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Weltraum-Aktien: So profitieren Sie vom Hype um den All-Tourismus


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Bezos, Musk und Branson
Wie nicht nur Milliardäre vom Weltall-Wettlauf profitieren


Aktualisiert am 14.07.2021Lesedauer: 5 Min.
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Musk, Bezos und Branson: Die US-amerikanischen Milliardäre wollen alle drei den Weltraumtourismus populär machen. (Quelle: t-online)
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Die Superreichen entdecken das Weltall für sich. Doch auch Kleinanleger können mit den richtigen Papieren ordentlich Rendite machen. t-online zeigt, wer die eigentlichen Gewinner des Weltraum-Wettlaufs sein könnten.

Mit Richard Branson hat es der erste Milliardär bereits ins All geschafft, Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk stehen schon in den Startlöchern: Unter den Superreichen ist der Wettlauf ums All ausgebrochen – von dem auch Sie als Kleinanleger profitieren können.

Denn: Viele All-Aktien schießen durch die erneute Faszination von der Raumfahrt in die Höhe, einige davon sind bekannt, andere sind aktuell noch den Weltraumenthusiasten vorbehalten – bis jetzt.

Kursrutsch nach gelungener Startaktion

Stark nach oben geschossen ist in den vergangenen Tagen das Unternehmen Virgin Galactic Holdings . Sein Gründer, Richard Branson, flog mit einem Spezialflugzeug der Firma am Sonntag ins All und drängelte sich damit vor Amazon-Gründer Jeff Bezos als erster der Multi-Milliardäre in die Erdumlaufbahn.

Ab kommendem Jahr will Branson dieses Erlebnis auch anderen Privatleuten ermöglichen – für 250.000 bis 500.000 US-Dollar sollen dann auch Touristen mit dem Unternehmen ins All fliegen. Virgin Galactic rechnet dabei mit einer Zielgruppe von knapp zwei Millionen gut gestellten Weltraumenthusiasten, die bereit sind, so viel für den Weltraumtourismus zu bezahlen.

In Finanzforen wie etwa auf der Social-Media Plattform Reddit tauschen sich einige Anleger schon seit Monaten über die Chancen der Virgin-Galactic-Aktie aus. Wer früh eingestiegen ist, konnte hier bereits hohe Rendite verzeichnen. Die Aktie stieg im vergangenen Jahr um mehr als 150 Prozent.

Am Freitag, kurz vor Bransons Abflug, erreichten die Anteilsscheine erneut ein Hoch von 55 Euro pro Aktie – nach der Aktion sackte das Papier am Dienstag aber auf 40 Euro ab. Das Unternehmen scheint nach dem großen Coup frisches Geld zu brauchen. Laut Medienberichten hat Virgin Galactic einen Antrag auf Kapitalerhöhung um eine halbe Milliarde Dollar eingereicht.

Weitere Weltraumaktien mit Potenzial

Ein weiterer Grund für den plötzlichen Kursrutsch nach dem erfolgreichen Weltraumflug könnten auch Anleger sein, die nun ihre Gewinne realisiert haben. Frei nach der alten Börsenweisheit: Kaufe das Gerücht und verkaufe die Nachricht.

Doch der Wettlauf ums All beginnt gerade erst. Für Kleinanleger gibt es daher auch weitere Aktien, die vom Weltraumboom profitieren könnten, da sie wichtige Bauteile für die Luft- und Raumfahrt herstellen. t-online zeigt einige Beispiele:

Lockheed Martin

Eines dieser Unternehmen ist das US-amerikanische Rüstungsunternehmen Lockheed Martin , das bereits seit Jahrzehnten in der Raumfahrt aktiv ist. So wirkte der Konzern mit einem Tochterunternehmen bei der Apollo-11-Mission mit sowie bei allen vier Marsmissionen der Nasa.

Auch für die Zukunft legt Lockheed Martin einen Fokus auf die Raumfahrt. Aktuell arbeitet Lockheed Martin an dem Orion-Raumschiff für die SLS-Rakete der Nasa, die Astronauten in den Mondorbit schießen soll.

Für die Zukunft plant das Unternehmen aber bereits auch über Missionen zum Mond oder Mars hinaus und arbeitet dafür an einem Programm für künstliche Intelligenz (KI), das mithilfe einer virtuellen Realität Astronauten in Stress- und Notsituationen unterstützen soll.

Kooperationen mit Boeing und Jeff Bezos Blue Origin

Denn umso weiter sich die Astronauten in das Weltall vorwagen, desto länger dauert es, bis die Signale des Raumschiffes in der Basis auf der Erde ankommen – teilweise 20 Minuten. Das KI-Programm soll in Notsituationen die Hilfe geben, die aus der Basis aufgrund der Zeitverzögerung nicht erfolgen kann.

Ein Großteil seiner Aufträge erhält der Rüstungskonzern vom amerikanischen Staat, aber er kooperiert auch in einem Gemeinschaftsunternehmen etwa mit Boeing und arbeitet zudem mit weiteren Raumfahrtfirmen wie etwa Northrop Grumman oder Blue Origin von Amazon-Gründer Bezos zusammen.

