Umfrage zum Ausrüsterwechsel Nike statt Adidas: Das sagen die Fans zur DFB-Entscheidung
Die Nationalmannschaft nicht mehr in Adidas-Trikots? Für viele Fußballfans ist das noch immer schwer vorstellbar. Das zeigt auch eine exklusive Umfrage für t-online.
Es war eine Nachricht, die die Gemüter nicht nur der Fußballfans erhitzte. Nach einer dann über mehr als 70 Jahre währenden Zusammenarbeit trennt sich der DFB von Ausrüster Adidas und nimmt das deutlich lukrativere Angebot von Konkurrent Nike an. Der US-Konzern stattet ab 2027 alle Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes aus.
Spitzenpolitiker wie Vizekanzler Robert Habeck oder Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußerten mit teils deutlichen Worten ihr Unverständnis. Die DFB-Bosse reagierten irritiert und rechtfertigten die Entscheidung. DFB-Präsident Bernd Neuendorf etwa entgegnete: "Hier geht es um Wettbewerb, hier geht es um Marktwirtschaft." Der DFB habe schlichtweg das deutlich bessere Angebot angenommen.
DFB-Spitze kontert Poliker – so sehen es die Fans
Neuendorf weiter: "Es geht darum, dass wir den Verband nicht schädigen, und das hätten wir mit Sicherheit getan, wenn wir auf dieses Angebot nicht eingegangen wären."
DFL-Aufsichtsratschef und DFB-Vize Hans-Joachim Watzke bezeichnete die meisten Reaktionen als "total daneben". Es gebe "Leute, die haben vor fünf Jahren noch gesagt: 'Vaterlandsliebe kotzt mich an' und entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus", äußerte sich Watzke bei Sky.
Wie sehen es die Anhänger? Nach einer exklusiven Umfrage des Meinungsinstituts Civey für t-online unter 1.560 Fußballfans fällt das Urteil eindeutig aus.
Die Antwort auf die Frage: "Wie bewerten Sie, dass sich der DFB nach über 70 Jahren Partnerschaft von Adidas trennt und ab 2027 mit Nike zusammenarbeiten möchte?" fiel mehrheitlich ablehnend aus.
67 Prozent bewerten es negativ, dass der DFB die Zusammenarbeit mit Adidas beendet. Darunter 55 Prozent "sehr negativ" und 12 Prozent "eher negativ". Nur jeder Zehnte erachtet die Entscheidung als gut (5 Prozent "eher positiv", 5 Prozent "sehr positiv"). Fast ein Viertel (23 Prozent) der Befragten ist in dieser Frage unentschieden.
- Exklusive Civey-Umfrage