisten Sparkassen und Banken orientieren sich bei der Höhe des Verwahrentgeltes an dem Zins von 0,5 Prozent, den sie auf einen Teil ihrer überschüssigen Einlagen zahlen müssen, die sie bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. 13 Institute belasten Guthaben ihrer Privatkunden allerdings mit 0,55 bis 1 Prozent Strafzinsen.

Die Negativzinsen treffen vor allem Neukunden. Will eine Bank von Bestandskunden ein Verwahrentgelt verlangen, muss sie das mit den Betroffenen individuell vereinbaren. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält Negativzinsen auf Giro- und Tagesgeldkonten von Verbrauchern allerdings grundsätzlich für unzulässig – unabhängig davon, ob es sich um Neu- oder Bestandskunden handelt.

Seit Juni 2014 müssen Geschäftsbanken im Euroraum Zinsen zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parken. Aktuell liegt dieser Einlagenzins – im Fachjargon Einlagefazilität genannt – bei minus 0,5 Prozent. Seit einiger Zeit gewährt die Notenbank Freibeträge für bestimmte Summen, um die Institute zu entlasten. Etliche Geldhäuser geben die Kosten für die Negativzinsen an ihre Kunden weiter.

Überwiegende Strafzinsen gelten für Tagesgeldkonten

Deutschlands Banken gelingt es so, die Belastungen aus der EZB-Geldpolitik zu verringern. Insgesamt dürfte sich der Zinsaufwand der heimischen Geldhäuser im Einlagengeschäft nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank zwischen Ende 2019 und Ende 2020 um rund 1,3 Milliarden Euro reduziert haben.

"Die Verringerung des Zinsaufwands im Einlagengeschäft in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro glich den Netto-Zinsaufwand durch die negativ verzinste Einlagefazilität in Höhe von knapp 1,0 Milliarden Euro im Kalenderjahr 2020 mehr als aus", resümierte die Bundesbank im Monatsbericht September.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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