Modell "gescheitert" Ritter Sport will keine Bio-Schokolade mehr verkaufen
Bio liegt eigentlich voll im Trend – doch offenbar nicht bei Schokolade. Der Chef des Tafel-Herstellers Ritter Sport will nicht mehr darauf setzen. Die Geschäfte seien zu schlecht gelaufen.
Der Schokoladenhersteller Ritter Sport sieht im Verkauf von Bio-Schokoladen kein attraktives Geschäftsmodell. Bio sei bei Ritter Sport "gescheitert", sagte Alfred Theodor Ritter, Enkel des Firmengründers und jetziger Chef des mächtigen Unternehmensbeirats, dem "Spiegel".
Jahrelang habe er versucht, eine Bio-Schokolinie im Unternehmen zu etablieren, mit diesem Ansinnen auch die Marketingabteilung immer wieder gequält. "Am Ende haben wir aufgegeben. Die Leute haben einfach gesagt: Bio ist zu teuer, schmeckt nicht, ist was für Menschen mit kratzigen Pullis und Birkenstock-Sandalen."
Das Unternehmen teilte am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit, dass es von 2008 bis 2018 ein Bio-Sortiment im Angebot hatte. Die Geschäfte seien aber nicht gut gelaufen. Offenbar sei vielen Menschen Bio-Qualität bei Schokolade nicht so wichtig wie bei anderen Lebensmittelprodukten wie Milch, sagte ein Unternehmenssprecher.
Der 68-jährige Ritter betonte, mit neuen Bio-Geschäftsideen brauche er seiner Firma jetzt nicht mehr zu kommen. Ein konsequentes Umstellen der Ritter-Sport-Produktion hätte bedeutet, "die Hälfte der Belegschaft zu entlassen", weil der Absatz dann gesunken wäre.
- Nachrichtenagentur dpa