An Kapazitätsgrenze Elektroindustrie klagt über Materialmangel
Materialmangel steht der Erholung nach der Corona-Krise im Weg: Die deutsche Elektroindustrie kann gute Umsätze vorweisen, doch zu Beginn des dritten Quartals beklagen vier von fünf Unternehmen, an ihre Kapazitätsgrenzen zu kommen.
Deutschlands Elektroindustrie boomt – klagt aber über Materialmangel und Lieferengpässe. Diese bereiteten inzwischen vier von fünf Unternehmen der Branche Schwierigkeiten, teilte am Montag der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt am Main mit. Dies stelle eine "zunehmende Herausforderung dar".
Die Unternehmen der Branche arbeiten laut ZVEI am Anschlag: Die Kapazitätsauslastung sei zu Beginn des dritten Quartals im Juli weiter auf 89,2 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung gestiegen.
"Dies ist der höchste Wert seit Ende 2006 – dem Vorabend der Finanzkrise", erklärte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Auch die Reichweite der Auftragsbestände habe sich weiter erhöht, sie liege jetzt bei überdurchschnittlich hohen vier Monaten.
Der Branchenumsatz summierte sich im ersten Halbjahr auf 96,7 Milliarden Euro, das waren 12,3 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich, wie der ZVEI weiter mitteilte.
Der Umsatz mit Geschäftspartnern aus der Eurozone zog zwischen Januar und Juni um 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 18,9 Milliarden Euro an. Mit Drittländern wurden 32,8 Milliarden Euro erlöst, das waren 13,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Nachrichtenagentur AFP