Gleiche Kleidung? H&M verklagt chinesischen Fast-Fashion-Händler
Rechtsstreit in der Modewelt: H&M zieht gegen den Billigmodehändler Shein vor Gericht. Es geht um angeblich kopierte Designs.
Die Modekette Hennes & Mauritz verklagt das "Ultra-Fast-Fashion"-Unternehmen Shein in Hongkong. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, reichte H&M gegen den chinesischen Rivalen und mehrere verbundene Firmen Klage ein. Dabei gehe es um die Verletzung von Markenrechten.
Dem Bericht zufolge zog H&M bereits 2021 vor Gericht. Die Klage wurde aber erst öffentlich, nachdem das schwedische Modeunternehmen bei einer Gerichtsverhandlung Fotos vorgelegt hatte: Diese sollten zeigten, dass Shein mehrere Designs von H&M kopiert hat, so Bloomberg. Es gehe um Dutzende Kleidungsstücke, darunter Bademode und Pullover. H&M bestätigte die Klage.
Scharfe Kritik an Shein
Shein habe "in mehreren Fällen die Rechte unserer Designs verletzt", zitierte Bloomberg einen H&M-Sprecher. Shein wollte die Vorwürfe demnach nicht kommentieren. Die nächste Anhörung ist dem Bericht zufolge für den 31. Juli angesetzt.
Sheins Umsätze lagen 2021 weit unter denen von H&M, aber der Zuwachs war enorm. Zeitweise wurde das Unternehmen mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar bewertet. Kleidung ist zu dort zu Tiefpreisen zu erhalten. Zugleich zog die chinesische Firma wegen schlechter Arbeitsbedingungen und verheerender Umweltfolgen immer wieder heftige Kritik auf sich.
- bloomberg.com: "H&M Sues Fast Fashion Rival Shein for Copyright Infringement" (englisch; kostenpflichtig)
- buzzfeed.at: "7 Gründe, warum du nicht mehr bei Shein einkaufen solltest"