15 Prozent Plus Importpreise steigen auf Langzeithoch
Die Preise für Importe sind im Juli auf ein neues Rekordhoch geklettert. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr betrug 15 Prozent. Das liegt vor allem an hohen Energie- und Rohstoffpreisen.
Die Preise für nach Deutschland importierte Rohstoffe und Waren sind im Juli so stark gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Sie waren 15 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das gab das Statistische Bundesamt am Freitag bekannt. Eine höhere Steigerungsrate in der Jahresfrist hatte es zuletzt im September 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben.
Schon im Juni war der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit 12,9 Prozent hoch gewesen. Der Juli übersteigt diesen Wert nun nochmals. Im Vergleich zum Juni stiegen die Importpreise um 2,2 Prozent an.
Wesentlicher Grund für den Schub sind die niedrigen Basispreise für Energie in dem stark von der Corona-Pandemie geprägten Juli 2020. Insgesamt stiegen die Preise für Energieimporte um 89,6 Prozent.
Besonders stark legten dabei Strom mit 171,4 und Erdgas mit 170,5 Prozent zu. Aber auch Steinkohle (+71,6 Prozent) und Erdöl (+68,9 Prozent) wurden deutlich teurer. Rechnet man die Energie heraus, verbleiben Preissteigerungen um 8,9 Prozent in der Jahresfrist.
Rohstoffe wie Eisen, Holz und Kunststoffe teurer
Aber auch andere Rohstoffe wurden teurer. Eisenerze (+108,7 Prozent) und Holz (+57,4 Prozent) verteuerten sich im Import überdurchschnittlich. Auch Roheisen (+52 Prozent) und Kunststoffe (+42,1 Prozent) legten zu. Bei den Landwirtschaftlichen Gütern stiegen vor allem die Preise für Naturkautschuk um 48,7 Prozent und Kaffee um 33,8 Prozent.
"Die aktuellen Lieferschwierigkeiten und zum Teil deutlichen Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorprodukten stellen die deutsche Wirtschaft noch für eine geraume Zeit vor erhebliche Probleme", kommentierte Volker Treier, Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), bereits im Juli bei t-online.
Experten sind sich einig, dass sich die anhaltenden hohen Preise für Vorleistungsgüter auch auf Verbraucherpreise durchschlagen können.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung Statistisches Bundesamt