DFB-Pokal Überraschung im Achtelfinale: Drittligist schaltet Freiburg aus
Im Achtelfinale des DFB-Pokals gab sich der VfB Stuttgart keine Blöße. Ganz anders der SC Freiburg: Die Breisgauer scheiterten an Drittligist Bielefeld.
Arminia Bielefeld hat im DFB-Pokal-Achtelfinale eine Überraschung geschafft und Bundesligist SC Freiburg ausgeschaltet. Der Drittliga-Klub setzte sich in der heimischen Schüco-Arena mit 3:1 (2:0) durch. Der schwierige Abend für die Breisgauer begann dabei bereits in der 18. Minute, als Florent Muslija einen Foulelfmeter verschoss.
Nur zehn Minuten später war es dann Christopher Lannert, die die Hausherren mit einem absoluten Traumtor aus der Distanz in Führung brachte. Die Freiburger agierten nun sehr verunsichert und nur wenige Minuten später verursachte Michael Gregoritsch einen Handelfmeter. Die Entscheidung fiel erst nach Ansicht der Videobilder und dürfte nicht unumstritten sein. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte aber auf den Punkt und Julian Kania verwandelte zum 2:0 für Bielefeld.
Nach der Pause hatte sich Freiburg dann zwar gefangen und agierte verbessert, mehr als der Anschlusstreffer durch Gregoritsch in der 63. Minute wollte aber nicht mehr gelingen. Im Gegenteil: In der 81. Minute machte Louis Oppie alles klar.
Mit dem VfB Stuttgart gab sich ein anderer Bundesligist im Parallelspiel derweil keine Blöße. Bei Jahn Regensburg gewannen die Schwaben durch Tore von Enzo Millot (10.), Anrie Chase (19.) und Nick Woltemade (61.) souverän mit 3:0.
Arminia Bielefeld – SC Freiburg 3:1
Die Arminen spielten vor 26.311 Zuschauern über 90 Minuten ihre Heimstärke aus – erst ein Spiel in dieser Saison auf der Alm ging verloren. In den ersten beiden Runden hatten die Gastgeber, die in diesem Jahrtausend bereits dreimal im Pokal-Halbfinale standen, bereits gegen Hannover 96 (2:0) und Union Berlin (2:0) magische Pokal-Nächte erlebt.
Im Vorfeld der Partie hatte Arminia-Coach Mitch Kniat gefordert, "dass jeder Einzelne am Anschlag ist". Dies gelte auch für die Fans, die ihren Auftrag mit einer eindrucksvollen Choreo erfüllten – und die eigene Mannschaft anstachelten. Hoch motiviert warfen sich die Gastgeber in die Zweikämpfe.
Achtelfinale
Dann aber unterschätzten die Arminen das versierte Pressing des Bundesligisten: Gregoritsch eroberte den Ball, Maximilian Großer foulte ihn elfmeterwürdig. Doch Muslija zielte in die Mitte, Keeper Jonas Kersken bliebt stehen und hielt auch den zweiten Ball. Freiburgs Horror-Serie setzt sich damit fort: Schon in der Liga verschossen die Breisgauer die vergangenen fünf Elfmeter.
Davon euphorisiert spielten die Arminen weiter nach vorne und Außenverteidiger Lannert ließ mit seinem Fernschuss-Tor die ostwestfälischen Fans toben. Kaum hatten diese sich beruhigt, gab es nach einem Handspiel von Gregoritsch und Videobeweis einen Elfmeter für Bielefeld: Mittelstürmer Kania verwandelte cool – das Viertelfinale und die damit verbundene Prämie von mehr als 1,6 Millionen Euro rückten in greifbare Nähe.
SC-Coach Schuster wechselte zur Pause Stammkeeper Noah Atubolu für den angeschlagenen Florian Müller ein. Die Gäste schöpften neuen Mut, liefen unentwegt gegen die beste Defensive der 3. Liga an. Gregoritsch sorgte mit seinem Treffer für Spannung, doch Arminia blieb konzentriert und setzte weiterhin offensive Akzente. Oppie machte alles klar.
Jahn Regensburg – VfB Stuttgart 0:3
Der VfB Stuttgart hat derweil auch nach einer Radikal-Rotation das Viertelfinale erreicht und darf weiter von der Reise nach Berlin träumen. Ohne Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt oder Ermedin Demirović in seiner Startelf setzte sich der schwäbische Champions-League-Starter souverän mit 3:0 (2:0) beim chancenlosen Zweitliga-Schlusslicht SSV Jahn Regensburg durch.
Drei Tage vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin war auch eine auf sieben Positionen veränderte Stuttgarter Startelf mindestens eine Klasse zu stark für die Oberpfälzer, die sich nun ausschließlich auf ihr kompliziertes Projekt Klassenerhalt konzentrieren können. Ihren Kontrahenten im Viertelfinale erfahren die Stuttgarter bei der Auslosung am 15. Dezember.
Enzo Millot (10. Minute) und Anrie Chase (19.) raubten dem harmlosen Jahn vor 15.210 Zuschauern rasch die Hoffnung auf eine Sensation. Nick Woltemade (61.) rundete die erfolgreiche Dienstreise des VfB ab, der bei einem Pfostenschuss des eingewechselten Demirovic (74.) sogar noch Pech hatte.
- Eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und SID