Milliardenverlust US-Restaurantkette Red Lobster meldet Insolvenz an
Red Lobster war in den USA lange eine Erfolgsgeschichte. Jetzt hat die auf Meeresfrüchte spezialisierte Restaurantkette ihre Pleite verkündet.
Die bekannte amerikanische Restaurantkette Red Lobster hat Insolvenz angemeldet. Das berichtet unter anderem der amerikanische Nachrichtensender CNN. Das Unternehmen habe zuletzt Schulden von mehr als einer Milliarde Dollar angehäuft. Die Kette plane aktuell, das Geschäft an seine Gläubiger zu verkaufen, um im Gegenzug eine Finanzierung zu erhalten, die den Betrieb weiter ermöglichen soll. Gleichzeitig sei geplant, Restaurants zu schließen.
Red Lobster erlangte Bekanntheit durch den Verkauf von Meeresfrüchten wie Hummer oder Garnelen, die sich auch Menschen aus der amerikanischen Mittelklasse leisten konnten. Insgesamt betreibt die Kette 578 Restaurants in den USA sowie Kanada und bedient pro Jahr rund 64 Millionen Kunden. In Nordamerika soll jeder fünfte Hummer in einem der Restaurants verzehrt werden.
"Am falschen Ende gespart"
CNN berichtet unter Berufung auf ehemalige Mitarbeiter und Analysten, dass unter anderem die Inflation und der Konkurrenzkampf in der Systemgastronomie das Unternehmen zu Fall gebracht haben. Unter anderem soll die Kette seit 2019 30 Prozent seiner Kunden verloren haben.
Den größten Anteil an dem Niedergang schreiben verschiedene Mitarbeiter allerdings dem größten Anteilseigner Thai Union vor. Der habe unter anderem "am falschen Ende gespart", kritisierte ein anonymer ehemaliger leitender Angestellter.
In seinem Insolvenzantrag soll das Unternehmen eingeräumt haben, dass es über ein "aufgeblähtes und leistungsschwaches Restaurantnetzwerk" verfüge. Die Zahlungsunfähigkeit soll laut dem Bericht schon seit längerem absehbar gewesen sein: Schon Anfang Mai hatte die Kette etwa angekündigt, 93 Restaurants schließen zu wollen.
- cnn.com: "How a global seafood giant broke Red Lobster" (englisch)
- cnn.com: "Red Lobster files for bankruptcy" (englisch)