Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Haaland verlässt Dortmund Das Beste, das dem BVB passieren konnte
Der Norweger verlässt Borussia Dortmund und wechselt zu Manchester City. Trotz aller spielerischen Höchstleistungen: Die Schwarz-Gelben werden vom Abgang profitieren – nicht nur finanziell.
Wochen-, ja monatelang wurde spekuliert, gemutmaßt, gerätselt, jetzt haben alle endlich Klarheit: Erling Haaland wechselt von Borussia Dortmund zu Manchester City. Für 75 Millionen Euro. Ein Transfer, der insgesamt hunderte Millionen Euro umfasst (mehr dazu lesen Sie hier). Dortmund verliert damit seinen alles überragenden Torjäger, ein mutmaßliches Jahrhunderttalent, die Bundesliga und Fußball-Deutschland eine echte Attraktion, einen Spieler, den man sehen muss.
Aber Trauer? Von wegen: Der Abschied von Erling Haaland ist das Beste, das Borussia Dortmund passieren konnte. Er ist eine riesige Chance. Und das nicht nur wegen der hohen Ablösesumme, die die Schwarz-Gelben kassieren.
Hinter Haaland: Ein großer Schatten
Denn Haaland wurde schnell zu groß für den Revierklub, mit seiner Wucht, seiner Explosivität, seinem sehenswerten Spiel und seiner Art überstrahlte er den Klub, die Mannschaft, seine Teamkollegen – und das auch zu Recht. Je größer Haaland aber aufspielte, desto bequemer konnten sich seine Nebenleute in der Offensive aber auch hinter ihm verstecken. Haaland ging vorneweg mit seinem breiten Kreuz, seinen raumgreifenden Schritten. Dahinter: Ein großer Schatten.
Und: Desto auswegloser wurde die Station Borussia Dortmund für gleichaltrige Teamkollegen. Ansgar Knauff? Beim BVB ohne Chance, bei Eintracht Frankfurt mitverantwortlich für den unglaublichen Lauf in der Europa League. Youssoufa Moukoko? Der einst hochgejubelte Teenager kommt in Dortmund nicht weiter, spielte 2021/22 nur 203 Minuten in der Bundesliga – und denkt nun auch an einen Wechsel. Und die Großartigkeit des erst 18-jährigen Jude Bellingham – unumstrittene Größe und ebenfalls von Topklubs begehrt – wird mittlerweile schon als selbstverständlich akzeptiert.
Klar: Knauff und Moukoko sind – bei allem Respekt – (noch) keine Spieler von Haalands Format, stehen aber doch symbolisch: Die Haaland-Show kannte naturgemäß nur Haaland, sie verzwergte ihr Umfeld in Dortmund, statt es zu sich heraufzuziehen.
Mit Karim Adeyemi kommt nun ein noch jüngeres Talent in die Revierstadt, fundamental unterschiedlich in Art, Spiel, Typ. Nicht als zweiter Haaland, sondern als erster Adeyemi. Er könnte die nächste Attraktion werden. Eine, die mit dem Verein und ihren Teamkollegen wächst. Sie alle sind jetzt gefragt. Und können gemeinsam sogar erfolgreicher sein.