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Revierderby-Analyse: BVB zeigt destruktiven Schalkern die Grenzen auf


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Analyse des Revierderbys
BVB zeigt destruktiven Schalkern die Grenzen auf


Aktualisiert am 25.10.2020Lesedauer: 3 Min.
BVB-Torschütze Manuel Akanji jubelt, während Schalkes Rabbi Matondo bedient in die Leere starrt (v.r.).Vergrößern des Bildes
BVB-Torschütze Manuel Akanji jubelt, während Schalkes Rabbi Matondo bedient in die Leere starrt (v.r.). (Quelle: Poolfoto/imago-images-bilder)

Borussia Dortmund hat den Erzrivalen aus Gelsenkirchen nach einem überaus dominanten Auftritt klar besiegt. Der Plan des S04 sah auf dem Papier schlüssig auf, doch der BVB fand die richtigen Lösungen.

Das Duell zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 unterstrich eindrücklich die Machtverhältnisse im Ruhrpott. Während die einen mit konstruktivem Ballbesitzfußball zum Erfolg kommen wollten, versuchten die anderen vor allem das Spiel zu zerstören. Vorm Revierderby legten sich beide Trainer entsprechende Pläne zurecht.

Lucien Favre nahm im Vergleich zu den vorangegangenen Partien sogar eine signifikante taktische Änderung vor, indem er eine Viererkette statt der üblichen Dreierkette als Abwehrformation zum Einsatz brachte. Ob nun bedingt durch die Verletzungsmisere in der Verteidigung oder die schwache Leistung gegen Lazio unter der Woche diese Entscheidung im Besonderen beeinflusste, bleibt das Geheimnis des Schweizers. In jedem Fall veränderten sich dadurch sowohl die Verteidigungsabläufe als auch die Prozesse im Spielaufbau, der speziell gefordert wurde.

Manndeckung auf dem gesamten Platz

Denn die Schalker nutzten ihre 5-3-2-Grundordnung vor allem dazu, um mit einer intensiven Manndeckung gegen den BVB vorzugehen. Schalkes Trainer Manuel Baum, seines Zeichens ein ausgewiesener Defensivspezialist, war sich im Klaren darüber, dass seine Mannschaft spielerisch ohnehin nicht mithalten konnte. Also war Verteidigung das Gebot der Stunde.

Aus diesem Grund verteidigten die Schalker in einer klaren Zuordnung gegen den Spielaufbau des BVB. Rabbi Matondo und Gonçalo Paciência liefen die beiden Dortmunder Innenverteidiger an, während Amine Harit und Nabil Bentaleb zu den zentralen Mittelfeldspielern schoben. In manchen Fällen attackierte Matondo sogar BVB-Torwart Roman Bürki und seine Mitspieler rückten entsprechend nach.

An sich ging Schalke damit schon ein gewisses Risiko, denn dieses Pressing setzte in der Regel in der Nähe des Dortmunder Strafraums an. Allerdings wussten die Schalker sehr genau, wann sie das Angriffspressing auflösen und sich in ihre Grundformation zurückziehen mussten, um kompakt in der eigenen Hälfte zu verteidigen.

Dortmund außen überlegen

Der BVB hatte gegen das hohe Angriffspressing der Schalker vereinzelt Probleme, konnte sich aber regelmäßig freispielen. Entscheidend dafür war die Überlegenheit der Dortmunder auf den Flügeln. Im Deckungsschema der Schalker waren die beiden Außenverteidiger jene Spieler, die nicht unmittelbar in Manndeckung gegen durften oder konnten. Das ermöglichte wiederum Dortmunds Außenspielern ein paar Freiräume.

Raphaël Guerreiro kam innerhalb der ersten Stunde 100 Mal an den Ball und war ein ständiger Impulsgeber im Aufbau. Selbst der zuletzt kritisierte Belgier Thomas Meunier konnte den Platz, der ihm geboten wurde, zu Vorstößen nutzen. Schalkes Außenverteidiger gingen mit hoher Intensität an die Sache, was allein anhand der 10 Tacklings, die Kilian Ludewig unternahm, deutliche wurde, aber sie waren mit dem weiträumigen Spiel auf den Flügeln etwas überfordert.

Haaland ist überall

Darüber hinaus war der BVB in der Lage, die extreme Manndeckung Schalkes auch weiter vorn auf dem Feld zum eigenen Vorteil zu nutzen. Die beiden offensiven Halbspieler Jadon Sancho und Gio Reyna setzten sich regelmäßig auf die Flügel ab, um die gegnerischen Halbverteidiger nach außen zu locken und Räume für Mittelstürmer Erling Haaland zu kreieren. Der junge Norweger war seinerseits wie so oft in ständiger Bewegung und suchte Freiräume, damit er als Zielspieler für die Pässe von Guerreiro erreichbar war.

Spätestens als das erste Tor für die Dortmunder gefallen war, sanken die Siegchancen Schalkes gen null. Der Plan von Manuel Baum und seiner Mannschaft war von Beginn an destruktiv und nicht unbedingt darauf ausgerichtet, zu Torchancen zu kommen. In der aktuellen sportlichen Lage ist dagegen wenig einzuwenden, aber es gelang den Königsblauen nicht, das Spiel des BVB entscheidend einzuschränken. Trotz des hohen Pressings und der engen Manndeckung verlor Dortmund bei über 1000 Ballkontakten nur 20mal den Ball. Die Spielkontrolle der Schwarzgelben war in diesem Revierderby nie in Gefahr.

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