Nach 208 Jahren Traditionsdruckerei stellt Insolvenzantrag
Die Konjunkturschwäche fordert ihr nächstes Opfer. Die Druckhaus Kaufmann GmbH ist insolvent.
Das mehr als 200 Jahre alte Druckhaus Kaufmann GmbH hat offenbar am 9. Juli 2024 beim Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Das berichtete der "Stadtanzeiger Ortenau". Nach dem Stellen des Insolvenzantrages würden nun 180 Mitarbeiter der Traditions-Druckerei um ihren Job bangen. Gründe für die Insolvenz seien Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die allgemeine Konjunkturschwäche gewesen. Besonders die hohen Energiekosten sowie die steigenden Papierpreise und der Rückgang von Druckaufträgen hätten die Insolvenz unausweichlich gemacht, heißt es in dem Bericht.
Laut der Zeitung hat das Amtsgericht Offenburg den Rechtsanwalt Dr. Thorsten Schleich zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Ferner soll der Geschäftsbetrieb des Druckhauses Kaufmann vorerst im vollen Umfang fortgeführt werden; auch die Gehälter der 180 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld abgesichert.
Das Druckhaus Kaufmann wurde im Jahr 1816 gegründet und besteht somit seit mehr als 200 Jahren. Das Unternehmen blickt auf eine über Jahrzehnte erfolgreiche Geschichte zurück, jedoch befindet sich die gesamte Druckbranche durch die fortschreitende Digitalisierung auf dem Rückzug. Geringeres Druckvolumen und die erschwerten Standortbedingungen machten die Insolvenz perfekt. Seit Beginn des Jahres versuchte das Druckhaus durch Kostensenkung und seit März mit Kurzarbeit, die Pleite zu verhindern. Auch ein Investor-Angebot scheiterte aufgrund schlechter Konjunkturaussichten Anfang dieses Monats.
- stadtanzeiger-ortenau.de: "Druckhaus Kaufmann stellt Insolvenzantrag"