Umstrittene Davis-Cup-Reform Tennis-Legende Federer geht auf Barcelona-Star los
Der spanische Fußball-Weltmeister Gerard Piqué stellt die Tennis-Welt auf den Kopf, krempelt den traditionsreichen Davis Cup komplett um – und wird von Roger Federer scharf kritisiert.
Nach seinem Erstrundensieg bei den US Open gegen den Japaner Yoshihito Nishioka (6:2, 6:2, 6:4) machte Roger Federer seinem Ärger Luft. Auslöser waren die aktuellen Entwicklungen der umstrittenen Reform des Davis Cup – an der Gerard Piqué, Fußball-Star des FC Barcelona, als Spitze der Investment-Gruppe Kosmos maßgeblich beteiligt war.
Federer: "Piqué muss vorsichtig sein, was er erzählt"
"Ich habe noch nicht mit Piqué gesprochen, aber es ist für uns Tennisspieler schon ein bisschen komisch, einen Fußballer in unserer Welt zu haben. Deshalb muss er vorsichtig sein, was er erzählt und dass es nicht einen Piqué-Cup gibt – und der Davis Cup komplett beiseite geschoben wird", griff Federer den Spanier öffentlich ungewöhnlich scharf an.
Darum geht es: Der spanische Weltmeister steckt hinter den Plänen für das völlig neue Format des traditionsreichen Tennis-Wettbewerbs. Ab 2019 wird das Turnier nicht mehr über vier K.o.-Runden mit Heim- und Auswärtsspielen ausgetragen, sondern mit einer Qualifikationsrunde im Februar und einer Finalwoche an einem neutralen Ort.
Die Reform stieß bei vielen Tennis-Stars auf starken Widerstand – auch bei Roger Federer. Und jetzt wohl wieder eine Änderung: Ursprünglich war die zweite Novemberwoche für das neue Davis-Cup-Finalturnier vorgesehen. Nun hat Piqué erklärt, dass das Final-Turnier, auch auf Wunsch der Spieler, zukünftig im September ausgetragen wird.
"Es werden spannende Wochen"
Damit könnte es aber zu einer Überschneidung mit dem Laver Cup (20. bis 22. September) kommen, der vom 20-fachen Grand-Slam-Sieger ins Leben und letztes Jahr zum ersten Mal ausgetragen wurde.
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Federer zeigte sich aber auch wieder versöhnlich und konnte der Reform auch Positives abgewinnen. "Es werden spannende Wochen. Gut ist, dass alle miteinander reden.", sagte der Schweizer und ergänzte: "Es braucht manchmal radikale Änderungen. Ich nehme an, als das Tie-Break eingeführt wurde, ging am Anfang auch ein Aufschrei durch die Szene."