Belastungsdebatte im Fußball DFB reagiert auf Kritik von Schiedsrichter Ittrich
Nach der Kritik von Schiedsrichter Patrick Ittrich im Zusammenhang mit zunehmender Belastung reagiert der DFB. Der Verband sieht keinen akuten Handlungsbedarf.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Kritik von Schiedsrichter Patrick Ittrich bezüglich der Belastungssteuerung zurückgewiesen. Diese sei mit jedem Bundesliga-Referee im Einzelfall abgesprochen. "Wir haben einen sehr engen Draht zu den Aktiven, im Übrigen auch zu Patrick Ittrich", sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Knut Kircher.
Ittrich hatte in einem Interview bei "web.de" gesagt, der DFB müsse sich in Sachen Belastungssteuerung für Schiedsrichter über Maßnahmen außerhalb der Spiele Gedanken machen. Im Gegensatz zu den Profis müssten sich die Schiedsrichter ein eigenes Netzwerk aus Ärzten und Physiotherapeuten organisieren.
DFB: Unterstützung vorhanden
Dem widersprach Kircher. Er verwies auf die vorhandene Unterstützung des Verbandes, der "Möglichkeiten und ein Netzwerk seitens der Organisation der DFB Schiri GmbH" anbiete. Es gebe einen ärztlichen Hauptansprechpartner sowie genügend Physiotherapeuten und Trainer, die jeder Schiedsrichter konsultieren könne. "Wir vertrauen jedoch auch auf das zum Teil eigene Netzwerk an Spezialisten, das sich die Aktiven über Jahre hinweg erarbeitet haben und auch sehr gut nutzen – auch das ist Teil der Absprache", sagte der 55-Jährige.
Neben dem 45 Jahre alten Ittrich, der wegen einer "schwerwiegenden" Muskelverletzung pausieren muss, fallen aktuell auch dessen Kollegen Deniz Aytekin, Robert Schröder und Frank Willenborg verletzt aus. Vor Ittrich hatten auch zahlreiche Fußball-Profis die immer höhere Anzahl an Spielen und Probleme bei der Belastungssteuerung beklagt.
- Nachrichtenagentur dpa