Wildes Spiel in der Bundesliga Spätes Tor: Wolfsburg lässt Leipzig zittern
Lange sah RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg wie der sichere Sieger aus. Am Ende wurde es für die Sachsen nochmal richtig eng.
RB Leipzig hat zum Start des 29. Spieltags in der Bundesliga einen wichtigen Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Zsolt Lőw setzte sich am Freitagabend in der Volkswagen Arena in einem spektakulären Spiel mit 3:2 (2:0) durch.
Überragender Mann bei den Gästen war Mittelfeldakteur Xavi Simons. Der Niederländer erzielte einen Doppelpack und sorgte damit für eine zwischenzeitlich beruhigende 3:0-Führung der Leipziger (26. und 49. Minute). Zuvor hatte bereits Loïs Openda zur Führung für RB getroffen (11.).
Der VfL Wolfsburg gab sich trotz des deutlichen Rückstands aber nicht auf. Zunächst verkürzte Kilian Fischer für die Niedersachsen (58.). Andreas Skov Olsen ließ die Heimelf vom Sensationscomeback träumen (75.). Doch ein dritter Treffer für die "Wölfe" wollte nicht mehr fallen.
So lief das Spiel
Leipzig legte direkt los, einen Schuss von Benjamin Šeško (4.) blockte Fischer gerade noch vor der Linie. Den seit vier Spielen sieglosen Wolfsburgern war die Verunsicherung besonders in der Defensive anzumerken, wo sich die Dreierkette sehr passiv zeigte und kaum in die Zweikämpfe kam.
Die RB-Führung resultierte dann auch aus einem blamablen Ballverlust von Patrick Wimmer zentral vor dem Tor. Der Ex-Wolfsburger Ridle Baku spitzelte dem Österreicher den Ball weg, Openda war da – und zog aus gut 20 Metern ab. Ein Schuss, ein Tor, ein emotionaler Jubel. Der in den vergangenen Monaten glücklose Openda lief direkt zu Lőw und fiel dem Coach in die Arme. Lőw hatte zuvor offenbart, sich dem belgischen Angreifer in Einzelgesprächen besonders angenommen zu haben.
Nur neun Minuten später lag der Ball wieder im Netz. Doch Torschütze Šeško stand beim geblockten Schuss von Nicolas Seiwald im Abseits. Wolfsburg konnte durchatmen und hätte verkürzen können. Doch Bence Dardai (22.) scheiterte mit seinem Kopfball am Pfosten. Es war die erste gute Wolfsburger Chance.
Und Leipzig? Zeigte sich ungewohnt effizient. Denn auch der zweite (legale) Schuss auf das VfL-Tor war drin. Arthur Vermeeren eroberte im Mittelfeld den Ball, legte zu Xavi Simons. Gleich drei Wolfsburger Verteidiger bewunderten, wie der Dribbler den Ball von der Strafraumgrenze unbedrängt ins lange Eck drosch.
Wolfsburg tat sich offensiv weiterhin schwer, hatte dann erneutes Alu-Pech. Nach einer Umschaltsituation machte sich Jakub Kaminski allein auf den Weg zum Leipziger Tor, sein Schlenzer klatschte jedoch an die Latte. Zur Halbzeit gab es Pfiffe von den VfL-Fans, Trainer Hasenhüttl steht mehr und mehr in der Kritik.
Nach dem Wechsel änderte sich zunächst nichts. Leipzig passte sich den Ball ruhig und unbedrängt vor dem Wolfsburger Strafraum hin und her – und Simons zog einfach mal ab und traf erneut. Wenn was ging, dann aus der Distanz. Davon ließ sich auch Fischer überzeugen, der mit seinem linken Fuß aus 20 Metern traf und den VfL wiederbelebte. Noch mehr Hoffnung gab es nach dem Treffer von Winter-Neuzugang Skov Olsen – doch am Ende zitterte sich Leipzig zum Sieg.
- TV-Übertragung bei DAZN
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa