DFB-Pokal Koné köpft Gladbach ins Pokal-Viertelfinale
Viel Spannung, kaum Klasse: Im ersten Bundesligaduell des DFB-Pokal-Achtelfinals bieten Gladbach und Wolfsburg lange nur Krampf. Am Ende hat Gladbach in letzter Minute das glücklichere Ende für sich.
Borussia Mönchengladbach steht nach einem Last-Minute-Tor erstmals seit drei Jahren wieder in einem DFB-Pokal-Viertelfinale und hat dem VfL Wolfsburg einen weiteren Dämpfer verpasst.
Das Team von Trainer Gerardo Seoane rang die im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit verbesserten Wolfsburger 1:0 (0:0) nach Verlängerung nieder. Manu Koné köpfte den dreimaligen Pokalsieger in der 120. Minute in die Runde der letzten Acht und verhalf der Borussia dadurch zudem zu Mehreinnahmen von weiteren knapp zwei Millionen Euro.
In der regulären Spielzeit hatten beide Teams wenig Spektakuläres geboten. Wolfsburg wurde erst zum Ende der ersten 90 Minuten mutiger und Gladbach fand lange kein Mittel gegen die diesmal defensiv konsequenten Gäste. Das Spiel war lange ausgeglichen und entwickelte sich früh zu einem nicht sonderlich ansehnlichen Pokalfight. Das lag daran, dass Wolfsburg sich wesentlich giftiger und engagierter als zuletzt in der Liga zeigte. Die Leistung der Gäste war kein Vergleich zur indiskutablen Darbietung vor gut drei Wochen, als Wolfsburg 0:4 untergegangen war.
Arnold kehrt zurück
"So ein Spiel kann man immer nutzen, um sich dann in eine andere Richtung zu manövrieren", hatte Wolfsburgs Coach Kovac vor dem Spiel gesagt. "Es geht darum, dass wir handwerklich gut dabei sind. Dann können wir auch künstlerisch einiges in die richtige Richtung bewegen."
Sein Team, in das Kapitän Maximilian Arnold nach Rückenproblemen zurückgekehrt war, kam dieser Forderung nach, stand sehr eng und ließ den Gladbachern kaum Raum. Mit einem Volleyschuss aus der Distanz hatte 2014er-Weltmeister Christoph Kramer bei seiner Startelf-Rückkehr nach über einem halben Jahr in einem Pflichtspiel die beste Chance der Gladbacher vor der Pause (7.). Viel mehr ließ das Abwehr-Bollwerk der Niedersachsen nicht zu. Auch ein früher verletzungsbedingter Wechsel brachte die Defensiv-Balance der Gäste nicht durcheinander: Ridle Baku kam bereits nach 23 Minuten für den angeschlagenen Rogerio.
Das zähe Ringen auf dem Rasen setzte sich nach dem Seitenwechsel konsequent fort. Wolfsburg tat wenig für die Offensive und den Borussen fehlte lange der Esprit, um die Defensive der Niedersachsen zu knacken.
Wind vergibt in der Nachspielzeit
Erst als die Gladbacher zum Ende der regulären Spielzeit riskanter den Weg in die Spitze suchten, wurde auch Wolfsburg bei einigen Kontern gefährlicher. Die besten Chancen der Gäste vergab Jonas Wind in der Nachspielzeit. Erst rettete Gladbach-Keeper Moritz Nicolas bravourös, kurz darauf schoss Wind etwas fahrlässig am linken Pfosten vorbei. Dass es überhaupt in die Verlängerung ging, war am Ende sogar glücklich für die Borussen.
Auch in der Verlängerung wirkte Wolfsburg deutlich frischer und hatte dann die besseren Möglichkeiten, wie bei der Riesenchance von Joakim Maehle (108.). Doch ein Konter reichte der Borussia zum Sieg, als Koné nach Flanke von Florian Neuhaus ins Tor köpfte.
- Nachrichtenagentur dpa