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Lokführer legen Arbeit nieder: GDL streikt ab Samstag erneut


Lokführer legen Arbeit nieder
GDL streikt ab Montag im Personenverkehr

Von reuters, dpa, afp, neb

Aktualisiert am 20.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Protest der Lokführer: Ab Samstag legen die GDL-Lokführer erneut die Arbeit für ihre Tarifforderungen nieder, ab Montag spüren das auch die Kunden im Personenverkehr.Vergrößern des Bildes
Protest der Lokführer: Ab Samstag legen die GDL-Lokführer erneut die Arbeit für ihre Tarifforderungen nieder, ab Montag spüren das auch die Kunden im Personenverkehr. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn eskaliert weiter: Ab Montag müssen Kunden wieder mit Einschränkungen rechnen, kündigt GDL-Chef Weselsky am Freitag an. Vorher kommt Chaos im Güterverkehr.

Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich von Montag bis Mittwoch auf einen erneuten Streik einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder zum zweiten Mal in der laufenden Tarifrunde aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. "Sie streiken für mehr Löhne, für den Schutz ihrer Rente", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag in Berlin. Die Wut unter den Mitgliedern auf das Management sei groß.

Anders als in der vergangenen Woche haben die Fahrgäste dieses Mal mehr Zeit, sich auf den Streik einzustellen. Im Güterverkehr soll der Ausstand jedoch schon am Samstagnachmittag um 17 Uhr beginnen. Im Personenverkehr soll der Streik am Montag um 2.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 2.00 Uhr enden.

Die Deutsche Bahn (DB) hat die Ankündigung neuer Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) als "völlig überflüssige Belastung unserer Reisenden und unserer Kunden im Güterverkehr" verurteilt. Die GDL-Führung treibe damit ihren "gewerkschaftspolitischen Kampf um Ausweitung und Einfluss auf dem Rücken der Bahnkunden auf die Spitze", kritisierte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Freitag. Der Lokführergewerkschaft gehe es um etwas anderes als um Lösungen.

GDL macht deutlich: Lange Streik-Periode droht

Das dürfte nicht der letzte Streik im aktuellen Tarifkonflikt sein, wenn sich die Vorzeichen nicht drastisch ändern. Die Gewerkschaft fordert ein neues Angebot der Bahn ein, das bisher nicht kam, und macht deutlich, dass sie Durchhaltevermögen haben.

"Die Mitarbeiter haben trotz des hohen Drucks, der vom Arbeitgeber und der EVG auf sie ausgeübt wurde, schon einmal ein deutliches Zeichen gesetzt – und sie werden es wieder tun. Sie werden es so lange tun, bis der Arbeitgeber den Eisenbahnern und Eisenbahnerinnen die Anerkennung und Wertschätzung zukommen lässt, die sie verdienen", schreibt die GDL in einer aktuellen Pressemeldung.

In der vergangenen Woche hatte die GDL den Fern- und Nahverkehr bei der Deutschen Bahn über zwei Tage bestreikt. Die Deutsche Bahn richtete einen Notfahrplan ein, musste den größten Teil der Fahrten aber streichen. Im Güterverkehr dauerte der Streik noch einige Stunden länger. Warum dieser aktuelle Tarifstreit nicht so ist wie jeder andere und Fahrgäste sich auf eine längere Streikperiode einstellen sollten, lesen Sie hier.

Neue Streiks dürften Millionen Fahrgäste treffen

Auch der erneute Streik dürfte wieder Millionen Fahrgäste treffen, darunter viele Urlaubsreisende. In zehn Bundesländern sind noch Schulferien. Die GDL kämpft unter anderem für eine bessere Bezahlung und fordert Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr.

Anders als die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sie in diesem Jahr keine Nullrunde bei den Gehältern akzeptieren.

Gewerkschaftsmitglieder stimmten für den Streik

Die Deutsche Bahn hatte der GDL zwar 3,2 Prozent angeboten, die Erhöhung soll demnach jedoch später greifen als von der Gewerkschaft gefordert. Auch bei der Laufzeit des Tarifvertrags liegen die Vorstellungen beider Seiten noch deutlich auseinander.

Die GDL hatte die Verhandlungen im Juni abgebrochen. Die Mitglieder hatten daraufhin in einer Urabstimmung für Streiks gestimmt. Am Dienstag demonstrierten Mitglieder der GDL sowie des Deutschen Beamtenbunds (dbb) gemeinsam mit Weselsky vor der Konzernzentrale der Deutschen Bahn für ihre Forderungen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters und dpa und AFP
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