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Rentenpolitik: Was sich 2019 bei der Rente verbessert – und was nicht


Fragen und Antworten
Was sich 2019 bei der Rente verbessert – und was nicht

dpa, Basil Wegener

Aktualisiert am 28.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Symbolfoto Rente Seniorin Haende Geld Portemonnaie Rentenbescheid *** symbol photo pension eld
Rentenbezüge und vieles mehr: Das ändert sich 2019 für die Verbraucher. (Quelle: Glomex)

Höhere Bezüge und eine etwas stärkere langfristige Absicherung – bei der Rente tut sich im kommenden Jahr so einiges. Die weiteren Pläne aber sorgen für Unruhe.

2019 kommen auf Deutschlands derzeitige und künftige Rentner Veränderungen zu. Die Koalition verspricht Verbesserungen für Millionen Menschen.

Und selbst jemand wie Verdi-Chef Frank Bsirske, der die Sozialpolitik der Regierung immer wieder als unzureichend kritisiert, lobt diesmal generell: "Der eingeschlagene Kurswechsel in der Rentenpolitik ist zu begrüßen." Doch es gibt auch noch viele offene Fragen. Fragen und Antworten zu dem, was ansteht:

Was kommt 2019 auf die Menschen bei der Rente zu?

Das neue Rentenpaket der Koalition hat mehrere zentrale Elemente. Die auffälligste Neuerung ist die sogenannte doppelte Haltelinie: Sowohl das Rentenniveau als auch der Beitragssatz sollen bei einem bestimmten Wert gehalten werden.

Das Niveau beschreibt das Verhältnis der Rente zu den Löhnen. Es soll bis 2025 nicht unter 48 Prozent sinken. Der Beitragssatz – heute 18,6 Prozent – soll bis dahin nicht über 20 Prozent des Einkommens steigen.

Welche Neuerung ist am teuersten?

Die Ausweitung der Mütterrente. Sie kostet 3,8 Milliarden Euro pro Jahr. Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder werden stärker angerechnet. Die betreffenden Renten werden so je Kind erhöht um brutto 16,02 Euro pro Monat im Westen und 15,35 Euro im Osten.

Die erweiterte Mütterrente dürfte bei im Januar 2019 beginnenden Neurenten schon eingerechnet sein. Die Bestandsrenten werden wohl erst am März erhöht, der Zuschlag soll dann nachgezahlt werden.

Welche Gruppen werden bessergestellt?

Menschen, die etwa wegen Krankheit nicht mehr arbeiten können. Die Erwerbsminderungsrentner bekommen deutlich mehr, wenn sie ab 2019 neu diese Rente beziehen. Die Rente wird dann so berechnet, als wenn der Betroffene bis zur Regelaltersgrenze gearbeitet hätte.

Zudem steigt bei Geringverdienern die Einkommensgrenze, ab der volle Sozialbeiträge gezahlt werden müssen, von 850 auf 1300 Euro.

Was ist mit der Rentenhöhe?

Die Rentner in Westdeutschland bekommen im Juli um 3 bis 3,5 Prozent mehr. In Ostdeutschland sollen die Renten sogar noch um 0,7 Punkte stärker steigen.

Die exakte Höhe kann erst in einigen Monaten berechnet werden. Grund für die gute Entwicklung sind vor allem sprudelnde Einnahmen der Rentenkasse wegen der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Gibt es weitere Reformpläne für die Rente?

Ja. Im kommenden Jahr will Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine Grundrente für langjährig Versicherte auf den Weg bringen. Gewerkschaftschef Bsirske kritisiert die bisherigen Pläne dafür als unzureichend.

Selbstständige sollen zudem besser abgesichert werden. Hier verlangt Bsirske: "Nötig ist dabei, die Auftraggeber bei der Finanzierung der Rentenbeiträge einzubeziehen, so wie es zum Beispiel bei der Künstlersozialkasse der Fall ist."

Was ist längerfristig geplant?

Noch in dieser Wahlperiode will Heil eine längerfristige Absicherung der Rente zumindest in Grundzügen betreiben. Eine Rentenkommission aus Experten, die die Regierung eingesetzt hat, soll Vorschläge machen.

Auch über mehr Anreize für längeres Arbeiten wird in dem Gremium geredet, wie es heißt. Die SPD lehnt es bisher kategorisch ab, das Rentenalter über 67 hinaus weiter heraufzusetzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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