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Sancho, Havertz & Co. – Das sind die größten Talente der Bundesliga


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Die Hoffnungen der Top-Klubs
Werder hat das nächste Top-Talent der Bundesliga


Aktualisiert am 02.01.2019Lesedauer: 4 Min.
Hoffnungsträger: Sancho, Havertz, Maier (v. li.).Vergrößern des Bildes
Hoffnungsträger: Sancho, Havertz, Maier (v. li.). (Quelle: t-online.de/imago-images-bilder)

Sie sind jung, talentiert – und sorgen in der Bundesliga für Aufsehen. Auch 2018/19 begeistern Teenager bei den Erstligaklubs. t-online.de stellt die aufregendsten Youngster vor.

Anders als die Konkurrenz aus England oder Spanien können viele Bundesliga-Klubs nicht mit den ganz großen Scheinen wedeln und jedem halbwegs talentierten Spieler einen Millionenvertrag unterbreiten. Deshalb hat sich das fußballerische Oberhaus in Deutschland schon lange als Talentschmiede etabliert. Auch in dieser Saison machten einige Teenager auf sich aufmerksam.

Jadon Sancho (Borussia Dortmund)

Der Tabellenführer der Bundesliga kann auf etablierte Stars von Weltformat zählen wie Marco Reus, Mario Götze oder Axel Witsel. Aber Borussia Dortmund würde nicht so gut dastehen, könnte Trainer Lucien Favre nicht Woche für Woche auf einen Youngster setzen, der schon die großen seiner Zunft herausfordert. Jadon Sancho kam in der Vorsaison von der Akademie von Manchester City. Jeder wusste um sein Talent, aber keiner erwartete auch nur einen annähernd steilen Aufstieg innerhalb von nicht einmal 18 Monaten.

Sancho ist mehr als nur der legitime Nachfolger von Ousmane Dembélé. Neben seiner Agilität und Kreativität im Dribbling bewegt sich der Engländer auch sehr intelligent über den Rasen. Immer wieder bediente er in den vergangenen Wochen Reus und andere Mitspieler aus den Halbräumen heraus. Immer wieder zog er die Aufmerksamkeit mehrerer Gegner auf sich, um Raum für Nebenleute zu schaffen – so erst wieder beim Siegtreffer gegen Borussia Mönchengladbach am 17. Spieltag.

Sancho verbuchte in der Hinrunde die zweitmeisten Torvorlagen aller Bundesliga-Spieler und war an 30 Prozent aller Dortmunder Tore direkt und an vielen weiteren indirekt beteiligt. Beachtlich für einen 18-Jährigen, der noch weit weg von seinem fußballerischen Zenit ist.

Kai Havertz (Bayer Leverkusen)

Ein weiterer bereits etablierter Teenager ist Leverkusens Mittelfeldjuwel Kai Havertz. Das Eigengewächs ist nicht nur aus der Mannschaft von Bayer nicht mehr wegzudenken, sondern auch schon Nationalspieler Deutschlands. Während er im DFB-Trikot alsbald die Nachfolge von Mesut Özil antreten soll, wird er im Verein schon jetzt an allen Ecken und Enden benötigt. Havertz zeichnet eine große taktische Flexibilität aus. Vom Sechser über den Zehner bis zum Außen- oder sogar Mittelstürmer kann der 19-Jährige alles spielen.

Von allen zentralen Mittelfeldspielern mit wenigstens einem halben Dutzend Einsätzen in der Hinrunde hat er die drittmeisten erfolgreichen Dribblings und sechstmeisten Schüsse unternommen. Dass seine Zahlen nicht noch besser sind, liegt vor allem an der schlechten Gesamtleistung der Leverkusener. Dass er pro Partie fast viermal den Ball verliert, offenbart nicht etwa technische Unzulänglichkeiten, sondern vor allem, mit welcher Intensität und unter welchem Druck Havertz versucht, seine strauchelnde Mannschaft voranzubringen. Bayer braucht sein Top-Talent mehr denn je.

