Wegen Überschuldung Bäckereigruppe stellt Insolvenzantrag
Der Bäckereigruppe Kronenbrot droht Zahlungsunfähigkeit. Grund für die schlechten Unternehmenszahlen könnte eine veränderte Konsumgewohnheit der Deutschen sein.
Die Bäckereigruppe Kronenbrot mit Standorten in Köln, Witten und Würselen hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte am Mittwoch das Amtsgericht Essen mit. Der Betrieb läuft jedoch vorerst weiter, wie das Unternehmen in einer Mitteilung betonte.
Kronenbrot beschäftigt aktuell rund 980 Mitarbeiter, davon jeweils rund 530 in Würselen, 300 in Köln und 150 in Witten. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte die Gruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro.
Veränderte Nachfrage stürzt Bäcker in die Krise
Die Insolvenz sei eine Folge der schwierigen Marktverhältnisse und eines grundlegenden Wandels des Konsumentenverhaltens, betonte das Unternehmen. So sei die Nachfrage nach Grau- und Vollkornbrot, den Hauptprodukten des Unternehmens, in den vergangenen Jahren immer weiter eingebrochen. Eine Marktanalyse habe ergeben, dass Kronenbrot den notwendigen Wandel in seiner jetzigen Form aus eigener Kraft nicht mehr schaffen könne, hieß es in der Mitteilung.
Kronenbrot hatte 2016 schon einmal einen Insolvenzantrag stellen müssen und war danach von Finanzinvestoren übernommen worden. Als Kern für eine mögliche Neuausrichtung der Gruppe sieht die Geschäftsführung vor allem den Standort Witten, wo stark nachgefragte Produkte wie Sandwich und Toast hergestellt werden.
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Das Amtsgericht Essen bestellte den Rechtsanwalt Biner Bähr von der Kanzlei White&Case in Düsseldorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
- Nachrichtenagentur dpa