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GDL-Chef Weselsky droht mit Streiks am Wochenende: "Nicht auszuschließen"


"Nicht auszuschließen"
GDL droht mit Streiks am Wochenende

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 17.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Leerer S-Bahnsteig: Erst vergangene Woche streikte die GDL.Vergrößern des Bildes
Leerer S-Bahnsteig: Erst vergangene Woche streikte die GDL. (Quelle: Jürgen Heinrich/imago-images-bilder)

Erst vergangene Woche legte die Lokführergewerkschaft GDL den Bahnverkehr größtenteils lahm. Jetzt droht GDL-Chef Weselsky mit weiteren Streiks – auch am Wochenende.

Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Arbeitskampf bei der Bahn verstärken und womöglich auch am Wochenende streiken. "Wir werden die Streiks ausweiten", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Süddeutschen Zeitung".

Die Deutsche Bahn könne das nur noch mit einem raschen neuen Tarifangebot verhindern. Der Chef der Lokführergewerkschaft geht davon allerdings nicht aus. "Ich erwarte nicht, dass sich die Manager auf den Rücken legen und sagen: 'Wir wollten dem Weselsky immer schon seine Wünsche erfüllen.'"

Der GDL-Chef stellt laut Bericht damit auch klar, dass ein neuer Streik länger dauern werde, als der 48-stündige beim Personenverkehr in der vergangenen Woche. "Je länger wir streiken, desto stärker ist die Reaktion der Öffentlichkeit. Wenn das Management meint, sie halten den Frust der Bürger länger aus als die Mitarbeiter, dann sage ich ihnen: Sie verschätzen sich", warnte Weselsky.

"Streiks am Wochenende kann ich nicht ausschließen"

Auch Ferienreisende könnte der nächste Arbeitskampf härter treffen. In zehn Bundesländern sind noch Schulferien. Hatte die GDL beim ersten Streik vergangene Woche den Wochenend-Reiseverkehr noch geschont und die Züge wieder fahren lassen, will der GDL-Chef das nun nicht mehr garantieren. "Streiks am Wochenende kann ich nicht ausschließen", sagte Weselsky. "Je länger Streiks dauern, desto schwieriger wird es, die Wochenenden auszunehmen."

Allerdings werde seine Gewerkschaft Arbeitsniederlegungen etwas früher ankündigen. Am kurzen Vorlauf von einem halben Tag hatte es zuletzt heftige Kritik gegeben.

GDL fordert Lohnerhöhungen

Eine Schlichtung lehnte der Gewerkschaftschef indes ab. Mit der Schlichtung im vergangenen Herbst sei "die letzte Patrone" verschossen worden, sagte er bei einer Protestkundgebung. "Was hier stattfindet, ist nicht zu schlichten."

Die GDL fordert Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr. Anders als die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sie in diesem Jahr keine Nullrunde bei den Gehältern akzeptieren.

Wegen Milliardenverlusten in der Pandemie will die Bahn die Erhöhung in Stufen auf spätere Zeitpunkte verteilen, bei einer Vertragslaufzeit von 40 Monaten. Hinzu kämen Leistungen zur Altersvorsorge und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.

Konkurrenzkampf zwischen GDL und EVG

Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigte sich zufrieden mit den Ersatzfahrplänen, die während des ersten Streiks in der vergangenen Woche galten. "Das war schon relativ ordentlich", sagte der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann. Besonders im Fernverkehr seien die Ersatzfahrpläne verlässlich gewesen.

Der Verband fordert Änderungen am Tarifeinheitsgesetz. "Wir brauchen schon eine Regelung, wie man mit zwei verschiedenen Gewerkschaften umgeht. Es darf aber nicht zu einem Konkurrenzkampf der Gewerkschaften kommen", sagte Naumann. Die GDL versucht seit Monaten, neue Mitglieder zu gewinnen, auch von der EVG. Das heizt den Tarifkonflikt mit der Bahn um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen zusätzlich an.

Das Tarifeinheitsgesetz sieht vor, dass in einzelnen Betrieben nur noch der Tarifvertrag der Gewerkschaft zur Geltung kommt, die dort die meisten Mitglieder vertritt. Das soll eigentlich einen Anreiz dafür bieten, dass Gewerkschaften ihr tarifpolitisches Vorgehen abstimmen, wie das Bundesarbeitsministerium bekräftigte.

Weselsky wies die Vermutung zurück, einen politischen Streik zu planen. "Wir streiken für Geld, wir streiken für Arbeitsbedingungen. Das steht uns zu." Die Frage der Tarifeinheit werde vor Gerichten geklärt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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