Reiss Nelson (TSG Hoffenheim)

Viele sprechen über Borussia Dortmunds Sancho als kommenden englischen Superstar. Doch ein weiterer Außenstürmer von der Insel macht seit einigen Wochen von sich Reden. Reiss Nelson hat in seinen zwölf Bundesliga-Einsätzen in der Hinrunde bereits sechs Tore für die TSG Hoffenheim erzielt.

Ebenso wie Sancho ist er ein talentierter Dribbler mit viel Beweglichkeit in den Hüften. Doch anders als sein Landsmann ist Nelson noch aggressiver am Ball und versucht ständig zu beschleunigen und das Eins-gegen-Eins zu gewinnen. In Hoffenheim verzeihen sie ihrem Top-Talent natürlich Fehler, und Ballverluste werden durch die Spieler hinter Nelson oftmals ausgebügelt. Dosiert der Engländer seine Aktionen noch etwas besser, kann er schon in kürzester Zeit in die Eliteklasse der europäischen Flügelspieler aufsteigen. Ein Problem für Hoffenheim bleibt: Anders als Sancho ist Nelson nur ausgeliehen. Im Sommer geht es wohl zurück zum FC Arsenal.

Arne Maier (Hertha BSC)

Wenn ein 19-Jähriger bereits 16-mal in der Startelf seines Klubs innerhalb einer Hinrunde stand, ist eigentlich nicht mehr die Rede von einem Talent, sondern von einem gestandenen Leistungsträger. Arne Maier gehört zur Stammformation der Hertha wie Frank Zander zur Vorspielzeremonie im Olympiastadion. Er ist der Sechser, auf den Trainer Pál Dárdai stetig vertraut und der die Mannschaft in gewisser Weise zusammenhält.

Der laufstarke Maier verbindet Abwehr und Angriff und leistet damit enorm wichtige Arbeit. In der Vergangenheit war oftmals ein großes Problem der Hertha, dass in der Mitte des Spielfeldes ein riesiges Loch klaffte. Das hat sich gerade durch ihn geändert. Anders als Nebenmänner wie Per Skjelbred oder Vladimír Darida nimmt Maier in jungen Jahren bereits viel Einfluss auf das Spiel und besticht nicht nur durch Fehlerlosigkeit. Er hat beispielsweise unter allen Bundesliga-Sechsern mit wenigsten sechs Partien in dieser Hinrunde die fünftmeisten Pässe abgefangen.

Josh Sargent (Werder Bremen)

Der schlafende Fußballriese USA lechzt seit Langem nach einem wahren Superstar, wie es ihn bis jetzt noch nicht gab. Christian Pulisic und Weston McKennie fliegen nach gutem Start in der Bundesliga ein wenig unter dem Radar. Vielleicht tritt aus ihrem Windschatten Bremen-Stürmer Josh Sargent. Der 18-Jährige hat zwar erst 45 Minuten in dieser Hinrunde absolviert, aber sein Talent schon angedeutet.

Sargent bringt die nahezu perfekten Stürmerattribute mit. Er ist mit 185 Zentimeter Körperlänge nicht zu klein, um sich gegen Verteidiger zu behaupten und den Ball abschirmen zu können, aber auch nicht zu groß, um an Tempo einzubüßen. Zudem besitzt er einen sehr sauberen Abschluss. Er schafft es aus vielen Lagen, den Ball flach über den Rasen zu drücken. Sargent hat momentan das, was bei Mittelstürmern gemeinhin als "Lauf" gilt. Er trifft fast schon, wie er will. So wird es nicht für immer weitergehen, aber trotzdem hat er die Begabung und in Bremen das passende Umfeld, um die ersten großen Schritte in der Bundesliga zu unternehmen.

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Der Rest

Natürlich gibt es eine Reihe weiterer Teenager in der Bundesliga, die sehr vielversprechende Monate hinter sich haben. Da wären die französischen Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou, Ibrahima Konaté und Evan N’Dicka. Oder der Hannover’sche Flügelmotor Linton Maina. Oder der Gladbacher Defensivallrounder Jordan Beyer. An Nachwuchstalenten mangelt es der Liga ganz sicher nicht.

Verwendete Quellen
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