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Flutkatastrophe: Historische Schäden liegen bei knapp sieben Milliarden Euro


Schadenreichste Flutkatastrophe
Versicherer rechnen mit Flutschäden von sieben Milliarden Euro

Von reuters
Aktualisiert am 25.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Zerstörte Einkaufsstraße in Bad Neuenahr: Erst Wochen nach der Katastrophe wird die tatsächliche Schadenhöhe deutlich.Vergrößern des BildesZerstörte Einkaufsstraße in Bad Neuenahr: Erst Wochen nach der Katastrophe wird die tatsächliche Schadenhöhe deutlich. (Quelle: imago-images-bilder)

Erst Wochen nach der Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland wird den Versicherern das Ausmaß der Schäden bewusst. Schon jetzt ist klar: Es ist die schadenreichste Flut, die Deutschland jemals traf.

Der Schaden durch die Flutkatastrophe Mitte Juli ist deutlich größer als bisher gedacht. "Wir rechnen jetzt mit Versicherungsschäden von rund sieben Milliarden Euro", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Mittwoch.

Davon entfielen rund 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. "Mit fortschreitender Schadenaufnahme und -regulierung zeigt sich erst die Dimension dieses Extremereignisses." Bisher hatte der Verband den Schaden auf das obere Ende der Spanne von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro geschätzt.

Die Unwetterfront "Bernd" zog vom 13. bis 18. Juli über weite Teile Deutschlands hinweg und sorgte für Überschwemmungen mit mindestens 180 Toten. Schwere Schäden durch Starkregen und Hochwasser gab es vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch in Bayern und Sachsen.

Schlimmste Flutkatastrophe Deutschlands

Bund und Länder haben einen 30 Milliarden Euro schweren Hilfsfonds auf den Weg gebracht. Aktuell gehen die Versicherer von rund 250.000 Schadenfällen aus – rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben und bis zu 50.000 an Kraftfahrzeugen.

Die Sturzflut ist die historisch schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland. Die Schäden liegen laut GDV über denen der Hochwasser im August 2002 (4,75 Milliarden Euro) und im Juni 2013 (2,25 Milliarden Euro) sowie dem Orkan "Kyrill" (3,6 Milliarden Euro). "Zusammen mit den hohen Hagelschäden im Frühsommer zeichnet sich ab, dass 2021 für die Versicherer eines der teuersten Naturgefahrenjahre überhaupt wird", erklärte Asmussen.

Nur 46 Prozent der Gebäude ausreichend versichert

Dabei liegen die tatsächlichen Unwetterschäden noch weit über den aktuellen Schätzungen, da bei weitem nicht alle Gebäude gegen jede Naturgefahr versichert sind. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, besitzen dem Verband zufolge nur 46 Prozent den Schutz vor weiteren Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser.

"Wir werden zusammen mit unseren Mitgliedsunternehmen bis zum Herbst Ideen vorlegen, wie sich die Verbreitung von Naturgefahrenversicherungen zu risikogerechten Preisen signifikant erhöhen lässt", erklärte Asmussen. "Es gilt auch jene zu erreichen, die trotz der jüngsten Flutkatastrophe nicht glauben wollen, dass auch sie von Naturgefahren betroffen sein können."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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