Schlechte wirtschaftliche Lage Maschinenbauer: Jeder Vierte muss Stellen streichen
Seit Monaten macht die Konjunkturflaute, den Betrieben zu schaffen. Die Branche fordert politische Reformen.
Ein Viertel der Maschinenbauer in Deutschland sehen sich gezwungen, in den nächsten sechs Monaten Personal abzubauen. Denn die weiterhin schwache Auftragslage macht vielen Unternehmen auch im neuen Jahr zu schaffen. In einer Umfrage des Branchenverbandes VDMA stuft ein Drittel (34 Prozent) der 1.021 befragten Mitgliedsunternehmen die eigene Auftragssituation mit Blick auf die nächsten sechs Monate als "großes" oder "sehr großes" Risiko ein.
Die Folge: Viele Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. In Summe bewertet jeder dritte Maschinen- und Anlagenbauer (35 Prozent) seine aktuelle Lage als "schlecht" oder "sehr schlecht". Zwar stuft immerhin jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) die Lage als "gut" oder "sehr gut" ein. Doch die Skepsis – auch mit Blick – nach vorn überwiegt.
Verband: Politik muss Standort Deutschland stärken
"Unter dem Strich bewerten immer weniger Unternehmen die Lage als gut oder sehr gut", fasst VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers zusammen. "Der Standort Deutschland steht enorm unter Druck und überdies wird anderen Absatzregionen mehr Wachstum und damit Nachfrage nach Maschinenbauerzeugnissen zugetraut."
Die künftige Bundesregierung müsse schnell Reformen auf den Weg bringen. Unter anderem fordert der VDMA eine Reduzierung des Unternehmenssteuersatzes auf maximal 25 Prozent, einen Abbau von Bürokratie und Regulierung, sowie eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.
"Wir brauchen Anreize für Investitionen und niedrigere Kosten am Standort Deutschland", mahnt Wiechers. "Es braucht ein echtes Upgrade unseres Standorts."
Rückgang der Produktion erwartet
Seit Monaten macht die schwächelnde Konjunktur der Branche zu schaffen, die allein in Deutschland gut eine Million Menschen beschäftigt. Die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten wie China und den USA ist schwach, Handelskonflikte könnten sich ausweiten und die Lage noch verschärfen.
Für das Jahr 2025 erwartet die Branche den dritten Rückgang ihrer Jahresproduktion in Folge: Die preisbereinigte Produktion der Betriebe werde um weitere zwei Prozent sinken, heißt es in der jüngsten VDMA-Prognose.
- Nachrichtenagentur dpa