Unruhe beim VfB "Man will nur Ja-Sager" – Buchwald attackiert Stuttgart
Die Spieler-Ikone der Schwaben greift die Vereinsführung nach seiner Ausbootung für die Wahl zum neuen Klubchef an – mit deutlichen Worten.
Der 1990er-Weltmeister Guido Buchwald hat nach seiner Ausbootung für die Präsidentenwahl des VfB Stuttgart scharfe Kritik geübt. Mindestens drei wichtige Mitglieder des Vereinsbeirates seien "in dieser Frage eindeutig befangen" gewesen, teilte der 58-Jährige am Sonntag auf Facebook mit.
Für ihn reihe sich das Vorgehen ein in den Umgang des Clubs mit Vereinsikonen wie Jürgen Klinsmann. "Man will beim VfB Stuttgart in der Vereinsführung keine Fachleute mit eigener Meinung", schrieb Buchwald, "sondern man will Opportunisten und Ja-Sager, damit man – wie in den vergangenen Jahren - ungestört weiter den Club nach seinen Vorstellungen führen kann." Es werde keine Rücksicht auf "Ethik, Stil, Ehrlichkeit oder Moral" oder die "Meinung der Mitglieder" genommen.
Noch vier Kandidaten im Rennen
Die VfB-Satzung lässt für die Präsidentenwahl nur zwei Kandidaten zu, die vom Vereinsbeirat aufgestellt werden müssen. Diese Entscheidung soll am 7. November bekannt gegeben werden. Am Freitagabend war bekannt geworden, dass der Vereinsbeirat den Kandidatenkreis auf vier Bewerber reduziert hat und Buchwald keine Chance erhält, sich zum Präsidenten des schwäbischen Fußball-Zweitligisten wählen zu lassen.
Die Tatsache, dass er nicht auf der Liste stehe, habe ihn nicht überrascht, teilte Buchwald mit. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Liste aber schon. Eine Stellungnahme des VfB zur Reaktion auf die Kritik von Buchwald stand zunächst noch aus. Der Nachfolger von Wolfgang Dietrich soll Mitte Dezember gewählt werden. Im Moment sind noch Martin Bizer, Christian Riethmüller, Susanne Schosser und Claus Vogt im Rennen.
- Nachrichtenagentur dpa