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Corona-Gefahr durch Streiks? GDL greift Lauterbach an


Nach Kritik am Streik
GDL-Chef greift Lauterbach an

Von dpa, neb

20.08.2021Lesedauer: 2 Min.
GDL-Chef Claus Weselsky: Lauterbach kritisierte die Streiks der GDL im Hinblick auf die Corona-Krise, das nahm die GDL so nicht hin.Vergrößern des Bildes
GDL-Chef Claus Weselsky: Lauterbach kritisierte die Streiks der GDL im Hinblick auf die Corona-Krise, das nahm die GDL so nicht hin. (Quelle: imago-images-bilder)

Gesundheitsexperte Lauterbach kritisierte die erneuten Bahnstreiks in der Corona-Krise. Nun schießt die GDL zurück. "Fachfremde Politiker" sollten sich mit "halbgaren Mutmaßungen" nicht einmischen.

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Claus Weselsky, hat den SPD-Politiker Karl Lauterbach scharf angegriffen. Zuvor hatte Lauterbach davor gewarnt, neuerliche Streiks bei der Bahn führten zu mehr Infektionen.

"Der Gesundheitspapst der Sozialdemokraten, Lauterbach, schwingt sich dazu auf, die Grundrechte der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner mit Füßen zu treten", sagte das CDU-Mitglied Weselsky. Er sprach von einem "Tiefpunkt in einer Reihe an Schmutzkampagnen" gegen die Gewerkschaft – dabei teilte die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung selbst ordentlich gegen Lauterbach aus.

"Statt, dass fachfremde Politiker sich mit halbgaren Mutmaßungen in die Debatte einmischen, sollte der Eigentümer Bund endlich handeln und die DB zur Einsicht bewegen. Nur so kann weiterer Schaden vom System Eisenbahn abgewendet werden", schreibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung vom Freitag.

Corona-Regeln beim Streik nicht haltbar

Die Gewerkschaft verweist auf eine Studie der Deutschen Bahn und der Charité, die laut GDL keinerlei erhöhtes Corona-Infektionsrisiko für Fahrgäste und Zugpersonal ergab. Allerdings herrschten bei den Streiks keine Normalbedingungen für die Fahrgäste.

Bei dem Streik vergangene Woche drängten sich an den großen Bahnhöfen die Reisenden in Massen an den Bahnsteigen, Abstände konnten oft nicht eingehalten werden. Und in den Zügen war es teilweise aufgrund des hohen Andrangs nicht möglich, die Corona-Regeln der Bahn einzuhalten. So dürfen laut aktuellen Regelungen nur Personen aus einem Haushalt gemeinsam sitzen, bei einzelnen Fahrgästen muss der Platz daneben frei bleiben.

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Schaffner forderten jedoch über Ansagen die Kunden auf, Taschen von den verbliebenen Sitzen zu nehmen und fremde Haushalte saßen nebeneinander. Zum Teil drängten sich die Fahrgäste je nach Verbindung zwischen den Sitzgruppen auf dem Boden.

Lauterbach warnt vor Infektionen von Geimpften

Dies ist besonders kritisch in Bezug auf Impfdurchbrüche – also die Infektion von bereits geimpften Personen. "Durchbruchinfektionen ereignen sich bei Personen, deren Corona-Impfung länger als sechs Monate zurückliegt", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. "Wir werden also vermutlich bald mehr Fälle sehen, sobald die Impfung bei etlichen Geimpften in Deutschland mehr als ein halbes Jahr zurückliegt."

Auch abseits der Corona-Vorsorge hat die Lokführergewerkschaft GDL Kritik an ihrem neuerlichen Streik inmitten einer Corona-Welle zurückgewiesen. "Es ist nicht das Ziel der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in Deutschland, den Eisenbahnverkehr lahmzulegen", so Weselsky weiter. "Sondern es ist das Ziel, bessere Einkommen zu erreichen, die Kleinstrente zu schützen."

Auch der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte Sorge wegen möglicher Infektionsrisiken. Man müsse fragen, ob in Corona-Zeiten Streiks überhaupt sinnvoll seien, sagte der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann auf n-tv.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressemitteilung der GDL
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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