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Auto | TÜV: So sparen Sie und kommen günstig an die HU-Plakette


Nicht nur der TÜV macht den TÜV
Wo die HU am günstigsten ist

Von dpa, ccn

Aktualisiert am 05.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Begehrte Plakette: Die Kosten für die Hauptuntersuchung können sich leicht unterscheiden.Vergrößern des Bildes
Begehrte Plakette: Die Kosten für die Hauptuntersuchung können sich leicht unterscheiden. (Quelle: Alexander Heinl/dpa-tmn)
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Was kostet die Hauptuntersuchung (HU)? Was viele Autofahrer nicht wissen: Die Preise sind je nach Organisation unterschiedlich. Das hat einen Grund.

Im Gespräch mit dem Nachbarn stellt sich plötzlich heraus: Der hat ja viel weniger für die Hauptuntersuchung (HU) bei seinem Auto bezahlt. Wie kann das sein? "Für die HU ist der Markt liberalisiert", erklärt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Jeder akkreditierte Sachverständige von amtlich anerkannten Überwachungsorganisationen (ÜO) wie TÜV, Dekra, GTÜ oder KÜS kann die HU anbieten – und den Preis dafür frei kalkulieren.

Allerdings dürfen die Kosten einer Organisation nicht von Stadt zu Stadt unterschiedlich ausfallen – sie müssen jeweils im gesamten Bundesland einheitlich gelten, erklärt der Verband der TÜV (VdTÜV).

Rabatte sind bei der HU ausgeschlossen

Die Kosten und auch jede Preisanpassung müssen der Aufsichtsbehörde rechtzeitig vorher mitgeteilt werden. "Und wenn die Entgelte der Behörde mitgeteilt sind, darf es im täglichen Betrieb daran auch keine Änderungen geben. Das heißt: Rabatte oder dergleichen gibt es nicht", erklärt Wolfgang Sigloch von Dekra.

Eine Ausnahme gibt es aber: Pro Bundesland darf immer eine Prüforganisation als sogenannte Technische Prüfstelle (TP) offiziell amtliche Prüfungen durchführen. Sie darf somit etwa Führerscheinprüfungen oder Änderungsabnahmen machen, erklärt Vincenzo Lucà. Teilweise sind aber auch HUs möglich.

In der Regel ist der TÜV für die TPs in Westdeutschland sowie Berlin-West und die Dekra für die TPs in Ostdeutschland sowie Berlin-Ost zuständig, so der VdTÜV.

Bei einer Technischen Prüfstelle ist die HU am günstigsten

Die Preise für eine TP-HU legt der Gesetzgeber mit Minimal- und Maximalwerten in der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) fest. "Diese trägt den regionalen Gegebenheiten Rechnung", sagt Lucà, also etwa den Lebenshaltungskosten.

Daher gibt es in der GebOSt einen Gebührenrahmen. "Die Technische Prüfstelle darf keinen auf Gewinn abzielenden Geschäftsbetrieb unterhalten", sagt Lucà. Und daher sei im Regelfall die HU bei einer TP am günstigsten.

"Zu allen Gebühren wird die Umsatzsteuer addiert, ebenso kommen gegebenenfalls Gebührenpositionen für Plakette, Klebsiegel sowie weitere Vorgaben hinzu", sagt Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim VdTÜV.

Überwachungsorganisationen können Preis frei kalkulieren

ÜOs dagegen können die Kosten je Bundesland frei kalkulieren. "Die meisten Überwachungsorganisationen orientieren sich aber zurzeit noch an der Struktur der GebOSt, also an den Gebühren der Technischen Prüfstelle", sagt Goebelt. Wenn ein TP-Prüfer allerdings in eine Werkstatt fährt, gilt wieder eine freie Preisgestaltung. "Aber auch diese muss im Bundesland einheitlich sein", sagt Lucà.

Das gilt bei der AU

Die Abgasuntersuchung (AU) ist zwar Bestandteil der HU. Autobesitzer müssen sie aber nicht zwingend von einer ÜO oder TP machen lassen. Das kann auch jede amtlich anerkannte AU-Werkstatt separat machen und den Preis dafür frei kalkulieren, erklärt Goebelt.

Ähnliches gilt für den Aufwand, der einer Werkstatt entsteht, wenn ÜO-Prüfer für HUs dorthin kommen – etwa für die Nutzung von Räumlichkeiten und Technik, für die Organisation, den Verwaltungsaufwand oder für den Einsatz von Hilfspersonen. Die Werkstatt ist frei, ob sie den Mehraufwand extra berechnet. "Dann muss dies aber aufgrund eines Vertrags mit der ÜO auf dem Untersuchungsbericht aufgeführt werden", sagt Goebelt. Oder aber sie verzichtet auf eine Berechnung, etwa wegen der Kundenbindung.

Das kostet die HU aktuell

Die "Auto Zeitung" hat die Preise von TÜV Nord und TÜV Süd für die HU (Pkw bis 3,5 Tonnen) inklusive der Abgasuntersuchung in allen Bundesländern ermittelt – KÜS, Dekra oder GTÜ geben ihre Preise nur auf Anfrage heraus. Das Ergebnis: Die Kosten schwanken je nach Bundesland und Anbieter, liegen zwischen 133,90 Euro und 145 Euro. Günstiger ist es für Besitzer von E-Autos: Auch durch den Wegfall der Abgasuntersuchung kostet die Hauptuntersuchung je nach Bundesland zwischen 57 und 96 Euro (Stand: 1. Januar 2023).

Der ADAC rät, sich im Zweifel vor der HU bei Prüforganisationen, Prüfstellen und Werkstätten nach den genauen Preisen zu erkundigen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • autozeitung.de: "Diese Kosten lauern bei der HU"
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