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Rochlitz: Steinbruch in Sachsen ist nach mehr als 400 Jahren insolvent


Besonderer Baustoff seltener gefragt
Sächsischer Steinbruch ist nach mehr als 400 Jahren insolvent

Von t-online, fho

28.08.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240827-935-225317Vergrößern des Bildes
Klaus Kalenborn, Geschäftsführer der Rochlitzer Porphyr Manufaktur, steht zwischen Porphyrblöcken: Das Unternehmen hat mit sinkender Nachfrage zu kämpfen. (Quelle: Jan Woitas/dpa)

Als "sächsischer Marmor" bekannt, war Porphyr lange auch weit außerhalb des Bundeslandes gefragt. Doch die Auftragslage hat sich gewandelt – und bringt ein Traditionsunternehmen in Schwierigkeiten.

Nach mehr als 400 Jahren kommt ein Betrieb ins Straucheln: Das sächsische Unternehmen Vereinigte Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH ist insolvent. Die Firma ist für den Abbau des Natursteins Porphyr bekannt, der auch unter dem Namen "sächsischer Marmor" geläufig ist. Zuerst berichtete die "Freie Presse" über die Insolvenz. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Reinhard Klose bestimmt, wie aus der amtlichen Bekanntmachung hervorgeht.

"Der entscheidende Punkt ist, wir hatten plötzlich deutlich weniger Aufträge", sagte der Geschäftsführer, Klaus Kalenborn, der "Freien Presse". Eine überraschende Wendung, denn noch vor einem Jahr hatte Kalenborn von einer guten Auftragslage gesprochen. Damals hatte das Unternehmen fünf Mitarbeiter.

Lange Geschichte des Gesteins

Der Rochlitzer Porphyr wird im Garten- und Landschaftsbau, im Grabmal- und Denkmalbereich und im Baubereich verwendet. Zum Beispiel sind der Fruchtbarkeitsbrunnen in Berlin oder das Grab von Immanuel Kant in Königsberg (Kaliningrad) aus dem rötlichen Vulkangestein gestaltet worden.

Seit 2022 darf sich der Rochlitzer Porphyr zudem "Heritage Stone" nennen, gekürt von der International Union of Geological Sciences. Der Porphyrtuff ist der erste deutsche Naturstein, der diese Auszeichnung erhielt.

Porphyr ist ein Sammelbegriff für vulkanische Gesteine, die große, gut ausgebildete Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse besitzen. Der Baustoff wurde schon im Ägyptischen Reich abgebaut und war vor allem in der Zeit des römischen Kaisers Konstantin, Ende des 3. Jahrhunderts, beliebt. Bekannte Verwendungen von Porphyr sind etwa das Taufbecken im Magdeburger Dom, die Venezianische Tetrarchengruppe am Markusdom in Venedig oder auch der Sarkophag von Napoleon Bonaparte.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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