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Druck des Bundestages: Bahn-Vorstand verzichtet auf Boni


Nach Druck des Bundestages
Bahnvorstand verzichtet zum zweiten Mal auf Boni-Zahlungen

Von dpa, neb

25.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Bahn-Chef Richard Lutz: Der gesamte Konzernvorstand verzichtet das zweite Jahr in Folge auf Bonuszahlungen.Vergrößern des Bildes
Bahn-Chef Richard Lutz: Der gesamte Konzernvorstand verzichtet das zweite Jahr in Folge auf Bonuszahlungen. (Quelle: phototek/imago-images-bilder)

Der Ausschuss des Bundestagshaushaltes hat klare Kante gezeigt – Milliardenhilfen vom Bund und Bonuszahlungen gehen nicht zusammen. Die Boni sind auch ein Thema im Streit mit der GDL.

Bahnchef Richard Lutz und die übrigen Konzernvorstände verzichten auf Boni für das Jahr 2021. Das geht aus einem Schreiben des Vorstands an Aufsichtsratschef Michael Odenwald hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Topmanager kommen damit einer Forderung des Bundestagshaushaltsausschusses nach. Die Parlamentarier hatten den Verzicht im Gegenzug für geplante Milliardenhilfen für die Bahn verlangt. Auch für 2020 hatte es einen solchen Verzicht gegeben.

Die Führungskräfte leisteten "einen wesentlichen und deutlich überproportionalen Einsparungsbetrag innerhalb des Personalaufwands", unterstrichen die Vorstandsmitglieder. Sie wollen sich demnach auch in den Vorständen mehrerer Bahn-Tochtergesellschaften für einen Boni-Verzicht einsetzen. Zugleich bekräftigte der Vorstand, dass die variable Vergütungsmethodik überarbeitet werden müsse.

Im letzten Jahr sorgten die Boni-Zahlungen bei den Tochterunternehmen der Bahn für Aufsehen. Die Bahngewerkschaften EVG und GDL haben in mehreren Aufsichtsgremien im März 2021 gegen Bonuszahlungen an die 68 Vorstände und Geschäftsführer des Staatskonzerns gestimmt.

Boni-Zahlungen Thema beim GDL-Streik

Seitdem nutzen die Gewerkschaften das Thema auch für politische Forderungen – besonders die Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL). "Allein der Konzernvorstand verzichtet auf die variablen Vergütungsbestandteile. Dies gilt somit erstens nur für die sieben Konzernvorstände selbst und nicht für die mehr als 3.500 Führungskräfte im DB-Konzern", kommentierte die GDL den Streit um die Bonuszahlungen im März.

Ein Streit, der noch immer andauert: Erst an diesem Mittwoch beendete die Gewerkschaft die zweite Streikwelle. In dem schon länger schwelenden Tarifkonflikt verweist GDL-Chef Weselsky seit Monaten auf die vermeintlich unfairen Praktiken des Managements.

"Es handelt sich nicht um einen Konflikt zwischen einzelnen Personen, sondern zwischen einem Management, das sich die Taschen vollstopft, und vielen Eisenbahnern, denen die Betriebsrente weggenommen werden soll", sagte er in einem t-online-Interview, das die Redaktion noch vor den ersten Streiks mit Weselsky führte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Handelsblatt: Deutsche Bahn: Gutachter muss Streit über Boni für Führungskräfte klären
  • GDL: Mehrere Pressemitteilungen
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