Hitzige Bundesliga-Konferenz Trotz Unterzahl nach Schiri-Fehler: Stuttgart punktet in letzter Sekunde
Nach dem furiosen Sieg über Borussia Dortmund wollte Stuttgart in Wolfsburg nachlegen. Doch der Vizemeister erlebte einen turbulenten Nachmittag ohne Sieg.
Der VfB Stuttgart hat eine Niederlage beim VfL Wolfsburg in letzter Sekunde abgewendet. Nationalstürmer Deniz Undav traf in der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand, der Vizemeister spielte dabei ab der 63. Minute in Unterzahl. Das Bittere: Die Gelb-Rote Karte gegen VfB-Kapitän Atakan Karazor war eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Sven Jablonski, denn Karazor traf Gegenspieler Maximilian Arnold gar nicht. Ganz im Gegenteil: Arnold, ebenfalls gelb vorgewarnt, traf Karazor. Kurze Zeit später kassierte Stuttgart das 1:2, das Undav erst spät egalisierte.
In den Parallelspielen gab es einige Überraschungen. So holte Aufsteiger St. Pauli einen furiosen 3:0-Sieg in Freiburg und Heidenheim schockte Mainz (2:0-Auswärtssieg). Leipzig spielte Augsburg mit 4:0 an die Wand und Gladbach besiegte Union in der sechsten Minute der Nachspielzeit mit 1:0.
VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart
Torjäger Deniz Undav hat den VfB Stuttgart vor einem unerwarteten Dämpfer bewahrt. Der Nationalspieler traf in der siebten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg – das kurze Zwischenhoch der Schwaben nach zuletzt zwei überzeugenden Ligasiegen fand dennoch ein Ende.
Stuttgarts Torhüter Alexander Nübel hatte gegen den offensiv oft harmlosen VfL indes wenig Gelegenheiten, im Rennen um den Platz im Tor der Nationalmannschaft Pluspunkte zu sammeln und musste doch zweimal hinter sich greifen: Jonas Wind (20.) und Mohamed Amoura (68.) trafen für Wolfsburg.
Enzo Millot (32.) hatte das zwischenzeitliche 1:1 für den VfB Stuttgart erzielt, der nach der Gelb-Roten Karte für Atakan Karazor (63.) lange in Unterzahl agierte. Das Team muss nun schnell auf das erste Heimspiel der Champions-League-Saison am kommenden Dienstag gegen Sparta Prag umschalten.
SC Freiburg – FC St. Pauli
Die "Kiezkicker" vom FC St. Pauli haben ihren ersten Sieg in der Bundesliga seit weit über 13 Jahren gefeiert. Der bärenstarke Aufsteiger gewann am 5. Spieltag überraschend mit 3:0 (2:0) beim zuvor gut in die Saison gestarteten SC Freiburg.
Doppelpacker Elias Saad (12./72.) und Oladapo Afolayan (45.) trafen für die Hamburger, die ausgerechnet gegen den großen Stadtrivalen HSV zuletzt in der Eliteklasse gewonnen hatten (1:0 am 16. Februar 2011).
Borussia Mönchengladbach – Union Berlin
Aufatmen am Niederrhein: Borussia Mönchengladbach hat die Überflieger von Union Berlin gestoppt und nach 217 Tagen wieder einen Heimsieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane gewann am Samstag dank eines Last-Minute-Treffers mit 1:0 (0:0) und fügte den Köpenickern damit die erste Niederlage der Saison zu.
Für Gladbach, das zuletzt am 24. Februar 2024 beim 5:2 gegen den VfL Bochum einen Erfolg im eigenen Stadion gefeiert hatte, traf Tomas Cvancara (90.+6) spät. Während die Borussia durch den Erfolg mit nun sechs Punkten ins Tabellenmittelfeld kletterte, verpasste es die Mannschaft von Trainer Bo Svensson, zumindest vorübergehend auf einen Champions-League-Platz zu springen.
Rasenballsport Leipzig – FC Augsburg
RB Leipzig hat seine Torflaute mit einem Offensiv-Spektakel beendet. Nach zuletzt zwei Nullnummern gewannen die Leipziger gegen den FC Augsburg mit 4:0 (2:0). Der slowenische Nationalstürmer Benjamin Šeško (11. Minute/15.) schoss RB mit seinen ersten beiden Saisontreffern früh in Führung. Nach dem Wechsel erhöhte Loïs Openda (46.) vor 44.407 Zuschauern, ehe Xavi Simons (57.) das Ergebnis weiter in die Höhe schraubte. Der Augsburger Jeffrey Gouweleeuw (27.) scheiterte zwischenzeitlich per Elfmeter am Leipziger Torhüter Péter Gulácsi.
Leipzig ist saisonübergreifend seit nun seit 16 Bundesliga-Spielen ungeschlagen und stellte einen Vereinsrekord auf. Zudem kletterte RB vorerst auf Rang zwei der Tabelle. Augsburg bleibt auswärts punktlos und hat nach fünf Spieltagen nur einen Saisonsieg auf der Habenseite.
- Eigene Beobachtungen
- Nachrichtenagenturen SID, dpa