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US Open: Tennis-Damen dürfen sich jetzt auf dem Platz umziehen


Nach heftiger Kritik
Tennis-Damen dürfen sich jetzt auf dem Platz umziehen

Von dpa, sid, t-online, aj, gh

Aktualisiert am 30.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Alize Cornet: Eine absurde Verwarnung für die Französin sorgte bei den US Open für Wirbel.Vergrößern des Bildes
Alize Cornet: Eine absurde Verwarnung für die Französin sorgte bei den US Open für Wirbel. (Quelle: ap)

Großer "Oben-ohne"-Wirbel bei den US Open: Eine Tennisspielerin wechselt auf dem Platz ihr Shirt und wird dafür bestraft. Die Organisatoren ernten heftige Kritik und ändern die Regel.

Das war passiert: Die französische Tennisspielerin Alize Cornet richtete ihr während einer Hitzepause in der Kabine versehentlich falsch herum angezogenes Hemd bei den US Open nach einem Ballwechsel auf dem Platz.

Weil sie beim schnellen Aus- und Anziehen kurz in ihrem Sport-BH dastand, erhielt die fassungslose Cornet eine heftig kritisierte und vieldiskutierte Verwarnung vom Schiedsrichter – zu Unrecht, wie die Organisatoren einräumten.

In einer Stellungnahme bedauerten sie die Entscheidung und zeigten sich erleichtert, dass sie keine weiteren Konsequenzen nach sich gezogen habe. Alle Profis dürften ihre Hemden wechseln, wenn sie auf ihrem Stuhl säßen.

Wenn Roger Federer oder Rafael Nadal beim Seitenwechsel aus ihren verschwitzten Tennis-Hemden schlüpfen und kurz mit freiem Oberkörper auf ihrem Stuhl sitzen, gibt es zwar schon mal ein Raunen auf den Rängen. Jedoch werden die männlichen Tennisspieler nicht dafür abgemahnt.

Cornet selbst zeigte sich am Mittwoch überrascht vom Trubel. "Auf dem Platz kam es mir wie ein Fehler des Schiedsrichters vor. Es war heiß für uns alle, auch für ihn. Er hat sich schnell bei mir entschuldigt, damit war die Sache für mich erledigt", sagte Cornet.

"Lächerlich. Die Vernunft sollte siegen"

In den sozialen Netzwerken hatte die Strafe eine scharfe Debatte entfacht. Einige Nutzer warfen dem Verband sogar Sexismus vor.

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Die Damen-Profiorganisation WTA nannte die Verwarnung daraufhin unfair und betonte, sie basiere nicht auf einer WTA-Regel, sondern auf Regeln der Grand-Slam-Turniere. "Die WTA war und wird immer ein Pionier für Frauen und den Frauensport sein", hieß es.

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Andere wurden noch deutlicher. "Lächerlich. Die Vernunft sollte siegen", meinte die einstige Weltranglisten-Erste Tracy Austin aus den USA. "Diese Regel ist nicht mehr zeitgemäß und unpraktisch", schrieb Damen-Tennis-Ikone Billie Jean King bei Twitter.

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Auch Judy Murray, die Mutter von Andy Murray, zeigt sich empört und spricht auch an, dass die Männer ihre Oberteile ja auch auf dem Platz wechseln dürften.

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Die deutsche Tennisspielerin Tatjana Maria erklärte nach ihrem Zweitrunden-Aus indes, sie sei soeben angewiesen worden, sich nicht dazu zu äußern.

Cornet wäre bei einem Sieg gegen die Schwedin Johanna Larsson Zweitrunden-Gegnerin von Angelique Kerber gewesen. Sie verlor ihre Partie gegen die Schwedin 6:4, 3:6, 2:6.

Verwendete Quellen
  • dpa, sid
  • Twitter
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