t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballChampions League

FC Bayern | Fifa-Boss Infantino muss den Rekordmeister jetzt fürchten


"Das werde ich nie vergessen"
Der Fifa-Boss muss den FC Bayern jetzt fürchten


16.04.2025Lesedauer: 4 Min.
Gianni Infantino: Er ist seit 2016 Fifa-Präsident.Vergrößern des Bildes
Gianni Infantino: Er ist seit 2016 Fifa-Präsident. (Quelle: IMAGO/ Croatia v Morocco /imago-images-bilder)
News folgen

Fifa-Präsident Gianni Infantino verbindet mit dem FC Bayern ein ganz persönliche schmerzliche Erinnerung. Davon wird er beim Viertelfinalrückspiel der Münchner in Mailand nun eingeholt.

Aus Mailand berichtet Julian Buhl

Als Gianni Infantino Ende Februar in München zu Gast war, wo der FC Bayern seinen 125. Geburtstag feierte, erzählte der Fifa-Präsident eine besondere Anekdote. Ob er von seinen unangenehmen Erinnerungen an den deutschen Rekordmeister als Fan von Inter Mailand wohl auch dann so unbeschwert und launig im Festsaal am Nockherberg präsentiert hätte, wenn er gewusst hätte, was jetzt auf ihn zukommt?

Knapp sechs Wochen später wird er nun nämlich genau davon wieder eingeholt. Denn Bayern und Inter treffen im Viertelfinale der Champions League aufeinander. Nach dem 2:1-Hinspielsieg der Italiener vergangene Woche in München braucht der FC Bayern nun im entscheidenden Rückspiel am Mittwochabend (21 Uhr im Liveticker bei t-online) in Mailand ein kleines Fußballwunder.

Genau wie damals, 1988 im Achtelfinalrückspiel im Uefa-Cup. Und hier kommt Infantino ins Spiel. Denn davon sprach der 54-Jährige kürzlich in München.

Infantino erzählt von persönlichem Bayern-Trauma

Infantino, als Sohn italienischer Gastarbeiter in der Schweiz aufgewachsen, und schon als Kind glühender Inter-Fan, erzählte: "Damals war ich 18 Jahre alt." Das Hinspiel gewann Inter mit 2:0 in München. Also beschloss er mit ein paar Freunden zum Rückspiel nach Mailand zu fahren. Das im Stadtteil San Siro gelegene Giuseppe-Meazza-Stadion mit seinen ikonischen spiralförmigen Zylinder-Aufgängen, in denen sich die Zuschauer zu den Tribünen hinauf schlängeln, zog auch ihn in seinen Bann. Alles war bereit für eine magische schwarz-blaue Fußballnacht mit Inter.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

"Was dann passierte, werde ich nie vergessen: 80.000 im Stadion, die Stimmung war fantastisch", erinnerte sich der Fifa-Präsident. "Aber dann kam der FC Bayern. Schon zur Halbzeit stand es 3:0 und Torwart Raimond Aumann machte das Spiel seines Lebens", so Infantino weiter, der gemeinsam mit Inter schier an Bayerns Torhüter verzweifelte. Infantino erlebte damals mit den Schwarz-Blauen sein ganz persönliches rotes Wunder.

"Da habe ich gelernt, was der FC Bayern ist", erklärte er. Bayern gewann am Ende mit 3:1 und zog damit in die nächste Runde ein. Seit 1988 wisse er, "was diese Dominanz des FC Bayern bedeutet" und habe gelernt, "den FC Bayern zu fürchten".

Infantino droht ein bitteres Déjà-vu

Knapp 17 Jahre später muss er die Bayern wieder fürchten. Ihm droht ein bitteres Déjà-vu. Warum? Weil die Münchner nun erneut mit dem festen Vorhaben, ein kleines Wunder zu vollbringen und gegen das defensivstarke Inter doch noch ins Halbfinale einzuziehen, nach Mailand gereist sind.

Die Chancen dafür, dass den Bayern das auch gelingen wird, stehen nicht schlecht. Das ist zumindest Lothar Matthäus' Einschätzung vor dem Duell seiner beiden Ex-Klubs. Den besagten Bayern-Sieg 1988 erlebte er noch als Zeitzeuge und Spieler von Inter auf dem Platz mit.

"Das Wunder von Mailand hat es ja schon mal gegeben, und Bayern hat wie der deutsche Fußball tolle Erinnerungen an San Siro", sagte Sky-Experte Matthäus vor dem Wiedersehen seiner beiden Herzensvereine zu t-online.

Matthäus glaubt an Bayern

1988 erlebte er das noch zum eigenen Leidwesen mit. "Ich habe damals auf der anderen Seite gestanden. Das hätte 10:3 ausgehen können", erinnerte er sich an die Partie, in der auch Andreas Brehme an seiner Seite für Inter auf dem Feld stand. "Aber Raimond Aumann hat im Tor eine Weltklasseleistung gezeigt." Auch 2006 (0:2), 2011 (0:1) und 2022 (0:2) gewannen die Bayern im Giuseppe-Meazza-Stadion, wo die deutsche Nationalmannschaft mit Kapitän Matthäus 1990 den Grundstein zum WM-Titel legte.

"Es ist noch nichts verloren", sagte Matthäus nun vor der Rückkehr des Rekordmeisters in das Stadion, wo sich die Bayern 2001 im Elfmeterschießen gegen Valencia auch noch zum Champions-League-Sieger krönten. "Bayern München hat auf jeden Fall große Chancen, noch weiter zu kommen", führte er aus. Gleichzeitig erinnerte er aber auch daran, genau zu wissen, "welche Wucht auch das San Siro-Stadion für eine Heimmannschaft hat", so der Rekordnationalspieler. "Aber wenn es einer kann, dann kann es Bayern München."

Matthäus: So kann Inter Bayern wehtun

Einen Tipp für seinen italienischen Ex-Klub hatte er aber dennoch: "Wenn Inter clever ist, dann attackieren sie Bayern München." Denn, so Matthäus, "wenn sie keine Luft haben, wenn man sie presst – das mögen sie nicht." Matthäus glaubt zu wissen, "das kann Inter nicht." Den Nerazzurri fehle nämlich die Geschwindigkeit, die "80 Prozent" der Mannschaften in der Bundesliga hätten. "Für mich", folgerte er, "ist Inter nicht Favorit. Ich weiß, welche Qualitäten Bayern München hat."

Es schlagen "wirklich zwei Herzen in meiner Brust", betonte Matthäus vor dem Duell seiner Ex-Klubs. "Es ist nicht schön, dass ich mit einer Mannschaft leiden oder trauern muss", erklärte er. Bei aller Liebe für die Bayern spüre er "eine wahnsinnige Verbindung" zu Inter, von den Fans dort werde er "nach wie vor auf Händen getragen".

Auch Infantino dürfte Matthäus als leidenschaftlicher Inter-Fan noch in bester Erinnerung haben. Vor der Schmach gegen den FC Bayern konnte aber auch er ihn damals nicht retten.

Verwendete Quellen
  • Aussagen von Gianni Infantino bei der Feier des 125. Geburtstags des FC Bayern am 26. Februar in München
  • Persönliches Gespräch mit Sky-Experte Lothar Matthäus
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



Telekom