Einstieg bei ADAC Allianz mischt Markt für Autoversicherungen auf
Die Allianz jagt einem Konkurrenten die ADAC Autoversicherung ab und ist damit dem Marktführer dicht auf den Fersen.
Die Allianz verkauft von 2020 an Autoversicherungen über die Geschäftsstellen des ADAC und rückt damit näher an den Marktführer HUK-Coburg heran. Der größte deutsche Automobilclub trennt sich nach zwölf Jahren von seinem Partner Zurich. Der Schweizer Versicherer hält 51 Prozent an der ADAC Autoversicherung AG, die zum 1. Januar 2020 an die Allianz Deutschland gehen.
Der Kaufpreis und die übrigen Konditionen des Verkaufs müssen noch ausgehandelt werden. Der größte europäische Versicherer, bei dem in Deutschland bisher 8,5 Millionen Autos versichert sind, bekommt damit rund 650.000 Policen hinzu. Die HUK-Coburg kam zuletzt auf 11,6 Millionen.
Allianz baut Marktposition aus
"Die Partnerschaft ist ein weiterer wichtiger Schritt unserer Wachstumsstrategie", sagt der für die Sachversicherung zuständige Allianz-Deutschland-Vorstand Joachim Müller. "Mit der Kooperation mit dem ADAC werden wir unsere Marktposition in der Autoversicherung weiter ausbauen."
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49 Prozent an der ADAC Autoversicherung liegen bei der ADAC SE, in die der Automobilclub seine kommerziellen Aktivitäten ausgegliedert hat. Die Geschäftsstellen erhalten Provisionen für die Vermittlung der Haftpflicht- und Kasko-Versicherungen.
ADAC sieht bessere Wachstumschancen mit der Allianz
Den Ausschlag für den Partnerwechsel gaben nach ADAC-Angaben das Wachstumspotenzial mit der Allianz, deren digitale Ausrichtung und die einfacheren Produkte. Die ADAC Autoversicherung kam 2016 auf Beitragseinnahmen von 250 Millionen Euro und einen Gewinn von 4,5 Millionen Euro. Neuere Zahlen liegen nicht vor.
Der ADAC will die Autoversicherung auch für Nichtmitglieder öffnen, die 20 Millionen Mitglieder sollen allerdings einen Rabatt erhalten. Ähnliche Pläne hatte der ADAC in dieser Woche für seine Rechtsschutzversicherung vorgestellt, in der er sich als Nummer drei in Deutschland sieht.
- Reuters