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Aktien: So finden Sie langfristige und krisenfeste Investments


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Langfristiges Investieren
Aktien für die Ewigkeit: Diese Titel sollten Sie niemals verkaufen


Aktualisiert am 15.10.2024Lesedauer: 5 Min.
Warren Buffett bei Forbes-Gala: US-Investor verbucht Milliarden-Gewinn dank Steuerreform.Vergrößern des Bildes
Warren Buffett (Archivbild): Der 94-jährige US-Investor wird wegen seiner klugen Entscheidungen auch das "Orakel von Omaha" genannt. (Quelle: Andy Kropa/ap)
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Wer nicht nur kurzfristige Gewinne anstrebt, sollte eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Dabei könnten diese Firmen Sie reich machen, während Sie schlafen.

Glaubt man dem legendären US-Investor Warren Buffett, dann reichen für Anleger nur ein paar ausgewählte Aktien für ein ganzes Leben. Er besteht darauf, dass man nur eine Aktie kaufen sollte, wenn man bereit sei, sie zu behalten, wenn die Börse die kommenden zehn Jahre geschlossen ist.


Quotation Mark

"Kaufen Sie nur solche Aktien, die sie auch dann noch gerne behalten würden, wenn die Börse für die nächsten zehn Jahre schließt."


Warren Buffett


Es ist eine der großen Fragen, die sich Buffett und sein Lehrmeister Benjamin Graham immer wieder nur in anderer Form stellten. "Wenn Sie all ihr Geld in eine einzige Aktie stecken würden und die nächsten zehn Jahre auf einer einsamen Insel leben müssten, welche Aktie wäre das?"

In Buffetts Augen zwingen solche Fragen die Anleger, eine langfristige Investmentperspektive einzunehmen. Das bedeutet: Wer langfristig denkt, denkt auch an die Qualität des Unternehmens und an dessen langfristiges Ertragspotenzial. Es ist also sinnvoll, sich mit Unternehmen zu beschäftigen, die man aufgrund ihres starken Geschäftsmodells "für immer" behalten kann.

"Aktien für die Ewigkeit" kaufen, so lässt sich Buffetts Anlagestrategie am besten beschreiben. Doch wie finden Anleger solche Aktien an der Börse? t-online erklärt, was diese Aktien kennzeichnet und was Sie nach der Lektüre dieses Artikels auf keinen Fall tun sollten.

Robuste Geschäftsmodelle

Je nach Analyst, Finanzinstitut oder Fachzeitschrift ändern sich die Namen der Aktientitel in der medialen Berichterstattung schneller, als man denken kann. In den Online-Medien landen täglich neue Unternehmen in den Schlagzeilen. Doch einige Firmennamen tauchen immer wieder auf, weil sie mit ihren Geschäftszahlen glänzen. Der Grund dafür liegt oft in der Qualität dieser Unternehmen – es handelt sich um sogenannte "Aktien für die Ewigkeit".

Doch was genau versteht man unter "Aktien für die Ewigkeit"? Grundsätzlich sind damit Unternehmen gemeint, deren Geschäftsmodell seit Jahrzehnten funktioniert. Mehr noch: Es funktioniert nicht nur, sondern das Geschäft ist robust, kann sich auch in Krisen behaupten und wächst über die Jahre – wenn auch nicht mehr so stark wie bei jungen, dynamisch aufstrebenden Start-ups.

Diese sogenannten Qualitätsunternehmen sind "big player" in ihrer Branche und haben kaum Konkurrenz zu fürchten, da sie entweder eine monopolartige Stellung einnehmen oder sich den Markt mit zwei oder drei anderen Unternehmen teilen. Neue Unternehmen haben kaum Chancen, in den Markt einzutreten, da die Investitionskosten oft sehr hoch sind und der Erfolg nicht garantiert ist.

Folgende Kriterien können an "Aktien für die Ewigkeit" angelegt werden:

  • Krisenfestes Geschäftsmodell: Diese Unternehmen gelten als besonders robust und widerstandsfähig gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Sie zeichnen sich durch hohe Umsätze, hohe Gewinne und stabile Cashflows aus. In der Regel verfügen sie auch über das Kapital und damit die Möglichkeit, kontinuierlich eigene Aktien zurückzukaufen und damit Mehrwert für ihre Anteilseigner (Aktionäre) zu schaffen.
  • Monopol oder Oligopol: Qualitätsunternehmen zeichnen sich häufig durch starke Marktpositionen und nachhaltige Geschäftsmodelle mit kontinuierlichem Wachstum aus. Häufig werden Wettbewerber übernommen oder müssen aufgrund der Marktdominanz aufgeben.
  • Hohe Innovationsbereitschaft: Was diese Unternehmen ausmacht, ist nicht nur ein gutes Geschäftsmodell, sondern die Anpassung an die Märkte über einen langen Zeitraum hinweg. Wenn sich ein Unternehmen über Jahrzehnte halten kann, dann hat es entweder ein Produkt, das die Menschen immer wieder benötigen, oder es hat sich im Laufe der Zeit immer wieder mit neuen Produkten an die Bedürfnisse der Verbraucher angepasst.
  • Geringe Schwankungsanfälligkeit: Es gibt zwar keine eindeutige Definition für dieses Kriterium, doch der Zusammenhang zwischen der Krisenfestigkeit eines marktführenden Unternehmens und der geringen Volatilität der Aktienkurse ist offensichtlich. Experten empfehlen deshalb solche Unternehmen, um Ruhe ins Depot zu bringen. Denn Krisenstabilität hilft gerade vielen Kleinanlegern, keine Fehlentscheidungen zu treffen.
  • Kontinuierliche Dividenden: Anleger und Investoren schätzen an diesen Unternehmen, dass sie über viele Jahre hinweg eine sichere Rendite bieten. Die Rendite setzt sich in der Regel aus stetig steigenden Dividenden und einem meist über Jahrzehnte steigenden Aktienkurs zusammen.

