Haus an Nord- und Ostsee Diese Regionen sprengen alle Preisrekorde

Wer an der Nord- oder Ostsee ein Haus kaufen möchte, braucht starke Nerven – und ein gut gefülltes Konto. Wo die Preise exorbitant steigen und wo noch Chancen auf ein Schnäppchen bestehen.
Wer sich ein Haus am Meer kauft, muss an der Nord- und der Ostseeküste oft viel Geld ausgeben. Besonders auf den Inseln ziehen die Preise wieder kräftig an – doch es gibt günstigere Alternativen. Noch im vergangenen Jahr hatten Inflation, gestiegene Baukosten und Zinserhöhungen die Preise sinken lassen.
"Aktuell sehen wir jedoch eine Umkehr", erklärt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter der Maklerfirma Von Poll Immobilien. In neun von zwölf untersuchten Regionen verteuerten sich Häuser im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahr – teils um mehr als zehn Prozent.
Sylt bleibt unangefochten die teuerste Region
Die Nordfriesischen Inseln bleiben der teuerste Immobilienmarkt an der Küste. Auf Sylt, Föhr, Amrum und Pellworm kostete ein Quadratmeter Wohnfläche durchschnittlich 12.294 Euro – ein Anstieg um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Haupttreiber dieser Entwicklung ist Sylt. Dort stiegen die Preise zwar nur um 5,3 Prozent, doch ein Quadratmeter Wohnfläche kostet im Schnitt stolze 14.597 Euro.
"Besonders wertstabil zeigen sich weiterhin die Top-Lagen auf Sylt mit Wasserblick, die Ruhe und Privatsphäre bieten, gleichzeitig aber auch eine gute Infrastruktur aufweisen", sagt Martin Weiß, Geschäftsstellenleiter des Sylter Büros von Von Poll Immobilien.
Ostfriesische Inseln: Etwas günstiger, aber immer noch teuer
Wer sich eine Immobilie auf den Ostfriesischen Inseln sichern will, muss ebenfalls tief in die Tasche greifen. Auf Norderney, Juist oder Spiekeroog liegt der Quadratmeterpreis bei durchschnittlich 8.743 Euro. Immerhin sind die Preise dort leicht gesunken – um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Wesentlich günstiger wird es auf dem Festland. Im Landkreis Wesermarsch beispielsweise kostet ein Quadratmeter Hausfläche durchschnittlich 1.833 Euro.
Ostseeküste: Fischland-Darß-Zingst vorne
Auch an der Ostsee steigen die Preise, allerdings auf niedrigerem Niveau. Die teuerste Region bleibt die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 4.450 Euro pro Quadratmeter. Auf dem Festland folgen Rostock mit 3.730 Euro sowie die Inseln Usedom (Mecklenburg-Vorpommern) mit knapp 3.600 Euro und Fehmarn (Schleswig-Holstein) mit rund 3.500 Euro. Die günstigsten Immobilien an der Ostsee finden sich im Landkreis Vorpommern-Greifswald: Hier kostet ein Quadratmeter im Schnitt knapp 1.600 Euro.
Was Käufer jetzt beachten sollten
"Immobilien mit Wasserblick, moderner Ausstattung und guter Vermietbarkeit sind nach wie vor stark nachgefragt", sagt Robert Rothböck, Geschäftsstellenleiter bei Von Poll Immobilien für die Regionen Kiel, Plön, Eckernförde, Neumünster und Rendsburg. Auch Häuser in zweiter Reihe finden Käufer. Ein zentrales Thema bleibt die energetische Ausstattung der Gebäude. "Insbesondere Sanierungsmaßnahmen rücken immer weiter in den Fokus", betont Rothböck.
Wer also plant, ein Haus am Meer zu kaufen, sollte nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die energetischen Standards achten – und rechtzeitig handeln, bevor die Preise weiter steigen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa