FC Bayern München Bayern-Coach Heynckes lässt Martinez-Debüt offen
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Sie kommentierte den Millionen-Deal wie folgt. "Javi Martínez wechselt zu einem kaiserlichen Preis zum FC Bayern. Der teuerste Transfer in der Bundesliga-Geschichte wurde perfekt gemacht in 24 schwindelerregenden Stunden, mit Flügen im Privatjet und einem geheimen Fitness-Test inbegriffen", schreibt "El País". "Der FC Bayern bricht für Javi Martínez seine Sparbüchse auf", berichtet "Sport".
Talente verlassen Spanien
Die "Marca" fürchtet dagegen den Verlust der Talente: "Nun spielen schon sechs der 23 Fußballer aus dem Kader des Europameisters außerhalb Spaniens. Javi Martínez ist allerdings der erste, den es nicht in die Premier League, sondern in die Bundesliga zog." Und "As" schreibt: "Der Wechsel hatte sich seit langer Zeit abgezeichnet, aber kam unter turbulenten Bedingungen zustande. Athletic-Präsident Josu Urrutia erfuhr davon beim Frühstück in Helsinki und wollte die Sache zunächst nicht wahrhaben."
Derweil gibt sich in München der Neue ganz entspannt auf die Frage, wann er erstmals für den FC Bayern auflaufen würde. Er stehe dem Trainer "mit ruhigem Gewissen zur Verfügung", meinte der Spanier. "Natürlich möchte ich so schnell wie möglich zum Erfolg der Mannschaft beitragen." Genau wie Heynckes verwies Martínez darauf, dass er eine sehr strapaziöse Saison hinter sich habe. So sei er mit den spanischen Teams bei der EM und dann bei Olympia in London gewesen.
Position noch nicht klar
Ob er im defensiven Mittelfeld oder in der Innenverteidigung sein Debüt feiern wird, ist unklar. Er sei auf beiden Positionen einsetzbar, sagte Heynckes. "Er ist ein Spieler, der großes Defensiv-Potenzial hat." Dem Spieler selbst scheint die Position nicht wichtig zu sein. Er kündigte an, da zu spielen, "wo der Trainer mich haben will".
Martinez will sich so schnell wie möglich integrieren. "Ich freue mich, beim FC Bayern zu sein", sagte er bereits auf Deutsch. "Jetzt lerne ich langsam Deutsch und Englisch." Er werde sich schnell in München eingewöhnen, da der Trainer des Spanischen mächtig sei: "Das hilft ungemein."
Das sagt Klopp zum Martinez-Deal
Unterdessen hofft der FCB auf das Entgegenkommen des spanischen Verbandes. Spanien soll nach dem Wunsch der Bayern beim Länderspiel am 7. September gegen Saudi-Arabien und vier Tage darauf in der WM-Qualifikation in Georgien auf Martinez verzichten. "Ich müsste mit Vicente del Bosque (spanischer Nationaltrainer, d. Red.) sprechen, weil ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass der Integrationsprozess von Javi bei uns forciert wird", sagte Heynckes.
Im fernen Dortmund hat man indes mit demonstrativer Gelassenheit auf die Verpflichtung von Martínez reagiert. "Angst und bange wird uns nicht. Er ist auch nur ein Fußballspieler - allerdings ein ungewöhnlich guter", betonte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Mittel- und langfristig wird er die Qualität der Mannschaft deutlich erhöhen", räumte der Meistertrainer aber ein.