Uli Hoeneß steht in Knast-Hierarchie "ganz oben"

Dreieinhalb Jahre Haft

Hoeneß steht in der Knast-Ordnung "ganz oben"

Der verurteilte Steuersünder Uli Hoeneß wird in einigen Wochen seine Haftstrafe antreten müssen. Dreieinhalb Jahre Gefängnis lautet das Urteil. Ein Strafverteidiger schätzt, dass Hoeneß' Aufenthalt im Rahmen der Umstände recht angenehm ausfällt.

Nach Meinung des Kölner Strafverteidigers Dirk Petri wird der Ex-Bayern-Präsident in der Gefängnishierarchie einen Platz ganz oben einnehmen. Verurteilte Unternehmer stünden im sozialen Gefüge eines Gefängnisses an der Spitze, sagte Petri dem Wirtschaftsmagazin "Impulse".

"Sie sind interessant, eloquent und können Mithäftlingen bei der Formulierung von Anträgen helfen", erklärte der Rechtsexperte. Auch bei den Vollzugsbeamten seien sie beliebt, weil sie als folgsame Häftlinge gelten, "die keinen Ärger machen".

Einen Promi-Bonus im Sinne besonders früher Hafterleichterungen darf der Manager dagegen nicht erwarten. Mit etwas Glück muss Hoeneß aber nur die Hälfte der Strafe hinter Gitter verbringen, also 21 Monate - und diese dann womöglich auch nur nachts. Denn das Strafgesetzbuch ermöglicht so genannte Halbstrafen, wenn "Milderungsgründe von besonderem Gewicht vorliegen". Über den Freigang zur Arbeit in Freiheit entscheidet - womöglich schon nach wenigen Wochen - der Gefängnisleiter.

In etwa fünf Wochen muss Uli Hoeneß vermutlich seine Haft antreten

Hoeneß war wegen Steuerhinterziehung in Höhe von insgesamt 28,5 Millionen Euro vom Münchner Landgericht verurteilt worden und hatte daraufhin seine Ämter als Präsident des FC Bayern e.V. und Aufsichtsratschef der FC Bayern AG niedergelegt.

Seine Strafe verbüßen muss Hoeneß in der Justizvollzugsanstalt Landsberg. Bis zum Haftantritt dürfte es nach früheren Aussagen der Staatsanwaltschaft jetzt noch ungefähr fünf Wochen dauern.

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In Landsberg saßen schon andere prominente Häftlinge ein - unter anderem Adolf Hitler. Am 1. April 1924 hatte ihn das Volksgericht nach seinem Putschversuch zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Allerdings kam Hitler schon am 20. Dezember 1924 auf Bewährung wieder frei. Nach 1945 wurden in Landsberg Kriegsverbrecher hingerichtet. Häftlinge der jüngeren Zeit waren der Oetker-Entführer Dieter Zlof, der Konzertmanager Marcel Avram oder der Klatten-Erpresser Helg Sgarbi.