Wegen Corona Alle Bundesligaspiele finden ohne Zuschauer statt
Alle Spiele der ersten Bundesliga werden am Wochenende unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Doch in der 2. Bundesliga ist das anders. Hier sehen Sie, wo Zuschauer noch zugelassen sind.
Über 1.100 Menschen haben sich in Deutschland bereits mit dem Coronavirus infiziert. Auf Anraten des Gesundheitsministeriums und -ministers Jens Spahn (CDU) sollen daher keine Veranstaltungen über 1.000 Personen mehr stattfinden. Auch die Bundesliga hat darauf reagiert und diverse Geisterspiele am kommenden Spieltag beschlossen. Wie das dann für die Spieler aussieht, sehen Sie oben im Video oder hier – darin reagieren die Gladbacher und sprechen davon, dass die Entscheidung "den Verein bis ins Mark trifft".
Seit Mittwoch steht fest: Alle Spiele der Bundesliga finden unter Auschluss der Öffentlichkeit statt. Doch wie sieht es in der zweiten Bundesliga aus? Eine Übersicht.
Bundesliga:
Fortuna Düsseldorf : SC Paderborn 07 > ohne Zuschauer
Borussia Dortmund : FC Schalke 04 > ohne Zuschauer
RB Leipzig : SC Freiburg > ohne Zuschauer
TSG Hoffenheim : Hertha BSC > ohne Zuschauer
1. FC Köln : 1. FSV Mainz 05 > ohne Zuschauer
1. FC Union Berlin : Bayern München > ohne Zuschauer
Eintracht Frankfurt : Bor. Mönchengladbach > ohne Zuschauer
FC Augsburg : VfL Wolfsburg > ohne Zuschauer
Werder Bremen : Bayer 04 Leverkusen > ohne Zuschauer
2. Bundesliga:
Arminia Bielefeld : VfL Osnabrück > ohne Zuschauer
SpVgg Greuther Fürth : Hamburger SV > ohne Zuschauer
Jahn Regensburg : Holstein Kiel > offen, wohl ohne Zuschauer
VfL Bochum : 1. FC Heidenheim > ohne Zuschauer
Erzgebirge Aue : SV Sandhausen > mit Zuschauern
Karlsruher SC : SV Darmstadt 98 > offen
Hannover 96 : Dynamo Dresden > ohne Zuschauer
FC St. Pauli : 1. FC Nürnberg > offen
SV Wehen Wiesbaden : VfB Stuttgart > offen
++ Aktuelle Entwicklungen zu den Geisterspielen in der Bundeliga++
Keine Fans in Leipzig: Alle Bundesliga-Spiele ohne Zuschauer
RB Leipzig wird sein Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wegen der Coronavirus-Krise ohne Zuschauer austragen. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt. Damit finden jetzt alle neun Bundesliga-Partien von Freitag bis Montag am 26. Spieltag ohne Publikum statt.
Am Dienstagabend waren zu Leipzigs Achtelfinalrückspiel in der Champions League gegen Tottenham Hotspur (3:0) noch Zuschauer zugelassen. Die meisten der über 42.000 in der ausverkauften Red-Bull-Arena feierten mit RB den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse.
Das Bundesligaspiel am Sonntagnachmittag (15:30 Uhr) zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach wird ebenfalls vor leeren Rängen stattfinden. Das teilte der Frankfurter Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Gesundheitsamt der Stadt mit.
Hoffenheim gegen Hertha BSC ohne Fans
Das Heimspiel der TSG 1899 Hoffenheim gegen Hertha BSC am Samstag wird wegen der Auswirkungen des Coronavirus ohne Zuschauer ausgetragen. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstag mit. "Die Gesundheit der Zuschauer ist das höchste Gut, daran haben sich alle Gespräche und Entscheidungen der vergangenen Stunden bemessen", sagte TSG-Geschäftsführer Frank Briel. Die Entscheidung sei nach intensivem Austausch mit den zuständigen Bundes-, Landes- und Regional-Behörden gefallen.