Boeing

Das Luftfahrtunternehmen hatte mit seinen Flugzeugen in den vergangenen Jahren häufiger Schwierigkeiten. Weniger bekannt ist allerdings, dass Boeing auch sehr stark in der Raumfahrt aktiv ist. So war auch Boeing an der Apollo-11-Mission beteiligt und arbeitet aktuell ebenfalls an der SLS-Rakete der Nasa.

Außerdem stellt Boeing Satelliten für das Weltall her, das könnte mittelfristig laut Experten ein wichtiges Feld bei Raumfahrtunternehmen werden. Denn: Satelliten ins All zu schießen wird immer günstiger – davon dürften viele Satellitenhersteller profitieren.

Durch das Wettlaufen der Milliardäre steigt zusätzlich zu dem Interesse der staatlichen Raumfahrt auch der Bedarf bei der privaten Raumfahrt nach Satelliten. Für Kommunikations- und anderes technisches Raumfahrtequipment könnte daher in Zukunft ein großes Wachstumspotenzial bestehen.

Northrop Grumman

Vielen noch unbekannt, aber dennoch einer der ganz großen in der Raumfahrt, ist das Unternehmen Northrop Grumman . 2018 kaufte es den Raketenhersteller Orbital ATK auf und arbeitet aktuell mit Geldmitteln der Air Force an einer Rakete.

Für die Nasa entwickelt Northrop Grumman zudem aktuell das James Webb Weltraumteleskop, das momentan allerdings hinter dem Zeitplan liegt. Außerdem baut das Unternehmen ebenfalls Satelliten. Im vergangenen Jahr legte die Aktie um 20 Prozent zu.

Maxar Technologies

Die Aktie des amerikanischen Satellitenherstellers Maxar Technologies hat zuletzt einen riesigen Aufwind erlebt. Innerhalb eines Jahres stieg der Aktienkurs um mehr als hundert Prozent.

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Das Unternehmen stellt Satelliten zur Erdbeobachtung und zur Kommunikation her und hat für das Lunar Gateway der Nasa einen Auftrag erhalten – eine Art Bahnhof im Orbit des Mondes, an dem Astronauten auf ihren Missionen umsteigen können. Als weiteren Aspekt verkauft das Unternehmen Satellitenbilder und Daten für Kartenmaterialien.

In den vergangenen Tagen ließ der Aktienkurs etwas nach, Analysten gehen für die Zukunft dennoch von einem Wachstum aus und belassen die Aktie auf Kaufen oder Halten. Als Kursziel sehen viele Experten 48 US-Dollar als realistisch an, aktuell steht der Kurs bei 35 Dollar.

OHB

Wenn Sie lieber in ein deutsches Satellitenunternehmen investieren möchten, lohnt sich ein Blick auf das Bremer Familienunternehmen OHB . Für die Europäische Weltraumorganisation Esa stellte es bis vor Kurzem einen Großteil der Satelliten für das Navigationssystem Galileo her, bei der letzten Ausschreibung verpasste das Bremer Unternehmen allerdings den Auftrag. Dafür wirkt es ebenfalls am Luna Gateway der Nasa mit.

Im ersten Halbjahr 2020 schrumpfte der Umsatz des Unternehmens, innerhalb eines Jahres rutschte der Kurs um fünf Prozent nach unten.

Analysten sind für die Zukunft dennoch optimistisch. Keine der Bewertungen legt Anlegern einen Verkauf nahe, einige raten zum Kauf der Aktie, andere zumindest zum Halten der Papiere.

ETFs mit Weltraumaktien

In der aufstrebenden Raumfahrtbranche gibt es viele Unternehmen, die um die Aufträge der staatlichen Institutionen und auch der wachsenden Zahl an privaten Weltraum-Enthusiasten buhlen. Für Anleger kann es daher schwierig sein, den Überblick zu behalten, welche Unternehmen in den kommenden Jahren in dem dynamischen Markt die Oberhand gewinnen könnten.

Wenn Sie also lieber nicht auf einzelne Unternehmen setzen wollen, gibt es auch die Möglichkeit, in einen Weltraum-ETF zu investieren. Aktuell gibt es allerdings noch nicht viele Indexes, die solche Unternehmen sammeln. Zwei Beispiele sind:

Der Vorteil bei diesen ETFs ist, dass sie eine Vielzahl an Unternehmen aus verschiedenen Branchen bündeln, die in der Raumfahrt aktiv sind. Sticht ein Unternehmen ein anderes für einen wichtigen Auftrag aus, balanciert sich das in Ihrem Portfolio aus – bei Einzelaktien tragen Sie dagegen ein höheres Risiko, dass Ihr ausgewähltes Unternehmen Aufträge verpasst und der Kurs abrutscht.

Sämtliche Artikel erarbeiten t-online und seine Autoren und Kolumnisten mit journalistischer Sorgfalt. t-online weist darauf hin, dass die Texte keine Beratung ersetzen und insbesondere keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren darstellen.

Verwendete Quellen
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