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Statistik: Deutsche Unternehmen haben Produktion im Mai gedrosselt


"Konjunkturmotor untertourig"
Deutsche Unternehmen stellen weniger her als im Vormonat

Von reuters
07.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0262864897Vergrößern des BildesAuf einen Aufschwung der Wirtschaft hofft man derzeit vergeblich. (Symbolfoto) (Quelle: IMAGO)

Im Gegensatz zum Vormonat haben deutsche Unternehmen ihre Produktion überraschenderweise reduziert. Die Wirtschaft könnte sogar weiter schrumpfen.

Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Mai überraschend gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,2 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet. Im April gab es noch ein Wachstum von 0,3 Prozent, das auf einen deutlichen Rückgang im März von 2,1 Prozent folgte.

"Es lässt sich nicht leugnen, dass der Konjunkturmotor weiterhin untertourig läuft", sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch. "Vielleicht sehen wir im zweiten Quartal gerade noch eine Stagnation, viel eher aber einen erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung." Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sieht keine Trendwende in den kommenden Monaten. "Vermutlich wird die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte erneut schrumpfen", sagte Krämer.

Industrie stabilisiert sich

Die Industrie allein stellte im Mai 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat. "Die Produktion in der Industrie hat sich damit weiter stabilisiert", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. Sie liege damit wieder auf ihrem durchschnittlichen Niveau vom ersten Quartal 2023. Dazu trugen die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen bei, die im Mai ein Plus von 4,9 Prozent meldeten. Bei den pharmazeutischen Erzeugnissen gab es dagegen einen Einbruch von 13,1 Prozent.

Zuletzt überraschte die Industrie mit einem starken Neugeschäft: Die Bestellungen wuchsen im Mai wegen vieler Großaufträge für den Fahrzeugbau mit 6,4 Prozent so stark wie seit fast drei Jahren nicht mehr. "Trotz der eingetrübten Stimmung in den Unternehmen deutet die jüngste Stabilisierung der Nachfrage auf eine – wenn auch zunächst moderate – Erholung der Industriekonjunktur in den kommenden Monaten hin", so das Ministerium.

Die Baubranche – der wegen hoher Zinsen und Materialkosten zunehmend die Aufträge ausgehen – meldete einen Produktionsrückgang von 0,4 Prozent. Die Energieversorger fuhren ihre Erzeugung sogar um 7,0 Prozent herunter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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