Neue Strategie Borgward baut doch nicht in Bremen
Der bekannte Autohersteller will seine Strategie ändern und doch kein Werk in der norddeutschen Stadt eröffnen. Welche Pläne die Traditionsmarke für die Zukunft hat – und ob Bremen dabei eine Rolle spielt.
Der Autobauer Borgward wird nach Angaben der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) vorerst kein Werk in Bremen bauen. "Durch einen Gesellschafterwechsel gibt es bei Borgward eine Strategieänderung", sagt WFB-Sprecherin Juliane Scholz.
Grundstücksreservierung in Bremen ist ausgelaufen
Dies habe dazu geführt, dass das Unternehmen seinen ursprünglichen Plan einer Fertigung in Bremen derzeit nicht weiter verfolge. Die Reservierung einer 140.000 Quadratmeter großen Fläche im Güterverkehrszentrum Bremen sei Ende Juni ausgelaufen. Über die Entscheidung hatte zuvor der "Weser Report" berichtet.
Borgward gehörte einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands, ging aber Anfang der 1960er-Jahre pleite. Christian Borgward, Enkel des Firmengründers, belebte die Marke wieder. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Inzwischen hält das chinesische Unternehmen Ucar die Mehrheit an Borgward.
Welche Zukunftspläne Borgward hat
Nach Angaben der Wirtschaftsförderung will sich Borgward auf die strategische Neuausrichtung als Mobilitätsanbieter konzentrieren. Dazu würden auch Umsetzungsmöglichkeiten am Standort Bremen geprüft. "Borgward ist auch weiterhin herzlich willkommen in Bremen. Sollte das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt eine Gewerbefläche für ein Montagewerk benötigen, wird Bremen gern alternative Standorte anbieten", sagt Scholz.
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Die seit April 2017 kostenlos für den Autobauer reservierte Fläche soll nun anderweitig vergeben werden. Die Wirtschaftsförderung ist im Auftrag des Bundeslandes Bremen für die Entwicklung und Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Bremen zuständig.
- Nachrichtenagentur dpa