Der Weg zur richtigen Anlagestrategie

Vollblutspekulant und Autor André Kostolany empfiehlt in seinem Buch "Die Kunst, über Geld nachzudenken" den Anlegern: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich." Kostolany zufolge gehören Anleger, egal, wann sie an der Börse einsteigen, langfristig zu den Gewinnern. Zumindest sei dies in der Vergangenheit so gewesen, denn Aktien haben in ihrer Gesamtheit nach einem Crash immer wieder neue Rekorde erreicht.


Quotation Mark

Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.


André Kostolany


Im Börsendeutsch heißt diese Strategie "Buy and hold" (Kaufen und halten). Viele Medien vermitteln jedoch den Eindruck, dass es nicht mehr zeitgemäß sei, Aktien einmal zu kaufen und für immer zu halten. Viele selbsternannte Aktienexperten wollen glauben machen, dass man besser fährt, wenn man das Marktumfeld beobachtet. Dabei lebt eine ganze Branche davon, dass Anleger möglichst oft kaufen und verkaufen.

Doch Studien belegen, dass Investoren und Privatanleger langfristig besser fahren, wenn sie erstklassige Aktien kaufen und "für immer" liegen lassen.

"Stocks for the Long Run" – Aktien für die Ewigkeit

Ein prominentes Beispiel ist das Buch "Stocks for the Long Run" von Jeremy Siegel, emeritierter Professor der Wharton Business School, das die historische Performance von Aktien als beste Anlageklasse über lange Zeiträume beleuchtet.

Siegel zeigt anhand einer Fülle von Daten, dass US-Aktien in den vergangenen 220 Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von sieben Prozent die mit Abstand beste Anlageklasse waren. Bei einer solchen Performance verdoppelt sich das Vermögen alle zehn Jahre. Anleihen brachten im gleichen Zeitraum nur 3,6 Prozent Rendite pro Jahr.

Eine Liste mit "Aktien für die Ewigkeit"

t-online hat eine Liste mit Aktien zusammengestellt, die von Experten häufig als "Aktien für die Ewigkeit" genannt werden. Auch wenn Sie über Google "Aktien für die Ewigkeit" suchen, stoßen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auf diese Titel.

Doch Vorsicht: Das heißt nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in diese Aktien zu investieren. Wie bei jeder anderen Aktie steigen auch hier die Kurse nicht in den Himmel, sondern können fallen, wenn die Wirtschaft in eine Rezession rutscht, das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, die Zinsen fallen oder wenn Panik an den Börsen ausbricht. Auch beim Kauf vermeintlich "sicherer" Aktien sollten Sie diese Börsenregeln beachten.

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Nichts ist für immer

Doch auch jedes noch so erfolgreiche Unternehmen ist vor einem Scheitern nicht gefeit. Große Unternehmen haben den Nachteil, dass sie bei Veränderungen nur sehr langsam reagieren. Vor allem der rasante Fortschritt im Bereich Künstlicher Intelligenz könnte solche Unternehmen vor große Herausforderungen stellen.


Quotation Mark

"I predict one day Amazon will fail. Amazon will go bankrupt."


Jeff Bezos


Trotz des florierenden Erfolgs von Amazon hat Gründer Jeff Bezos eine sehr pragmatische Sichtweise gegenüber seinem eigenen Konzern bewahrt und weigert sich, den Online- und Tech-Giganten als unbesiegbaren Riesen zu betrachten.

Im Jahr 2018 erkundigte sich ein Mitarbeiter während einer Betriebsversammlung in Seattle nach der Zukunft von Amazon und zog Parallelen zu den jüngsten Insolvenzen großer Einzelhändler wie Sears. "Ich sage voraus, dass Amazon eines Tages scheitern wird. Amazon wird bankrott gehen", sagte Bezos laut einem Bericht von CNBC.

Bezos erklärte, dass die Lebensdauer großer Unternehmen in der Regel mehr als 30 Jahre, aber nicht mehr als 100 Jahre beträgt. Doch wie sagte Kostolany: "Man soll nicht glauben, dass die anderen, nur weil sie massiv eine Aktie kaufen [oder verkaufen], mehr wissen oder besser informiert sind. Ihre Gründe können so unterschiedlich sein, dass es unmöglich ist, daraus Folgen zu ziehen."

Vorsicht vor zu viel Börsenlärm

Anleger sollten sich nicht von reißerischen oder angsteinflößenden Schlagzeilen beirren lassen, schreibt Jeremy Siegel in seinem Buch. Bullen- und Bärenmärkte führten zu sensationellen Geschichten über unglaubliche Gewinne und verheerende Verluste. Doch geduldige Aktienanleger, die über die beängstigenden Schlagzeilen hinwegsehen könnten, hätten immer besser abgeschnitten als diejenigen, die in Anleihen oder andere Vermögenswerte flüchteten.

Verwendete Quellen
  • "Das Tao des Warren Buffett" von Mary Buffett & David Clark, 2020
  • "Stocks for the long run" von Jeremy J. Siegel (englisch), 2022
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