NRW-Ministerpräsident Laschet: "Liga muss sich auf gemeinsame Linie einigen"
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat eine bundesweit einheitliche Regelung beim Umgang mit Spielen der Fußball-Bundesliga gefordert: Die "gesamte Liga" müsse sich auf eine "gemeinsame Linie einigen", sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Das Land Nordrhein-Westfalen will mit einem Erlass Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern wegen des Coronavirus untersagen lassen.
Damit würden vorerst sämtliche Bundesligaspiele in NRW ohne Zuschauer stattfinden. Davon betroffen wären unter anderem das Freitagabendspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SC Paderborn sowie das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Mainz 05 am Samstagmittag.
Montagabendspiel in Bremen vor leeren Rängen
Das für Montagabend angesetzte Fußball-Bundesligaspiel des SV Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen wird ohne Zuschauer stattfinden. Wie Bremens Innensenator Ulrich Mäurer am Dienstag mitteilte, könne das Spiel nur als Geisterspiel ausgetragen werden "oder gar nicht". Veranstaltungen mit über 1.000 Personen werden verboten. "Sicher ist, dass am Montag keine Zuschauer im Weserstadion sein werden", sagte Mäurer.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hofft noch, dass der Spieltag verschoben wird. Er habe die Deutsche Fußball Liga mit einem entsprechenden Ersuchen angeschrieben, sagte ein Sprecher. DFL-Chef Christian Seifert hatte allerdings bereits gesagt, dass eine Spielpause in der Bundesliga "illusorisch" sei und nichts bringe. Die Partie soll am Montag um 20.30 Uhr angepfiffen werden.
Revier- und Rheinderby ohne Fans
Auch das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 findet am Samstag ohne Zuschauer statt. Wie die Stadt Dortmund am Dienstag mitteilte, gibt es am Samstag ein Geisterspiel im Dortmunder Signal Iduna Park. Hintergrund ist die Ankündigung des Landes Nordrhein-Westfalen, dass keine Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern stattfinden sollen, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Zuvor hatte bereits die Stadt Mönchengladbach angekündigt, dass das nachzuholende Rheinderby gegen den 1. FC Köln am Mittwochabend ohne Publikum stattfindet. Es wird das erste Bundesligaspiel ohne Zuschauer sein.
Land Bayern untersagt Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern
Die bayerische Staatsregierung hat am Dienstag Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern zunächst bis Ende der Osterferien (einschließlich 19. April) untersagt. Diese werden "nicht mehr zugelassen, das betrifft auch die ganzen Sportveranstaltungen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München. "Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber doch zu sehr ernsthafter Sorge", betonte Söder: "Für uns steht Sicherheit an oberster Stelle."
Von der Maßnahme der Landesregierung betroffen sind unter anderem Heimspiele des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München, darunter das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Chelsea in der kommenden Woche (18. März) und das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 31. März in Nürnberg gegen Italien. Auch das Bundesliga-Spiel des FC Augsburg gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag ist betroffen.
Doch ein Geisterspiel zwischen Union Berlin und Bayern München
Am gestrigen Dienstag sah es noch so aus, als würde das Samstag-Abendspiel zwischen Union Berlin und den Bayern mit Zuschauern ausgetragen werden. Doch nun hat sich nach der Kritik von Gesundheitsminister Jens Spahn die Gesundheitssenatorin von Berlin gemeldet.
Dilek Kalayci sagte, dass das Spiel mit "hoher Wahrscheinlichkeit" als Geisterspiel ausgetragen wird. Dies gab sie bei ihrem Besuch der Coronavirus-Ambulanz im DRK-Klinikum im Berliner Stadtteil Westend bekannt. Weiter äußerte sie sich beim Radiosender 105'5 Spreeradio: "Nach meinem Kenntnisstand wird das Spiel ohne Zuschauer stattfinden."
Wie der Bürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel, nun der "Berliner Zeitung" sagte, werden beim Spiel am Samstag keine Zuschauer zugelassen. Das zuständige Bezirksamt gab am Mittwoch eine entsprechende Anordnung bekannt, nachdem es tags zuvor widersprüchliche Angaben vom Bezirk und vom Verein gegeben hatte.
- Aus Material der Nachrichtenagenturen dpa und sid