"Keinerlei sportlichen Reiz" Fan-Ärger vor deutschem Supercup
Am Wochenende wird der deutsche Supercup ausgetragen. Sonderlich stimmungsvoll wird es im Stadion aber nicht werden.
Der deutsche Supercup ist das Gipfeltreffen der beiden besten Mannschaften der Vorsaison. Dabei trifft der deutsche Meister auf den DFB-Pokal-Sieger. Weil sich aber Bayer 04 Leverkusen das Double sicherte und beide Titel gewann, rückt der Vizemeister aus der Bundesliga – in dem Fall der VfB Stuttgart – nach.
Doch die Fans der Schwaben hätten gut und gerne auf das Spiel, welches am ersten Pokal-Wochenende stattfindet, verzichtet. "Der DFL-Supercup hat aus unserer Sicht keinerlei sportlichen Reiz als Wettbewerb und dementsprechend für uns keine Relevanz, die ein organisiertes Auftreten rechtfertigen würde", teilten die Ultra-Gruppen aus Stuttgart um das Commando Cannstatt bereits im Juni mit. Das Spiel wird am Samstag um 20:30 Uhr (im Liveticker auf t-online) angepfiffen.
Bayer-Ultras bezeichnen Supercup als "Kirmespokal"
Neben der sportlichen Relevanz des Wettbewerbes kritisieren die Fans, dass die Erstrundenbegegnung Stuttgarts deshalb verschoben werden muss und es zu einer weiteren englischen Woche kommt. Nun spielt der VfB am Dienstag, dem 27. August (20:45 Uhr), sein Erstrundenspiel beim Zweitligisten Preußen Münster – eine aus Fansicht unattraktive Anstoßzeit, weil die An- und Abreise nur schwierig zu organisieren ist. Davon ist natürlich auch Leverkusen betroffen, der amtierende Pokalsieger muss unter der Woche am Mittwoch, dem 28. August (18 Uhr), zu Carl Zeiss Jena fahren.
Mittlerweile teilten auch die Ultras aus Leverkusen mit, dass sie nicht zu dem Spiel erscheinen werden. Den Supercup bezeichneten sie gar als "Kirmespokal". Einer der Gründe für die Ablehnung des Wettbewerbs ist auch das schlechte Verhältnis der Ultras zur Deutschen Fußball-Liga (DFL).
Auch über den Austragungsort gab es reichlich Ärger. Stuttgart kann nicht verstehen, weshalb das Spiel in Leverkusen stattfindet. "Die Entscheidung des DFL-Präsidiums, den Supercup nicht in einem der modernsten Stadien Deutschlands mit dem im Vergleich doppelten Fassungsvermögen von 60.000 Plätzen auszutragen und diesen Wettbewerb dadurch mehr Fußballfans zugänglich zu machen, ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar", sagte der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle. In die Bayer-Arena passen im Vergleich zur MHP Arena in Stuttgart nur die Hälfte der Zuschauer, nämlich gut 30.000.
- sport.de: "Warum VfB-Fans den Supercup boykottieren"
- bild.de: "Ultras boykottieren Supercup"